Mehr Platz für Leistung: Apples A10X-Prozessor für iPads in Strukturbreite von 10nm?
Apples Prozessorlieferant TSMC ist bei der Reduzierung der Strukturbreite für Prozessoren offenbar sehr erfolgreich. So ist TSMC bereits in der Lage, Prozessoren mit einer Strukturbreite von 10 Nanometer zu fertigen. Zum Vergleich: Intel fertigt die Skylake- und Kaby-Lake-Prozessoren in 14 Nanometern, was in etwa auf dem Niveau der 16 Nanometer des neuen A10-Prozessors im iPhone 7 liegt. Apple könnte mit den im Frühjahr erwarteten iPads mit A10X aber nun den Wechsel auf 10 Nanometer wagen. Dieser Schritt böte gleich mehrere Vorteile.
Zum einen ermöglicht die geringere Strukturbreite, auf gleichem Raum mehr Transistoren unterzubringen, was die Leistung der Grafikkerne und Prozessorkerne des A10X erhöhen kann. Zum anderen können Apple und TSMC die neue Fertigungstechnik optimieren und Verluste durch Fehlproduktionen minimieren, da im Vergleich zum iPhone geringere Stückzahlen benötigt werden. Für das im Herbst 2017 erwartete iPhone 8 könnte dann der A11-Prozessor mit 10 Nanometern in hohen Stückzahlen gefertigt werden.
Die minimale Aktualisierung des iPads in diesem Herbst durch Verdoppelung der maximalen Speicherkapazität wäre also weniger eine produktpolitische Entscheidung als der strategischen Aktualisierung der A-Prozessoren geschuldet. Apple könnte damit möglicherweise auch erstmals einen so leistungsstarken Prozessor in der Hand haben, um diesen anstelle von Intel-Prozessoren in einem Mac wie dem MacBook Retina 12" zu verbauen - sofern Apple mit der Intel-Kompatibilität der Macs brechen will, welche die Installation von Windows auf einem Mac ermöglicht.
Für 2018 plant TSMC bereits die Fertigung von Prozessoren in 7 Nanometer, womit Apple beim A11X und A12 die strategische Aktualisierung wiederholen könnte, um Fehlproduktionen zu minimieren. Die Umstellung auf 5 Nanometer wird dagegen voraussichtlich erst 2020 erfolgen. Dem Bericht
zufolge könnte Apple also zukünftig iPads im Frühjahr aktualisieren, während das iPhone dann im Herbst eine Aktualisierung erhält. Dies würde auch die starken Umsatzschwankungen des Unternehmens etwas minimieren. Sofern Apple auch beim Mac eine (Teil-)Umstellung plant, böte sich auch hier das Frühjahr an. Im vergangenen Frühjahr hatte Apple beispielsweise das neue iPad Pro 9,7" vorgestellt und das MacBook Retina 12" aktualisiert.