Mehr Kontrolle über iPhone-Power-Management: Apple übernimmt Teile des Chip-Herstellers Dialog Semiconductor
Apple hat sich für 300 Millionen US-Dollar Anteile des britischen Chip-Herstellers Dialog Semiconductor gesichert, mit dem das Unternehmen schon seit dem ersten iPhone zusammenarbeitet. Hinzu kommen weitere 300 Millionen US-Dollar für diverse Geschäftsbereiche, Patente und Angestellte von Dialog, die fortan Apple unterstehen. Das Gesamtvolumen der Übernahme beträgt somit mehr als 600 Millionen US-Dollar.
Insbesondere für Apple interessant dürften die Power-Management-Chips des Anbieters sein. Apples Strategie sieht ohnehin vor, mehr und mehr der Innereien von iPhone und Co. selber zu entwickeln. Dialog ist auch in diversen anderen Sparten aktiv, darunter Netzteil-Komponenten, Mobilfunk, Automotive und System-on-a-Chip-Produkte.
Größte Apple-Übernahme, was die Mitarbeiterzahl angehtIm Zuge des Deals wechseln 300 Mitarbeiter von Dialog zu Apple, was 16 Prozent der Belegschaft des Chip-Anbieters
entspricht. Sie unterstehen fortan Apples Chef für Hardware-Technologie Johny Srouji. Viele der Angestellten stehen wegen ihrer Arbeit an Chips für Apple-Produkte ohnehin schon seit längerem in engem Kontakt mit dem Unternehmen aus Cupertino. Srouji äußerte sich bereits erwartungsgemäß erfreut: „Dialog hat großes Fachwissen in der Chip-Entwicklung. Wir sind begeistert darüber, dass diese talentierte Gruppe an Entwicklern jetzt direkt für Apple tätig ist.“
Die von Apple übernommenen Dialog-Teams arbeiten an verschiedenen Standorten, darunter Italien, England und Deutschland. Hierzulande handelt es sich um die Niederlassungen in Nabern (Nähe Stuttgart) and Neuaubing bei München. Außer Mitarbeitern werden auch einige Firmengebäude von Dialog an Apple übergehen. An anderen Standorten wird Apple bestimmte Abteilungen führen, während Dialog in anderen Bereichen weiterhin als eigenständiger Betrieb tätig ist.
Da noch einige rechtliche Hürden bevorstehen, wird der Abschluss des Deals zwischen Apple und Dialog Semiconductor voraussichtlich noch bis zur ersten Jahreshälfte 2019 dauern.