Megadeal: Fast 28 Milliarden Dollar für Slack – Salesforce neuer Eigner
In Zeiten von Corona und Home-Office haben Messaging-Dienste noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Eine der beliebtesten Lösungen ist dabei Slack – offiziellen Angaben zufolge bringt es der Arbeitsgruppen-Nachrichtendienst auf mehr als zehn Millionen aktive Nutzer. Slack bietet sowohl kostenlose Basisfunktionen als auch kostenpflichtige Angebote. Diese brachten es im Geschäftsjahr 2020 auf einen Jahresumsatz von rund 623 Millionen Dollar. Der Börsenwert des Unternehmens stieg nach dem 2019 erfolgten Börsengang direkt auf mehr als 20 Milliarden Dollar – der Verkaufspreis liegt aber auf noch höherem Niveau.
27,7 Milliarden Dollar für einen Messaging-DienstIn dieser Woche wurden die Gerüchte bestätigt, wonach Slack tatsächlich einen neuen Besitzer bekommt. Für 27,7 Milliarden Dollar geht Slack nämlich an Salesforce, Anbieter von Cloud-Lösungen für den Unternehmensbereich. Salesforce will die Slack-Technologien tief in das eigene Portfolio integrieren und zum neuen Gesicht des "Salesforce Customer 360"-Service machen. Eines der weltweit größten Software-Unternehmen, der Börsenwert liegt bei rund 220 Milliarden Dollar, ist somit um ein populäres Angebot reicher. Marktbeobachter werten den Zusammenschluss trotz des hohen Kaufpreises als sinnvollen Schritt. Einerseits erhalte Salesforce eine weitere, sehr bekannte Marke, andererseits werde Slack nun gegenüber konkurrierender Lösungen von Microsoft und Co. gestärkt.
Demnächst eine Salesforce-Marke
Im Rahmen der
Übernahmevereinbarung erhalten Anleger 26,79 Dollar pro gehaltener Aktie sowie 0,0776 Salesforce-Aktien. In der offiziellen Erklärung heißt es, Salesforce wolle die Slack-Übernahme bis zum zweiten Quartal des Finanzjahres 2022 abschließen. Eine Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden steht noch aus, Einschätzungen zufolge ist diese aber nur Formsache.
Wie Salesforce und Slack die Sache kommentieren"Salesforce und Slack werden zusammen die Zukunft von Unternehmenssoftware formen und die Art und Weise verändern, wie wir in dieser komplett digitalen, Arbeite-von-überall-aus-Welt tätig sind", heißt es von Salesforce-CEO Marc Benioff. Slacks CEO Steward Butterfield fügt hinzu, man teile die Vision von Salesforce, Komplexität zu verringern und Flexibilität zu steigern – er persönlich hält die Übernahme für eine der strategisch wichtigsten der Softwaregeschichte.