Macs als Malware-Ziel: Ein Trojaner stach 2019 besonders hervor
Kapersky warnt vor einem für Mac-Verhältnisse weitverbreiteten Trojaner, der Apple-Rechner seit über zwei Jahren befällt. Die Rede ist von „Shlayer Trojan“. Die Schadsoftware war 2019 die größte Trojaner-Gefahr für den Mac, so die Sicherheitsfirma. 10 Prozent aller Apple-Computer seien vergangenes Jahr davon angegriffen worden. Bei fast einem Drittel aller Malware-Entdeckungen im angesprochenen Zeitraum handelte es sich um Shlayer.
Manipulierte Links führen zu ShlayerDer gefährliche Trojaner richtet selbst zwar keinen Schaden an, dient aber als Einfallstor für weitere Malware, Adware und andere Sicherheitsbedrohungen. Kapersky beschreibt den Prozess, wie das Tool normalerweise auf Macs gelangt. Ausgangspunkt ist meist der Klick auf eine manipulierte Seite oder Link, worüber Shlayer heruntergeladen wird. Tausende von Websites enthalten den Link, so der
Bericht. Dabei handelt es sich nicht nur um zwielichtige Internetplattformen. Auch über YouTube lässt sich die Schadsoftware verteilen, indem Nutzer beispielsweise einen manipulierten Link in die Beschreibung eines hochgeladenen Clips legen.
Beim Klick auf besagten Link kommen Nutzer meist auf Websites, die mit erfundenen Vorwänden dazu auffordern, Software herunterzuladen – etwa weil der vermeintlich installierte Flashplayer ein Update benötige. Wenn Anwender den „Download Flash“ Button anwählen, ziehen sie sich erwartungsgemäß keine Aktualisierung der Adobe-Software auf den Rechner, sondern den Trojaner.
Bei der Installation muss der Nutzer sein Account-Passwort angeben. Sobald die Software installiert ist, lädt sie weitere Malware herunter, für deren Installation jedoch auch jeweils eine Passwortangabe erforderlich sein sollte. Wer sich also hinsichtlich der Programme auf dem eigenen Rechner vorsieht und nicht alles einfach anklickt und abhakt, beugt der Gefahr bereits ein gutes Stück vor.
Safari-Extensions als potenzielle SchwachstelleEinige Varianten von Shlayer sollen sich in der Vergangenheit als Safari-Extension eingeschleust haben, um den normalen Install-Prozess zu umgehen. Da Apple in Safari 13 aber nur noch Erweiterungen über den Mac App Store zulässt, dürfte sich dieses Risiko mittlerweile erübrigt haben – sofern Mac-Nutzer die neueste Software einsetzen. Zum Aufspüren von Malware auf Apple-Rechnern eignen sich übrigens Tools wie
Malwarebytes.