MacBook mit Face ID: Apple reicht Patentantrag ein
Bereits seit 2009 beschäftigt sich Apple damit, wie ein Mac mittels Gesichtserkennung entsperrt werden kann. Das Unternehmen hat sich bereits etliche Patente für die entsprechende Technik gesichert, anders als bei iPhone und iPad jedoch noch nicht in der Praxis umgesetzt. Nach wie vor benötigt man bei MacBook und Co. also ein Passwort oder bei entsprechend ausgestatteten Modellen den Fingerabdruck zur Absicherung. Ein weiterer Patentantrag aus Cupertino zeigt jetzt, wohin die Reise zukünftig gehen soll: Apple beschreibt darin einmal mehr eine Art Face ID für Desktops und Notebooks.
Besondere Anforderungen bei MacBooksDie Schutzschrift wurde bereits vor einigen Monaten eingereicht, einem
Bericht von Patently Apple zufolge allerdings erst jetzt vom US Patent & Trademark Office (USPTO) veröffentlicht. Apple spezifiziert in dem Dokument ein Verfahren zur Gesichtserkennung unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen bei Computern. Anders als bei iPhone und iPad muss Face ID in diesem Fall auch dann zuverlässig funktionieren, wenn der Nutzer weiter von der Kamera entfernt ist als bei einem in der Hand gehaltenen Gerät. Zudem sollte eine sinnvolle Gesichtserkennung nicht nur dem Entsperren dienen, sondern darüber hinaus auch auf längere Inaktivität des Users reagieren können, um das Gerät in den Ruhezustand zu versetzen.
Erheblich verfeinerte TrueDepth-KameraKernstück des in Apples jüngstem Patentantrag beschriebenen Systems ist eine erheblich verfeinerte TrueDepth-Kamera, welche bei Distanzen von bis zu gut anderthalb Metern verlässliche 3D-Informationen liefert. Zum Vergleich: Bei iPhone und iPad beträgt die maximale Entfernung etwa 50 Zentimeter. Ergänzt wird diese Kamera durch ein ganzes Bündel weiterer Module wie etwa Näherungs-, Helligkeits- und Bewegungssensoren. Melden dann zum Beispiel gleichzeitig zwei dieser Sensoren, dass der Nutzer nach längerer Abwesenheit auf den Bildschirm blickt, aktiviert das System die Face-ID-Kamera und entsperrt den Computer, wenn ein berechtigter User erkannt wurde. Im umgekehrten Fall versetzt das System den Rechner in einen von mehreren Ruhezuständen oder schaltet ihn nahezu vollständig ab, wenn der Nutzer über längere Zeit nicht aufs Display geschaut hat.
Siri könnte Teil des Systems seinApple sieht darüber hinaus die Möglichkeit vor, den Sprachassistenten Siri auch im tiefsten Ruhezustand weiterhin aktiviert zu lassen. Dadurch ließe sich ein MacBook oder iMac zusätzlich aus einiger Entfernung mithilfe von Sprachbefehlen aufwecken – in diesem Fall würde das System natürlich ebenfalls erst nach erfolgreicher Erkennung des Nutzers entsperrt. Ob Apple bereits Geräte mit der in der Schutzschrift beschriebenen Technik entwickelt oder gar praktisch erprobt, ist nicht bekannt. Das Unternehmen reicht regelmäßig eine Vielzahl von Patentanträgen ein, ohne dass diese unmittelbar zu neuen Produkten führen.