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Mehr Hintergründe zum gescheiterten Auto-Projekt: Konzepte, Ideen, Partnerschaften – und das Aus

Als Anfang 2015 sehr detaillierte Berichte aufkamen, Apple wolle innerhalb von fünf bis sechs Jahren ein komplettes Fahrzeug in Eigenregie entwickeln, gab es noch keine konkreten Belege. Apple lieferte diese aber recht bald nach, denn einerseits hinterließ die beispiellose Abwerbetour durch die gesamte Automobilindustrie viele Spuren, andererseits registrierte sich das Unternehmen als Betreiber selbstfahrender Fahrzeuge. 2017 bestätigte dann Tim Cook persönlich, Apple forsche an autonomen Systemen – das bislang anspruchsvollste je begonnene KI-Projekt, so der Apple-CEO. Seit einigen Tagen ist jedoch bekannt, dass es kein Apple Car geben wird, Apple beerdigte das Projekt. Bloomberg liefert in einem ausführlichen Artikel viele Hintergründe und ergänzt den kürzlich erschienenen Bericht der New York Times.


Mercedes, Ford, McLaren
Nicht nur Tesla sei ein möglicher Partner bzw. Übernahmekandidat gewesen, auch mit anderen Branchenriesen habe Apple intensive Gespräche geführt. Mercedes wollte gar eigene Fahrzeuge auf Apples Plattform stellen und gemeinsam an zukünftigen Technologien arbeiten. Allerdings zog sich Apple angeblich zurück, denn intern sei man zu jenem Zeitpunkt zum Fazit gekommen, es ohne die Hilfe des deutschen Automobilriesen schaffen zu können. Die Zusammenarbeit mit BMW, Ford, Volkswagen sowie McLaren kam ebenfalls nicht zustande – Apple wollte letztgenannten Luxushersteller im Jahr 2016 angeblich sogar komplett kaufen.

Der Bread Loaf, Apples Prototyp
2020 rollte bereits ein Prototyp über Apples Teststrecken in Arizona, dessen wenig schmeichelhafter Spitzname "Brotlaib" lautete. Besagter Minibus stand fünf Jahre vor der Marktreife, zumindest laut Apples eigener Prognose. Ausgestattet mit großem Flachbildschirm, leistungsfähigem Soundsystem und sich automatisch abdunkelnden Scheiben, fand man im Inneren ein lounge-artiges Sitzambiente vor. Der Van hätte dem Fahrer jegliche Steuerung abgenommen und Autonomie-Level 5 ("full driving automation") erreicht.

Jahr 2000: Die erste Idee
Erstmals über ein Apple-Auto diskutiert wurde übrigens schon viele Jahre vor Beginn der Entwicklung im Jahr 2014. Steve Jobs selbst hatte besagte Idee aufgeworfen, wenngleich nicht bekannt ist, ob damals ernsthafte Absichten bestanden. Es gibt jedoch die Anekdote bezüglich eines geheimen Projekts, zu dem Jobs einst eingeladen war, wenngleich dieses ein denkbar anderes Ziel verfolgte – einfach und günstig anstatt Luxus und teuer.

Das letzte Treffen des Autoteams
Man kann es als "die letzten 12 Minuten von Project Titan" bezeichnen – länger dauerte das Treffen des 27. Februars nämlich nicht, auf dem COO Jeff Williams sowie Entwicklungsleiter Kevin Lynch alle Teams und deren 2000 Beschäftigte über das Aus des Apple Car informierten. Einige Mitarbeiter erfuhren, fortan zur KI-Abteilung zu gehören, andere erhielten Aufgaben im Software-Bereich, manche fanden sich hingegen von einer Minute auf die nächste ohne Job bei Apple wieder. Das Testgelände in Arizona wird ebenfalls nicht mehr benötigt, Apple sucht nun nach einem Käufer.

