Mein Weg zum Mac – Und warum es von hier wahrscheinlich kein Zurück mehr gibt
Start ins Berufsleben – Neue ComputererfahrungenBis dahin hatte ich nur sehr wenig Kontakt mit „echten“ PCs, also primär IBM-Bürocomputern. Die waren technisch gegenüber den innovativen Atari und Commodore-Modellen kaum eine Alternative, weil schlicht zu teuer. Eben mehr wie ein Apple, nur viel uncooler, weil damit fast nur grüne Buchstaben und Zahlen zu verarbeiten waren.
Brrrr…Mit Beginn meiner Berufsausbildung in einem Unternehmen für Bürotechnik machte ich dennoch erste Erfahrungen mit der PC-Welt. Und die hat mich zu dem Zeitpunkt wirklich noch nicht berührt. In meiner Lehrfirma gab es schon ein Netzwerk mit einem Serverraum und Clients in den wichtigsten Büros. Der Server war ein Tower im XXL-Format – etwa vier mal so groß, wie ein Tower Mac Pro – auf dem ich als Azubi jeden Abend mit einem Stapel 8-Zoll-Disketten bewaffnet Datensicherung machen musste. Ganze 360 KB passten auf eine Scheibe! Mit einem Bedarf von ca. 15-20 Disks für eine Datensicherung saß ich da immer rund eine Stunde vor Feierabend in einem kleinen, schlecht belüfteten Raum vor einem Grünmonitor und wartete darauf, die nächste Disk einlegen zu dürfen. Da kriegt man nicht gerade Bock auf PC-Technik.
Aber die Firmenhardware war zu dem Zeitpunkt auch schon ziemlich veraltet. Spannender wurde es, als die ersten Farblaserkopierer von Canon auf den Markt kamen, die von meiner Firma damals verkauft wurden. Da waren auch modernere PCs und RIP (Raster Image Prozessoren) im Spiel, um die gigantischen Datenmengen be- und verarbeiten zu können. Zu horrenden Preisen natürlich! Aber das war schon um einiges spannender, weil die dazugehörigen PCs deutlich moderner waren als gewohnt. Mit Farbgrafik und … Maus!
Es war glaube ich 1990, als ich mich auf der CeBit mal wieder in einen Macintosh verliebte. Diesmal in einen
IIfx, den ich mir natürlich wieder nicht leisten konnte. Die Apple Preise waren zu der Zeit astronomisch. Dagegen wirkt die heute wieder lauter werdende Preisdiskussion irgendwie…
süß. Wer’s nicht glaubt, kann ja mal einen Blick auf diesen Auszug einer Apple-Preisliste von 1990 werfen:
Und weil’s so witzig ist, hier noch ein paar Fotos von der CeBit 1990:
Seit meiner Ausbildung und danach bis ca. Ende der Neunziger habe ich im beruflichen Umfeld viele Erfahrungen mit PCs und mit Windows ab 3.1 sammeln können. Die Ära des Atari ST und Amiga war längst vorbei und die beiden einstigen Kultfirmen quasi Geschichte. Einen Apple konnte ich mir noch immer nicht leisten. Und ehrlich gesagt wollte ich das in der Zeit auch gar nicht. Nicht nur, weil die Hardware unfassbar teuer war (siehe Preisliste oben). Durch meinen Beruf hatte ich nicht nur Umgang mit PCs, sondern auch mit Macs und damit den direkten Vergleich. Das damalige Mac OS 7 bis 9 war aus meiner Sicht zwar schön, aber viel zu anfällig. Ich hatte häufiger Probleme und Abstürze bei der Arbeit am Mac als am PC. Darum hatte ich in den Neunzigern selbst nur PCs. Unter anderem auch deswegen, weil ich eine Zeitlang in einer Firma arbeitete, die Custom-PCs und Netzwerklösungen verkaufte. Dort habe ich genug für den Rest meines Lebens an PCs geschraubt und gebastelt. Was vielleicht auch einer der Gründe ist, warum ich das Prinzip des „aufrüstbaren“ PCs heute gar nicht mehr so toll finde und viel lieber mit Macs arbeite, bei denen ich mir um Nachrüstungen gar keine Gedanken machen brauche, bis er reif für den Wiederverkauf ist. Aber ich greife damit zu sehr in meiner Story vor. Jedenfalls war das eine prägende Zeit, in der ich ich die Stärken und Schwächen von Windows und PC-Hardware in all ihren Formen erforschen und erleben durfte.