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MacBook Pro und HomePod: Umstrittene Tests von Consumer Reports und die Hintergründe

Das Verbrauchermagazin Consumer Reports ist eine Art amerikanische Stiftung Warentest, das Produkte vieler Kategorien im Hinblick auf Verbraucherinteressen testet. AppleInsider hat die Testräume besucht, in denen Consumer Reports Geräte wie die Apple Watch oder den iMac begutachtet, um sich einen Eindruck über die Methoden des Magazins zu verschaffen.

Die News-Seite geht zudem den Umständen auf den Grund, die dazu führten, dass die Tester das 2016er Modell des MacBook Pro seinerzeit zunächst nicht für einen Kauf empfahlen. Auch der Consumer-Reports-Bericht zum HomePod sorgte jüngst für Kritik.


„Wir waren immer fair, wenn es um Apple-Produkte ging“
Gleich zu Beginn zitiert der Bericht einen Sprecher von Consumer Reports, der Vermutungen entgegentritt, wonach das Magazin voreingenommen gegenüber Apple sei: „Wir glauben, dass wir bezüglich Apple-Produkten immer fair waren und diese nie anders behandelten als Artikel anderer Hersteller.“ Zudem gebe es bei positiven Berichten über Apple-Artikel oft Beschwerden der Konkurrenz, die das Magazin bezichtigen, das Unternehmen aus Cupertino zu bevorzugen.

Die Testergebnisse basieren Consumer Reports zufolge nicht auf Vorlieben der beteiligten Redakteure, sondern „wissenschaftlichen Bewertungen und Vergleichen“. Die Redaktion untersuche pro Jahr über 7.000 Geräte und Dienstleistungen. Falls sich ein Problem herausstelle, setze sich Consumer Reports mit dem jeweiligen Anbieter in Verbindung, um darüber zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dies könne bis zu einzelnen Ingenieuren gehen, die in der jeweiligen Firma für bestimmte Gerätekomponenten zuständig sind.

Kontroverse um Akku-Test des MacBook Pro
Ein diskussionswürdiges Problem etwa ergab sich beim 2016er MacBook Pro, das im Testparcours durch sehr unterschiedliche und stark von Apples Angaben abweichende Akkulaufzeiten auffiel. Zwei identische Testverläufe, die daraus bestanden, dauerhaft Internetseiten zu laden, resultierten im ersten Durchgang in zehn Stunden Akkulaufzeit. Im zweiten Versuch waren es nur noch vier Stunden. Verwirrt von den nicht zu erklärenden Unterschieden wandte sich Consumer Reports an Apple und bat um eine Stellungnahme.

Apple konnte sich das Problem zunächst nicht erklären. Consumer Reports entschied sich, den Testbericht des MacBook Pro trotz des ungeklärten Akku-Verhaltens zu veröffentlichen und dem Apple-Laptop erstmals keine Empfehlung auszusprechen. Nach einem weiteren, mehrtägigen Informationsaustausch zwischen dem Magazin und Apple stellte sich heraus, dass Consumer Reports das Caching von Safari während des Tests deaktiviert hatte. Ein damit zusammenhängender Bug des Apple-Browsers führte zu der extrem variierenden Akkulaufzeit. Nachdem Apple den Fehler per Update beseitigt hatte, gab das Magazin dem MacBook Pro doch noch eine Empfehlung.

Apple habe dazu angemerkt, dass ein deaktivierter Browser-Cache keinesfalls zur Standardeinstellung bei Verbrauchergeräten gehöre und damit indirekt die Methoden des Verbrauchermagazins hinterfragt.

HomePod-Klangvergleich ebenfalls umstritten
Eine weitere Kontroverse aus der jüngeren Vergangenheit betrifft den Consumer-Reports-Test des HomePod. Der Lautsprecher klinge zwar gut, doch der Sound von Konkurrenten wie dem Sonos One und Google Play Max sei insgesamt besser, so das Magazin. Dies stieß auf Kritik diverser Nutzer und anderer Redaktionen, die den Klang des HomePod im Vergleich zu den genannten Wettbewerbern als besser empfanden.

Laut Consumer Reports handelte es sich beim HomePod-Bericht nicht um einen umfassenden Testbericht, sondern nur einen „ersten Eindruck“, der zudem ausschließlich auf die Klangqualität abzielte. Die Redakteure nahmen das Gerät zu dem Zweck nur einen Tag lang in Augenschein, um möglichst schnell einen Bericht zum Marktstart des HomePod veröffentlichen zu können. Dies sei übliche Praxis bei Produkten, für die sich viele Nutzer interessieren. Umfassendere Tests folgen in der Regel später. Das Verbrauchermagazin steht weiterhin zu dem geäußerten Klangfazit.

Kommentare

Mac-Mania
Mac-Mania24.05.18 15:14
Songs One?
0
Sam
Sam24.05.18 20:06
aus der sicht des consumers gibt es genug gründe, vom kauf eines mbp abzuraten. ich würde mal behaupten, apple kann froh sein, von solchen stiftungen nicht zerrissen zu werden. das wär imho aber glaubwürdiger…
Kein Slogan angegeben.
+4
PaulMuadDib24.05.18 22:03
Klar. So, wie die tollen Tests bei Stiftung Warentest. Da rollen sich einem immer wieder die Fußnägel hoch, was die manchmal für Kriterien ansetzen.
-1
__18068225.05.18 08:04
Die ganzen Testzentren taugen doch alle nicht die Bohne.
Man sollte mal alle werblichen Aktivitäten der Hersteller, die im Zeitraum der Tests behandelt werden und auf deren Websites Onlinewerbung schalten,, mit berücksichtigen. DAS wäre mal eine Aufstellung. Vermutlich könnte man erkennen, dass diejenigen, die besonders viel und langfristig Werbung schalten, auch in den Genus positiv formulierter Testergebnisse kommen. Oder anders gesagt: auch wenn das Gerät besch... ist, über geschaltete Werbung kann es zum „the next big thing“ werden.
-2
PaulMuadDib25.05.18 08:14
Nun, ja bei Stiftung Warentest wird immer wieder betont, dies sei nicht so. Das glaube ich sogar. Es sind einfach die Kriterien an sich. Vor allem diese berüchtigten Abwertungskriterien. Da kann das Gerät noch so gut sein, ist es dort nicht so gut, ist das ganze Gerät nicht gut. Mein Lieblings-Dauerbrenner: Ein Walkman. Saugeiles Teil. War auf dem vorletzten Platz. Wegen der Styropor-Verpackung (damals fing dieser sehr sinnvolle Trend an, die Geräte in weniger und umweltfreundlichere Verpackung zu stecken)
+2
MarkInTosh30.05.18 10:09
Apple habe dazu angemerkt, dass ein deaktivierter Browser-Cache keinesfalls zur Standardeinstellung bei Verbrauchergeräten gehöre und damit indirekt die Methoden des Verbrauchermagazins hinterfragt.

Wenn man aber Geschwindigkeit und Energieverbrauch eines Browsers testen will, so MUSS dessen Cache zwangsläufig deaktiviert werden, damit der Browser alle Seiteninformationen auch stets aus dem Netz zieht und nicht den schnelleren und energiesparenderen Weg über den Cache gehen kann. Apples "Hinterfragung" des Tests ist da doch etwas sehr fragwürdig...
+1
PaulMuadDib30.05.18 11:06
Nein. Denn was interessiert ein theoretischer Wert?
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