Kommentare

holk10007.03.24 13:59
Ich finde es sehr schade. Einfach deshalb, weil es jedenfalls spannend gewesen wäre, was Apple aus diesem lange vorhanden Produkt gemacht und an Innovationen beigesteuert hätte.
+7
Robby55507.03.24 18:32
holk100
Ich finde es sehr schade. Einfach deshalb, weil es jedenfalls spannend gewesen wäre, was Apple aus diesem lange vorhanden Produkt gemacht und an Innovationen beigesteuert hätte.

Es wäre ein überteurtes Spielzeug für wenige geworden und davon gibt es bei den etablierten Autoherstellern schon mehr als genug.
+2
milk
milk07.03.24 19:30
Der Link zu Bloomberg ist kaputt.
0
holk10007.03.24 20:38
Robby555
holk100
Ich finde es sehr schade. Einfach deshalb, weil es jedenfalls spannend gewesen wäre, was Apple aus diesem lange vorhanden Produkt gemacht und an Innovationen beigesteuert hätte.

Es wäre ein überteurtes Spielzeug für wenige geworden und davon gibt es bei den etablierten Autoherstellern schon mehr als genug.
Kann und darf man so sehen. Aber mit dem Argument könnte man keine Luxusgüter mehr verkaufen bzw. keine neuen mehr auf den Markt bringen. Ich kann mir nie einen Bentley oder teuren Porsch leisten und finde die Autos trotzdem spannend und gönne sie jedem, der sie sich leisten kann. Gut, dass die meisten bei der Apple Watch nicht so gedacht haben.
+1
Robby55507.03.24 22:01
holk100
Robby555
holk100
Ich finde es sehr schade. Einfach deshalb, weil es jedenfalls spannend gewesen wäre, was Apple aus diesem lange vorhanden Produkt gemacht und an Innovationen beigesteuert hätte.

Es wäre ein überteurtes Spielzeug für wenige geworden und davon gibt es bei den etablierten Autoherstellern schon mehr als genug.
Kann und darf man so sehen. Aber mit dem Argument könnte man keine Luxusgüter mehr verkaufen bzw. keine neuen mehr auf den Markt bringen. Ich kann mir nie einen Bentley oder teuren Porsch leisten und finde die Autos trotzdem spannend und gönne sie jedem, der sie sich leisten kann. Gut, dass die meisten bei der Apple Watch nicht so gedacht haben.

Einen 30-40 Jahre alten Bentley oder Porsche kann man immer noch sehr gut verkaufen, ein Apple Fahrzeug würde bei dem Alter das selbe Schicksal ereilen wie so gut wie alle derzeitigen Elektrofahrzeuge auch - Recycling oder Schrottplatz. Da liegt mein Kritikpunkt, ein teures Fahrzeug ist kein kurzlebiges Modeaccessoire wie eine Apple Watch sondern auch eine Wertanlage. Apple sollte lieber Kooperationen mit verschiedenen Fahrzeugmarken eingehen um das Car Play 2.0 Konzept voran zu bringen. Autonomes Fahren auf Level 5 wird in Europa zumindest in den nächsten Jahren kaum zugelassen werden.
+2
evanbetter
evanbetter15.03.24 09:43
holk100
Robby555
holk100
Ich finde es sehr schade. Einfach deshalb, weil es jedenfalls spannend gewesen wäre, was Apple aus diesem lange vorhanden Produkt gemacht und an Innovationen beigesteuert hätte.

Es wäre ein überteurtes Spielzeug für wenige geworden und davon gibt es bei den etablierten Autoherstellern schon mehr als genug.
Kann und darf man so sehen. Aber mit dem Argument könnte man keine Luxusgüter mehr verkaufen bzw. keine neuen mehr auf den Markt bringen. Ich kann mir nie einen Bentley oder teuren Porsch leisten und finde die Autos trotzdem spannend und gönne sie jedem, der sie sich leisten kann. Gut, dass die meisten bei der Apple Watch nicht so gedacht haben.

Find‘ ich auch. und bei solchen entwicklungsschritten wird automatisch der massemmarkt angekurbelt (ideen geklaut).
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
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