MacBook, iPhone und iPad zukünftig auch (wieder) mit Gehäusen aus Titan?
Bei der Auswahl geeigneter Materialien für die Gehäuse der hauseigenen Geräte hat Apple naturgemäß deren technische Eigenschaften wie Gewicht und Zugfestigkeit im Blick. Das kalifornische Unternehmen legt allerdings auch größten Wert auf die Möglichkeit, das Finish der Oberflächen ansprechend gestalten zu können. Aluminium erfüllt alle diese Anforderungen und kommt daher bevorzugt bei MacBooks und iMacs, aber auch bei den iPads zum Einsatz.
Titan eignet sich für viele EinsatzzweckeMit Titan stünde ein weiteres Leichtmetall zur Verfügung, und Apple setzte es in der Vergangenheit auch bereits ein. Das von 2001 bis 2003 angebotene
PowerBook G4 Titanium trug sein Gehäusematerial sogar im Namen, die Nutzer des Notebooks nannten es kurz "TiBook". Titan ist zwar etwas schwerer als Aluminium, dafür bietet es andere Vorzüge, die etwa Flugzeugbauer, Produzenten von Fahrrädern, Tennisschlägern und Brillen sowie Hersteller von Armbanduhren sehr schätzen. Auch Apple nutzt Titan aktuell wieder, und zwar für einige Varianten der Apple Watch. In Zukunft könnte das Metall erneut auch bei größeren Geräten aus Cupertino zum Einsatz kommen. Das legt ein Patent nahe, welches dem kalifornischen Konzern jetzt zugesprochen wurde.
Titan könnte bei diversen Apple-Geräten zum Einsatz kommen.
Quelle: Apple
Oberflächenfinish gemäß Apples AnsprüchenDie Schutzschrift, welche jetzt vom US Patent & Trademark Office veröffentlicht wurde, trägt den Titel
Titanium parts having a blasted surface texture. Apple beschäftigt sich darin mit einem speziellen Problem: Im Unterschied zu Aluminium lässt sich Titan erheblich schwerer mit einem Oberflächenfinish versehen, welches Apples hohen Ansprüchen genügt. Besonderes Augenmerk legt der kalifornische Konzern dabei auf einen gewissen Glanzeffekt, der bei Titan mit den bisherigen Techniken kaum zu erzielen ist.
Drei Techniken kommen zum EinsatzUm das gewünschte mattglänzende Finish erzeugen zu können, will Apple eine Kombination aus drei Techniken einsetzen: Die Gehäuseoberflächen sollen sandgestrahlt werden, zudem kommt Ätztechnik zum Einsatz. Dadurch lassen sich kleinere Fehlstellen im Metall ausbessern beziehungsweise verbergen. Abschließend wird das Titan einem Anodisierungsverfahren unterzogen, das für eine gleichmäßige und dauerhaft beständige Oberfläche sorgt. Diese ist Apple zufolge weitgehend unempfindlich gegen chemische Einflüsse wie beispielsweise Hautfette, aber auch mechanischen Abrieb.
MacBooks und iPads könnten leichter werdenApples Interesse an Titan liegt vermutlich darin begründet, dass sich mit dem Metall deutlich dünnere Gehäuse konstruieren lassen als mit Aluminium, da es erheblich zugfester und damit stabiler ist. Im Ergebnis könnten MacBooks, iPhones und iPads trotz des höheren spezifischen Gewichts leichter ausfallen als die bisherigen Aluminium-Versionen. Ob Apple bereits Geräte mit Titangehäusen entwickelt, ist nicht bekannt. Das kalifornische Unternehmen reicht regelmäßig eine Vielzahl von Patentanträgen ein, ohne dass diese unmittelbar zu neuen Produkten führen.