Mal wieder: Betrüger verschaffte sich illegalen Zugriff auf zahlreiche Nacktbilder in der iCloud
Die iCloud-Fotomediathek ist eine praktische Möglichkeit, um Bilder auf allen Geräten synchron zu halten. Apple trägt dafür Sorge, dass die Sicherheit gewahrt bleibt und Unbefugte keinen Zugriff auf die Fotos von Dritten erlangen. Betrug ist damit aber nicht ausgeschlossen: Ein aktueller Bericht schildert den Fall eines Mannes aus Kalifornien, der sich als Mitarbeiter des Apple-Supports ausgab und sich auf diese Weise Zugangsdaten erschlich. Der Schaden ist enorm: Hunderttausende Nacktbilder seiner Opfer landeten in seiner Sammlung – und bisweilen auch auf pornografischen Internetseiten.
Betrüger tarnte sich als Apple-MitarbeiterDie
Los Angeles Times berichtet von einem Betrüger, der sich Zugang auf mehr als 620.000 Fotos und 9.000 Videos verschafft habe. Um das zu bewerkstelligen, tarnte er sich als technischer Mitarbeiter des Apple-Kundendienstes. Er schickte E-Mails an seine Opfer, die ihm daraufhin ihre Apple-IDs und Passwörter zur Verfügung stellten. Mindestens 306 Personen erlagen dieser Masche – die meisten von ihnen junge Frauen. Laut FBI-Untersuchungen vermarktete sich der Täter als „iCloudRipper4You“ und erhielt so oftmals Aufträge von Dritten, welche das iCloud-Konto bestimmter Personen hacken wollten.
Bilder auf Porno-Seiten gelandetLaut Gerichtsakten bediente sich der Täter zweier Gmail-Adressen, um seine Opfer per E-Mail zur Herausgabe ihrer Zugangsdaten zu bewegen. Diese nannten sich „applebackupicloud“ sowie „backupagenticloud“. Das FBI habe mehr als 500.000 E-Mails in den beiden Konten gefunden, darunter etwa 4.700 mit Angaben zu Apple-IDs und Passwörtern. Im März 2018 landeten Fotos einer nicht näher genannten prominenten Person auf pornografischen Internetseiten. Die Ermittlungen des FBI identifizierten das Haus des Täters, von dem dieser sich beim iCloud-Konto des Opfers anmeldete.
Täter mehr oder weniger reumütigDer Täter ist geständig: In einem Gespräch mit der Los Angeles Times erklärte er, die Verbrechen zu bereuen. Allerdings habe er eine Familie zu ernähren. Ferner befürchtet er, dass das Öffentlichmachen seiner kriminellen Handlungen sein ganzes Leben ruinieren würde. Dem Mann drohen nun bis zu 15 Jahre Haft.