Microsoft Edge für Mac erschienen – als Vorschau
Ziemlich genau 16 Jahre ist es her, dass Microsoft den Internet Explorer von der Mac-Plattform zurückzog. Im Januar 2003 hatte Apple den hauseigenen Browser Safari präsentiert, kurz darauf verkündete Microsoft, den Internet Explorer nur noch für Windows anzubieten. Der Mac-Marktanteil war damals noch so niedrig, dass Microsoft die Plattform aufgab – und Microsofts Ruf auch in der Mac-Szene sehr schlecht. Von einem Massenexodus weg vom Internet Explorer hin zu Safari konnte man bereits zu einem Zeitpunkt sprechen, als Safari noch ziemlich rudimentär und noch im Betastadium war. In dieser Woche beendete Microsoft aber die Diaspora und veröffentlichte wie vor einigen Monaten angekündigt eine erste Vorab-Version von Microsoft Edge.
Der Download-Link tauchte aufIn einem
Blog-Post äußerte sich Microsoft bereits zum bevorstehenden Release, einige Stunden später wurde der
direkte Downloadlink publik. Wann die finale Version erscheint, ist noch nicht bekannt. Jetzt lässt sich aber schon ein Blick auf den Microsoft-Browser mit Chromium-Unterbau werfen. Warum Microsoft das bisherige Edge-Projekt beerdigte, um es dann neu und auf Chromium-Basis aufleben zu lassen, hatten wir in
diesem Artikel beleuchtet.
Microsoft Edge für Mac: EinrichtungLädt und installiert man Microsoft, so begrüßt einen der Chromium-Browser im Edge-Gewande mit einem freudigen Hallo, um anschließend den gewünschten Datenimport abzufragen. Beispielsweise lassen sich direkt Chrome- oder andere Browser-Lesezeichen und auch die gespeicherten Passwörter importieren. Einen weiteren Einrichtungsschritt zur Darstellung der Startseite später, nimmt Edge den Betrieb auf und es prangt Bings große Suchleiste in der großen, per Hintergrundbild gefüllten Ansicht.
Es sieht nach Microsoft ausArbeitet man sich durch die Vielzahl an Einstellungen, so wird deutlich, dass Microsoft in der Tat die eigene Designsprache verwenden. Beispielsweise kommen die An-Aus-Schalter unter macOS normalerweise gar nicht zum Einsatz, stattdessen handelt es sich um ein in iOS verwendetes Konzept. Microsoft setzt aber auch beim Mac-Browser auf ein solches Element und übernimmt die Optik, wie sie aus Windows bekannt ist.
Noch Vorab-Version – dank Chromium aber bereits recht ausgereiftDas Programm-Icon trägt einen deutlich sichtbaren Vermerk, dass es sich um einen Canary-Build und keinesfalls um die finale Version handelt. Dennoch macht der Browser jetzt bereits einen stabilen und schnellen Eindruck, denn Microsoft musste die Browser-Entwicklung nun einmal nicht komplett in Eigenregie stemmen. Einen Blick ist Microsoft Edge für Mac sicherlich wert – wenngleich sich natürlich die Frage stellt, für wen der Browser interessant ist. Microsoft will in Zukunft wieder alle Plattformen bedienen, was mit dem Chromium-Unterbau sehr viel einfacher als mit eigener Engine möglich ist. Eines der Hauptargumente für Edge lautet daher wohl: Es handelt sich um einen relativ schlanken, schnellen Browser, der sich unter allen Betriebssystemen nutzen lässt – und eben nicht vollständig von Google stammt.