MacKeeper: US-Nutzer des fragwürdigen Tools erhalten Geld zurück
Die Anfrage "Ist MacKeeper seriös?" via Google zählt
zu einem der häufigsten Suchbegriffe, über die MacTechNews.de (und sicherlich auch viele andere Tech-Seiten mit Forum) gefunden werden. Dank gewaltigem Marketingbudget, Omnipräsenz in sämtlichen Werbenetzwerken und sehr aggressiver Bewerbung hat der ursprüngliche Anbieter der Software (ZeoBIT) die Lösung ins Bewusstsein vieler Anwender gebrüllt. Im Mai 2014 wurde ein Verfahren ins Leben gerufen, da MacKeeper je nach Schwere der Vorwürfe angeblich zu reparierende Fehler im System produziere, oder zumindest Fehler melde und stark übertreibe, die es gar nicht gebe. Das Gericht musste sich daher mit den Anschuldigungen auseinandersetzen - ein Verfahren, dass im Rahmen eines Vergleichs zu millionenschweren Rückzahlungen durch den Anbieter führt.
Ausgang der SammelklageMacKeeper sei willentlich und wissentlich so gestaltet, um den Nutzer zu täuschen und ihm Angst zu machen - so der vor Gericht bislang nicht zu entkräftende Vorwurf. Rund 500.000 hinters Licht geführte US-Kunden haben im Rahmen einer Sammelklage nun die Möglichkeit, sich den Kaufpreis zurückzahlen zu lassen - das Gericht widersprach nämlich nicht dem Vorwurf (
), dass MacKeeper tatsächlich nicht jenes Wunderwerkzeug ist, als das es sich ausgebe. Ein Urteil wurde allerdings nicht gesprochen, da sich Sammelkläger und Anbieter auf einen Vergleich einigen konnten.
2 Millionen Dollar ZahlungFür die zwei Millionen Dollar an Zahlungen, rund ein Drittel davon geht an Anwälte, ist weiterhin ZeoBIT und nicht der neue, aus Köln stammende Inhaber namens Kromtech verantwortlich. Gegen Letzteren richtete sich die Klage auch nicht, wobei man nicht ausschließen kann, dass sich in absehbarer Zeit auch Kromtech mit Forderungen nach Rückerstattung auseinandersetzen muss. ZeoBIT betont, die Zahlung von zwei Millionen Dollar sei nicht als Schuldeingeständnis zu werten.
Inzwischen nicht mehr ZeoBIT, sondern KromtechNach dem Verkauf der Software an Kromtech änderte sich zumindest eine Sache. Zwar wird MacKeeper noch immer mit immensem Marketingbudget beworben, allerdings schon seit geraumer Zeit nicht mehr in jener irreführenden Art und Weise, die Anlass zur Sammelklage bot. Zudem ließ Kromtech verlauten, man nehme sich der häufig geäußerten Kritikpunkte an und gestalte Warnungen weniger drastisch - wovon momentan allerdings noch nicht viel zu merken ist.
Sinnvolle Software?Ob man seinem Mac durch Installation des angeblichen Universalwerkzeugs allerdings einen Gefallen tut, steht auf einem anderen Blatt. Selbst auf einem neuen Mac ermittelt die Software Tausende angeblich kritischer Fehler und kuriert diese durch fragwürdige Löschaktionen. Besonders "fatale" Fehler lassen sich zudem nur beseitigen, wenn der Hersteller bezahlt wird. Zahlreiche Testberichte kommen allerdings zum Fazit, dass nicht die angeblichen Fehler, sondern eher die Nutzung von MacKeeper an sich fatal ist. Einen sehr interessanten und intensiven Test dazu hat der Serviceprovider Apfelwerk publiziert: