Mein Weg zum Mac – Und warum es von hier wahrscheinlich kein Zurück mehr gibt
Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass ich ein durch und durch überzeugter Mac-User bin. Das war nicht immer so. Computerhistorisch betrachtet bin ich als Mann mittleren Alters, der die Heimcomputer-Revolution in Gänze mitgemacht hat, sogar recht spät auf den Mac gekommen. Doch seit ich es bin, hat sich mein Leben mit Computern deutlich verändert. Und zwar fast ausschließlich im positiven Sinne.
Aber lassen Sie mich Ihnen zunächst ein wenig über meinen „Werdegang“ an Tastatur, Bildschirm und (später) Maus erzählen. Bestimmt gibt es viele unter Ihnen, denen es ähnlich ergangen ist. Das folgende soll aber kein rein nostalgischer Bericht sein, sondern könnte auch für die jüngere Generation interessant sein, die vielleicht nie einen Systemwechsel vollzogen und die Anfänge moderner Betriebssysteme mit grafischer Benutzerschnittstelle nicht miterlebt hat.
Irgendwie war ich schon immer ein kleiner Computer-Nerd und Technik-Freak. Das muss aber eine Genmutation sein, denn auf meine Eltern trifft nichts davon zu. Schon als kleiner Junge im Vorschulalter wünschte ich mir vom Weihnachtsmann neben üblichem Jungs-Spielzeug auch Dinge wie einen Taschenrechner – obwohl ich mit Mathe eigentlich nichts am Hut hatte. Aber ich fand es total faszinierend, dass man in so einen kleinen Kasten einfach Zahlen eintippen konnte und das rot leuchtende Display dann das korrekte Rechenergebnis anzeigte. Der im folgenden Bild links oben zu sehende Taschenrechner von Commodore war damit sozusagen mein erster Computer.
Die anderen Taschenrechner im Bild habe ich im Laufe der Jahre genutzt. Die beiden unteren funktionieren sogar noch. Der Texas Instruments ganz rechts unten war mein Schultaschenrechner und der funktioniert tatsächlich noch immer mit der selben Knopfzelle, die schon damals in der Schule eingesetzt war. Das ist über 30 Jahre her. – Unglaublich, aber wahr!
Aber Taschenrechner sind natürlich keine echten Computer in dem Sinne, worum es hier eigentlich geht. Ganz zu Beginn der Heimcomputer-Revolution, zu Zeiten eines
Sinclair ZX Spectrum,
Commodore VC 20 oder auch dem Konsolenspiel
Pong, hatte ich leider kein eigenes Geld für derartiges Hightech. Mein Taschengeld reichte dazu bei weitem nicht aus und meine Eltern waren diesen neumodischen Dingen gegenüber etwas skeptisch eingestellt und sahen darin nur unnötige Spielzeuge. Also musste ich meine ersten Gehversuche, die am Commodore VC 20 und später am
Commodore 64 stattfanden, bei Freunden mit etwas aufgeschlosseneren und generöseren Eltern machen.
Natürlich ging es dabei in erster Linie um Spiele. Später haben ich und meine Kumpels uns aber auch an Basic versucht. Auch das seitenlange Abtippen von Code aus Computerzeitschriften war damals ein beliebter Zeitvertreib. Ich erinnere mich noch an eine Abtipp-Orgie für ein Programm, das nach Eingabe einer Frequenz nichts anderes machte als eine Sinuskurve auf den Bildschirm zu malen – wofür es eine gefühlte Ewigkeit brauchte! Das war so primitiv und frustrierend, dass ich die Lust am selbst Programmieren verlor und mich lieber wieder auf Spiele konzentrierte. Andere aus meinem Freundeskreis waren da hartnäckiger und wurden zu den ersten „Scriptkiddies“. – Die Art von Typ mit dunklen Augenrändern und Cola-Sucht, die Dich in Assembler vollquatscht.