MacBooks in Zukunft mit zwei Bildschirmen statt Tastatur? Apple-Patent beschreibt mögliche Lösungen
Immer noch sind Tastaturen mit richtigen Tasten die beste Möglichkeit, Texte am Computer einzugeben. Simulierte Tastaturen auf Touch-Displays, wie beispielsweise auf dem iPhone oder iPad, haben allerdings ebenfalls einen großen Vorteil: Es wird kein kostbarer Gehäuseplatz für Tasten benötigt. Ist keine Zeicheneingabe erforderlich, zeigt der Bildschirm keine Tastatur mehr an und der gewonnene Platz steht anderweitig zur Verfügung.
Besonders bei Laptops ist der Platzverlust ärgerlich: Die Tastatur benötigt fast ebenso viel nutzbare Fläche wie der eingebaute Bildschirm – und kann (von der Touch Bar einmal abgesehen) nicht anderweitig verwendet werden.
Noch immer kranken On-Screen-Tastaturen aber am taktilen Feedback: Tippt man blind, spürt der Anwender nicht, ob er die Taste wirklich erwischt hat. Auch die Orientierung fehlt: Auf einer normalen Tastatur kann der Nutzer die Tasten berühren und sich so orientieren, ohne deren Funktion auszulösen – dies ist bei Touch-Tastaturen nicht möglich.
Verformbare Displays als Lösung?Apple bekam in dieser Woche ein neues Patent mit dem Titel "Elektronische Geräte mit verformbaren Bildschirmen" ("Electronic devices with deformable displays",
Patentnummer 10,345,905) von United State Patent Office zugesprochen. Ursprünglich wurde das Patent im Sommer 2016 beim US-Patentamt eingereicht.
Im Patent beschreibt Apple, wie in Bildschirmen mit LCD- oder OLED-Technik Wölbungen, weichere oder härtere Stellen oder Vertiefungen erzeugt werden können. Laut dem Patent will Apple durch elektrische aktivierte Polymere oder Stellmotoren Bereiche des Bildschirms verformen, um dem Nutzer taktiles Feedback beim Tippen zu geben. Die Möglichkeiten hatten wir auch in dieser Meldung erörtert:
Für Laptops und Tablets interessantFür Apple wären solche verformbare Bildschirme gleich in zwei Geräteklassen von Interesse: Bei Laptops könnte auf die Tastatur und das Trackpad verzichtet und stattdessen ein zweiter Bildschirm verbaut werden. Sind Tastatureingaben erforderlich, zeigt der Bildschirm eine virtuelle Tastatur an – ansonsten steht der Platz für andere Nutzungszwecke zur Verfügung.
Auch bei iPads könnte sich der Bereich der On-Screen-Tastatur verformen, um Eingaben mit taktilem Feedback zu ermöglichen – eine zusätzliche Tastatur für längere Tippaufgaben wäre dann nicht mehr erforderlich.
Markteinführung: Völlig unklarApple reicht unzählige Patente pro Jahr ein und viele werden zugesprochen – dies heißt aber nicht, dass auch tatsächlich ein Produkt mit den beschriebenen Neuerungen am Markt erscheint. Oftmals stellt sich später raus, dass die patentierte Methodik entweder nicht oder erst in ferner Zukunft in einem wirklichen Produkt für Endkunden umgesetzt werden kann. Genau so ist möglich, dass zwar die neue Technologie zwar funktioniert, aber nicht den gewünschten Erfolg bringt.