Meta AI möchte DALL-E Konkurrenz machen – Facebook und Instagram als Datenquelle für neuen Bildgenerator
Das neue Werkzeug steht ab sofort zunächst jedem zur Verfügung, der ein vorhandenes Meta-Konto besitzt und in den Vereinigten Staaten wohnt. Unter der URL
imagine.meta.com lässt sich das KI-Tool aufrufen und funktioniert zunächst nach demselben Prinzip wie andere, bekannte Generatoren auch: Mithilfe von Texteingaben erstellt Meta AI Grafiken. Sogenannte Prompts führen zu mehr oder minder guten Ergebnissen. In
Metas Newsroom finden sich hierzu umfangreiche Details.
VerfügbarkeitFür die zuvor angesprochene Nutzerschaft hatte Meta den neuen Bildgenerator zunächst für das Bebildern von Kurznachrichten freigeschaltet, mittlerweile lässt sich das Tool jedoch auch über die genannte
Webseite erreichen. Benj Edwards von Arstechnica hat das Feature bereits auf Herz und Nieren
getestet. Pro Prompt liefert die KI vier Grafiken mit einer Auflösung von 1280 × 1280 Pixel. Gewalt, Erotik und namhafte Persönlichkeiten unterliegen einem Filter und werden daher nicht abgebildet, was laut Edwards auch gut zu funktionieren scheint.
„Imagine with Meta AI“,
Bildquelle: Benj Edwards, Arstechnica
BesonderheitenUm sich von der Masse abzusetzen, kommt Meta AI mit ein paar eigenen Charakterzügen. Unter anderem hat sich der Konzern mit weiteren anderen zur „AI Alliance" zusammengeschlossen, um KI verständlicher und sicherer zu machen (siehe
MTN-Beitrag). Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Kennzeichnung des generierten Materials mit unsichtbaren Wasserzeichen. Somit möchte man die Herkunft transparenter gestalten. Die Daten für das Modell legen diesen Schritt nahe: Für Meta AI greift man nicht auf wissenschaftliche Datensätze oder Bilddatenbanken wie etwa Shutterstock zurück, vielmehr fand eine In-House-Schulung der künstlichen Intelligenz statt. Über eine Milliarde öffentlich sichtbare Instagram- und Facebookbeiträge dienten dem Bildgenerator als Vorlage, wie
Reuters berichtet.
Datenschutzbedenken vorprogrammiertJeden Tag teilen die Nutzer der verschiedenen Plattformen des Konzerns beinahe 100 Millionen neue Fotos. Obwohl die KI somit über einen gewaltigen Fundus an Daten verfügt und es wenig wahrscheinlich erscheint, beim nächsten Prompt mit den eigenen Selfies konfrontiert zu werden, sind Zweifel im Rahmen der Privatsphäre angebracht. Allein die Gegebenheit, dass man mit den eigenen hochgeladenen Bildern insgeheim eine KI trainiert, dürfte für viele Nutzer kaum tatsächlich präsent sein. Das Geschäftsmodell der Facebook-Mutter sollte mittlerweile jedoch hinreichend Bekanntheit erlangt haben, sodass man als bewusster Nutzer derer Dienste stets hinterfragen sollte, was man in das World Wide Web lädt.