Massiver Twitch-Hack: Streamer-Umsätze, gesamter Quellcode und interne Tools erbeutet
Die Streaming-Plattform Twitch wurde erfolgreich von Hackern angegriffen – und es gelang ein Datendiebstahl in selten dagewesene Größenordnung. Angesichts der jetzt schon in einschlägigen Foren verbreiteten Daten umfasst der Einbruch so ziemlich alles, was Twitch in irgendeiner Form speicherte. Dazu zählen neben dem kompletten Quellcode (Plattform und alle Apps) sämtliche
Auszahlungsdaten seit 2019, die Kommentar-Historie seit Inbetriebnahme, interne Sicherheitstools, proprietäre SDKs und ein noch nicht veröffentlichter Steam-Konkurrent. Noch nicht vollständig gesichert ist, ob zudem Nutzer-Passwörter leakten. Allerdings meldeten sich erste Stimmen zu Wort und gaben an, die Passwort-Datenbank sei ebenfalls Bestandteil des erfolgreichen Einbruchs. Obwohl es sich um verschlüsselte Daten handelt, sollten alle Twitch-Nutzer schnellstens ihre Passwörter ändern – und auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.
Multimillionen-Geschäft für erfolgreiche StreamerTwitch ist seit 2011 in Betrieb und wurde 2014 von Amazon übernommen. Für sehr viele Streamer ist Twitch die wichtigste Plattform, zumal man mit reichweitenstarken Angeboten sehr hohe Umsätze erzielen kann. An der Spitze steht hier der Kanal "CriticalRole", der zwischen August 2019 und Oktober 2021 satte 9,6 Millionen Dollar mit seinen Twitch-Inhalten erzielte. Der in Deutschland erfolgreichste Streamer MontanaBlack kam in derselben Zeit auf 2,4 Millionen Dollar – wohlgemerkt nur per direktem Twitch-Umsatz.
Aus den erbeuteten
Twitchdaten Hacker will Wettbewerb belebenDie federführende Person hinter dem Hack gab an, mit dem Schritt für mehr Wettbewerb im Online-Streaming sorgen zu wollen. Vor allem die Twitch-Community sei derzeit eine "unappetitliche, giftige Jauchegrube". Von Amazon gab es noch keine Stellungnahme zu den Vorkommnissen – das Unternehmen wollte sich bislang nicht zum Ausmaß und zu weiteren Schritten äußern. Dem Gaming-Magazin
VGC zufolge sind die erbeuteten Daten erst wenige Tage alt, Twitch habe bereits intensiv mit der Spurensuche begonnen.