Materialkosten des iPhone SE betragen nur gut 140 Euro
Das neue iPhone SE ist inzwischen schon mehrmals von Experten
auseinandergenommen worden, um sich die einzelnen Bauteile im Detail anschauen zu können. Wenn sich IHS an diese Arbeit macht, folgt im Anschluss in der Regel auch eine Hochrechnung der Anschaffungskosten für die einzelnen Bauteile. Beim iPhone SE betragen diese 160 Dollar (gut 140 Euro). Zum Vergleich: Bei dem ähnlichen iPhone 5s waren es 191 Dollar und beim iPhone 6s Plus 236 Dollar.
Andere KostenartenNatürlich fallen für Apple auch noch weitere Kosten an, insbesondere Personal-, Forschungs- und Vertriebskosten. Der Endpreis ist schließlich noch durch Steuern und Gebühren angewachsen. Dennoch ist auch beim iPhone SE mit einer hohen Gewinnmarge für Apple zu rechnen. Besonders augenfällig wird das Ganze, wenn man sich die Zusatzkosten für Speicher-Upgrade anschaut. Laut IHS kostet den Konzern ein SE mit 64 GB nur 10 Dollar mehr als eines mit 16 GB. Der Aufschlag, den der Kunde am Ende zahlt, beträgt aber 100 Dollar.
UmrechnungsaufschlägeAuch die
Umrechnung in andere Währungen vollzieht Apple recht großzügig. So kostet das iPhone SE in der kleinsten Variante in den USA 399 UD-Dollar. Rechnet man dies in Euro um und schlägt die Umsatzsteuer und Urheberrechtsabgabe darauf landet man bei knapp über 420 Euro. Tatsächlich kostet das Gerät hier aber 489 Euro.
Spezialfall IndienErstaunlicherweise leidet auch Indien unter der Umrechnungspolitik Apples, obwohl das iPhone SE just für Wachstumsmärkte wie Indien entwickelt wurde. Am Freitag kommt das 4-Zoll-iPhone in Indien auf den Markt und wird
39.000 Rupien kosten, also knapp unter 520 Euro. Zum Vergleich: Auf dem Subkontinent kosten zahlreiche Smartphones nur etwa 200 Euro. Natürlich schlagen in Indien diverse Importabgaben zu Buche; außerdem ist Apple auf die Kooperation von lokalen Geschäften angewiesen, die ebenfalls einen Gewinnanteil behalten wollen. Außerdem konkurriert das SE in Indien auch noch mit dem iPhone 6, das bei vielen Online-Händlern mit 35.000 Rupien (gut 460 Euro) noch etwas günstiger ist als das SE.
Apple unternimmt im Augenblick allerdings zahlreiche Versuche, um in dem Milliarden-Einwohner-Staat
eigene Apple Stores bauen zu dürfen und beschreitet auch den Weg, Gebraucht-iPhones aus anderen Teilen der Welt in Indien zu verkaufen, wogegen die lokale Konkurrenz gerade
Sturm läuft. Gelingt die Kooperation mit der indischen Regierung, könnte Apple mittelfristig den Preis für Geräte wie das iPhone SE deutlich reduzieren und damit attraktiver für die weniger zahlungskräftigen Schichten des Landes werden. Apples Anteil in dem drittgrößten Smartphone-Markt beträgt bislang gerade einmal zwei Prozent.
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