Marktstudie: Der Netbook-Markt ist bis 2015 komplett verschwunden
Noch vor drei Jahren galten die so genannten Netbooks als Erfolgsgeschichte - kleine Notebooks mit günstiger Hardware, meist recht schwachen Prozessoren, dafür aber auch oft zu extrem günstigen Preisen. Waren vor dem Tablet-Boom noch Netbooks die kostengünstigste Möglichkeit, unterwegs ins Internet zu gehen oder einen besonders kompakten Computer verwenden zu können, so nahmen jedoch mehr und mehr Tablets diese Position ein. 2010 griffen noch 32 Millionen Kunden zu einem Netbook und bescherten Herstellern wie Asus hohe Verkaufszahlen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis Netbook-Hersteller die Konkurrenz aus dem Tabletbereich stark zu spüren bekamen.
Der Einbruch war rapide: Von den 32,14 Millionen verkauften Geräten bleiben einer aktuellen IHS-Studie zufolge in diesem Jahr gerade einmal noch 3 Millionen Stück übrig. Das ist nicht nur ein Rückgang auf rund ein Zehntel des Wertes von vor drei Jahren, sondern auch ein Rückgang um 72 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Dem Marktforschungsunternehmen IHS zufolge steht die Plattform vor dem Aus. Für 2014 erwartet man nur noch rund 260.000 verkaufte Einheiten, im Jahr 2015 werde es keine Netbooks mehr geben. Der Markt sei dann komplett in der Hand von Tablet-Herstellern.
In den Jahren hoher Verkaufszahlen wurde auch immer wieder spekuliert, Apple wolle ebenfalls ein Netbook anbieten. Steve Jobs hatte diese Überlegungen mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Man habe keine Ahnung, wie es möglich wäre, einen Computer für 500 Dollar herzustellen, der nicht nur "a piece of junk", ein Stück Schrott, sei. Das 2008 eingeführte MacBook Air richtete sich zwar an Nutzer, die ein sehr kompaktes Gehäuse wünschten - dies allerdings im Hochpreissektor und nicht in Konkurrenz zu besonders preisgünstigen Netbooks.
Apples erfolgreiche Antwort auf den offensichtlichen Kundenwunsch nach sehr kompakten Geräten war das iPad, womit Apple einen Tablet-Boom auslöste. Jobs: "Das Problem an Netbook ist, dass sie nichts besser können. Sie sind langsam, haben schlechte Displays und müssen klobige, alte PC-Software ausführen." Fehler, die Jobs mit dem iPad nicht machen wollte - einer der Gründe, warum auf dem iPad iOS läuft und keine herkömmliche Version von OS X wie auf dem Mac.
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