Meinung: Am Beispiel von Sprachmemos zeigt sich, wie Apple Apps verschlimmbessert
Immer wieder spulen
Noch nie habe ich verstanden, warum sich die App nicht die Abspielposition in einer Aufnahme merken kann. Wer die Aufnahme speichert und anschließend bearbeiten will, findet den Positionsmarker immer wieder ganz am Anfang und darf mit Dutzenden von Wischgesten zum Ende scrollen. Allerdings gibt es einen Trick: In der Aufnahmen-Liste die stecknadelgroße Positionsmarke zum gewünschten Ort schieben, die Playtaste drücken und dann auf „Aufnahme bearbeiten“ gehen. Dann läuft neuerdings die Wiedergabe im Edit-Bildschirm weiter und man kann sie an gewünschter Stelle einfach pausieren. Während im Sperrbildschirm der „Fertig“-Button fehlt, um die Aufnahme abzuschließen, gibt man im Editier-Modus das Bearbeitungsende gleich doppelt an: Wer seine Änderungen mit „sichern“ abgeschlossen hat, muss dem Programm zusätzlich mitteilen, dass er jetzt „fertig“ ist. Wieder hat Apple einen zusätzlichen Bedienungsschritt eingefügt, dessen Sinn sich nicht ergibt.
Fazit: Von sinnvoll zu kompliziert und instabil
Ich benutze die Sprach-Memo-App immer noch. Nicht mehr so oft, aber angesichts einer mangelnden Alternative ärgere ich mich immerhin zwei-, dreimal die Woche damit herum. Gefühlt brauche ich mehr Taps, um zum selben Ergebnis zu kommen. Memos zu editieren stellt eine Qual für mich dar und, dass die App regelmäßig nach mehrminütigem Nicht-Benutzen gänzlich abstürzt, halte ich für einen Skandal. Statt einem neuem Design und für meinen Workflow sinnfreien neuen Bedienansätzen hätte ich mir kleine, einfache Verbesserungen gewünscht: Dass ich die Aufnahme schon aus dem Aufnahmefenster heraus editieren darf, sich die App die Position der Abspielmarke merkt oder ich mehr Funktionen vom Sperrbildschirm heraus aufrufen darf. Leider ist das Gegenteil eingetroffen. Wer mir eine gute Alternativ-App empfehlen kann, möge mich bitte anschreiben. So heisst es für mich bei einer weiteren Software: Good Bye, Apple!