Massive Ausfallraten: Apple wegen Butterfly-Tastaturen vor Gericht
Als vor wenigen Wochen das neue MacBook Pro 16" erschien, wurde auch noch einmal die seit Jahren andauernde Tastatur-Problematik intensiv diskutiert. Im Jahr 2016 hatte Apple das MacBook Pro mit Touch Bar präsentiert, dessen weitere wichtige Neuerung die Tastatur mit Butterfly-Mechanik war. Bekanntlich handelte es sich bei dieser Konstruktion aber um keine Erfolgsgeschichte, denn die Tastatur war mit einer Vielzahl von Schwächen versehen. So beklagten sich Nutzer nicht nur über das merkwürdige Tippgefühl sowie die hohe Lautstärkeentwicklung, sondern auch über eine enorm hohe Ausfallrate. Kleine Schmutzpartikel, wie sie im Alltag nun einmal anfallen, machten den Butterfly-Tastaturen reihenweise den Garaus. Auch das 2015er MacBook ist davon betroffen, denn dieses Notebook war die erste mit besagter Tastatur ausgelieferte Baureihe.
Sammelklage nach massenhaftem AusfallAls offenkundig wurde, dass die Ausfallraten weit über dem Durchschnitt liegen und Apple ein Produkt mit hoher Defektwahrscheinlichkeit anbietet, wurden die ersten Sammelklagen ins Leben gerufen. Der Vorwurf lautet, Apple sei die Problematik bekannt gewesen, habe aber dennoch keine zufrieden stellende Lösungen geboten. Zwar rief das Unternehmen auf öffentlichen Druck hin ein Austauschprogramm ins Leben, allerdings fielen auch die reparierten Geräte bald wieder aus – weiterhin musste es sich ja um eine der beanstandeten Butterfly-Tastaturen handeln.
Richter entscheidet: Klage wird verhandeltEin Richter gab der Klage
nun statt, was bedeutet, dass die Angelegenheit auf jeden Fall vor Gericht verhandelt wird. Sofern Apple sich mit der eigenen Argumentation durchsetzen kann, angemessen auf die Sache reagiert zu haben, kommen weitere Kosten auf das Unternehmen zu. Die Kläger fordern nämlich, sämtliche Kosten geltend machen zu dürfen, die durch eine oder gar mehrfache Reparaturen entstanden sind. Gleichzeitig muss auch festgestellt werden, ob und in welcher Form Apple gegen Verbraucherschutz-Gesetze verstieß. Apples Rechtsabteilung hatte versucht, die Klage abweisen zu lassen, setzte sich jedoch mit den Forderungen nicht durch.