Maps in iOS 13 ausprobiert: Apple macht jetzt auch StreetView
Schon im letzten Jahr hatte Apple angekündigt, dass man die hauseigene Karten-Lösung grundlegend überarbeiten bzw. in vielen Bereichen komplett neu entwickeln wolle. Dazu zählt unter anderem auch, sich nach und nach von Drittanbieter-Kartenmaterial zu verabschieden und stattdessen auf eigene Daten zu setzen. Vermessungs-Fahrzeuge mit aufwendiger Sensor-Architektur schickt Apple dazu bereits seit mehreren Jahren durch die Straßen. Nicht nur in den USA, auch international sind bereits große Gebiete neu kartiert, wenngleich das neu erhobene Material noch nicht überall zum Einsatz kommt.
Praktische Neuerungen – Look Around sticht hervorDie aktualisierte Maps-Version aus iOS 13 bringt aber noch eine weitere wichtige Funktion mit, welche man von Google schon seit vielen Jahren kennt: Sich per Tap in die Szenerie zu befördern und virtuelle Spaziergänge zu machen. Was bei Google "StreetView" heißt, taufte Apple "Look Around". Bis Apple allerdings derart viele Straßenkilometer wie Google erfasst und auch entlegenste Orte abfotografiert hat, dürfte noch sehr viel Zeit vergehen. In der Betaversion sind vor allem San Francisco sowie Teile Kaliforniens und Nevadas vorhanden, in allen anderen Staaten bleibt es vorerst beim aktualisierten Kartenmaterial. Dass es eine deutliche Ausweitung gibt, ist aber bereits bekannt – "andere Länder" sollen laut Apple 2020 kommen.
Da werden Urlaubsgefühle wach – der Marina District, nicht weit von der Golden Gate entfernt
Die Verfügbarkeit von Look Around deutet Apple durch ein kleines Fernglas an. Die 3D-Ansichten ermöglichen komplette Stadtrundgänge, wenngleich auch Apple Maps zwischen zwei Aufnahmen springen muss – eine lückenlose Erfassung für echtes Spaziergang-Feeling gibt es ebenso wie in Google Maps nicht. Allerdings wirken die Übergänge bei Apple Maps deutlich sanfter und flüssiger. Bezeichnungen von Geschäften, Museen oder anderen wichtigen Orten lassen sich direkt in im Look Around einblenden.
Kartenmaterial nicht nur für das aktuelle SystemDas neue Kartenmaterial ist übrigens nicht nur in iOS 13 vorhanden, sondern wird je nach Verfügbarkeit auch schon in vorherigen Versionen angezeigt. Lediglich neue Funktionen wie Look Around, die neuen Favoriten, Orte-Sammlungen sowie Empfehlungen anhand des Nutzungsverhaltens erscheinen ausschließlich in der jüngsten Iteration des Systems. Auch macOS 10.15 erhält ein Update der Karten-App, wenngleich sich die Look Arounds in der Beta noch nicht aktivieren ließen.
Erstes Fazit: Apple schließt in weiterer Disziplin zu Google Maps aufInsgesamt macht Apple Maps einen sehr guten Eindruck. Offensichtlich zielte Apple darauf ab, genau solche Nutzer anzusprechen, die vorher eher mit Google Maps glücklich wurden. Googles Karten-App hat sich längst zu einem leistungsfähigen Reiseführer gewandelt – und dieses Konzept übernimmt Apple nun auch. Der Nutzen im Alltag steigt dadurch deutlich, vor allem auch dann, wenn der Nutzer fremde Städte besucht und sich dort zurechtfinden möchte. Wie eingangs schon erwähnt dürfte es aber Jahre dauern, bis Apple beim Bildmaterial mit Google gleichziehen kann – immerhin hat Google nicht nur mehr als ein Jahrzehnt StreetView-Vorsprung, außerdem füttern Googles Foto- und 3D-Datenbank auch unzählige Google-Nutzer, wohingegen Apple selbst dafür verantwortlich ist. Apples Umsetzung der neuen Maps-Version überzeugt aber im ersten Test und der eingeschlagene Weg stimmt.