Microsoft: Mehr Mac-Switcher zum Surface als je zuvor
Zahlreiche Berichte über Apples befürchtetes Desinteresse am Mac als Heimcomputer und die Enttäuschung, die kurz nach der letzten Keynote aufgrund ausgebliebener Neuerungen bei iMac, Mac mini und Mac Pro in der Apple-Welt ausgebrochen war, beflügelte den Konkurrenten Microsoft. Jedenfalls berichtet Brian Hall als CVP für das Geräte-Marketing beim Windows-Konzern von neuen Höhen, die der Absatz von Surface-Produkten im November erklommen habe.
Unter dem Namen »Surface« vertreibt Microsoft eine Reihe von Hardware-Produkten, angefangen beim Tablet »Surface Pro« über das Notebook »Surface Book« bis hin zum iMac-Kontrahenten »Surface Studio«, umringt von allerlei Surface-Zubehör. Im November seien die Verkäufe überall auf Rekordniveau gestiegen, in Deutschland etwa habe der »
Surface Pen« 12 Stunden lang die Rolle Verkaufschampion beim PC-Zubehör auf Amazon innegehabt.
Apple-Kritik beflügelt MicrosoftNatürlich macht Hall in erster Linie die Qualität der Microsoft-Produkte für die guten Zahlen verantwortlich. Jedoch war es beim Surface-Marketing von Anfang an üblich, Seitenhiebe auf die Apple-Konkurrent loszulassen, wie man anschaulich an mehreren Werbespots sehen kann, in denen Surface-Produkte über ihre Apple-Gegenstücken triumphieren (
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). So erklärt auch Hall, dass der Surface-Absatz nicht zuletzt von der Unzufriedenheit der Kunden mit dem neuen MacBook Pro profitierte - »besonders unter Professionellen«. Dabei sind die Rückmeldungen zum MacBook Pro im Speziellen insgesamt aber gar nicht so schlecht sind, die häufig anzutreffende Unzufriedenheit nährt sich mehr aus dem Fehlen weiterer neuer Mac-Innovationen.
Doch tatsächlich scheint es trotzdem noch nie so viele Menschen gegeben zu haben, die an Microsofts Trade-In-Programm für MacBooks teilnahmen und sich stattdessen für ein Surface entschieden. Geradezu täglich will Hall ein Review im Netz ausfindig gemacht haben, welches die Überlegenheit des Surface über den Mac darstelle. „Das macht uns besonders stolz, weil es bedeutet, dass wir gute Arbeit leisten.“
Microsofts offensive Negativ-Kampagne gegen den Mac ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits erlaubt es den Frontangriff auf den Kontrahenten, andererseits ist es gleichzeitig auch eine Form der Ehrerbietung. Offensichtlich ist Apple die größte Konkurrenz und eine Messlatte für Microsoft und erhält immer wieder kostenfreie Produktnennung.
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