Mangelnde Nachfrage: Intel schließt die hochmoderne Anlage Fab 42
Vor rund einem Jahrzehnt hätte Intel wohl kaum geglaubt, einmal von so großen Nachfrageproblemen betroffen zu sein,
dass sogar ein gesamtes Werk geschlossen werden muss. Damals verschoben sich auf dem Computermarkt minimal Marktanteile zwischen Intel und AMD, ein paar Prozentpunkte gingen auch an Motorola und IBM. Heute sieht es anders aus: Zwar dominiert Intel den klassischen Computerbereich noch immer mit gewaltiger Marktmacht - klassische Computer möchten aber immer weniger Anwender erwerben. Der Smartphone- und Tablet-Boom führte dazu, dass der Stellenwert des PCs sinkt; und selbst wenn die meisten Nutzer nicht ganz von PC auf Tablet umsteigen, so ist dennoch weniger Motivation vorhanden, schneller auf neuere Computer umzusteigen.
Intel trifft diese Entwicklung im Markt für x86-Prozessoren hart. In der
hochmodernen Fertigungsanlage "Fab 42" sollten eigentlich Chips in 14-nm-Bauweise produziert werden, die Investitionssumme lag bei geplanten fünf Milliarden Dollar. Jetzt gab Intel aber bekannt, dass Fab 42 nicht in Betrieb genommen wird - Intel geht nicht mehr von einem wirtschaftlichen Betrieb der Anlage aus, bestückt diese nicht mit Produktionsstraßen und schließt die Hallen. Schuld daran ist die zu schwache Nachfrage nach Intels Prozessoren; sowohl im Computerbereich als auch im Mobilmarkt, wo Intel mit den Atom-Chips weiterhin nur sehr schwer Fuß fassen kann. Am heutigen Abend wird Intel die Zahlen für das abgelaufene Quartal bekannt geben und möglicherweise weitere Details liefern, wie man auf den veränderten Markt reagieren will.
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