Microsoft bereitet Windows auf passwortlose Zukunft vor
Microsoft ist zur Erkenntnis gekommen, dass Passwörter zwar seit vielen Jahren ein Online- und Offline-Standard sind, man sie dennoch langfristig abschaffen sollte. Der Grund ist recht einfach: Zwar bieten Passwörter theoretisch einen wirkungsvollen Schutz gegen unbefugtes Eindringen in eigene Daten, so wie viele Nutzer aber damit umgehen, öffnet es Tür und Tor für Missbrauch. Egal wie oft davor gewarnt wird, nicht dasselbe Passwort auf allen Plattformen zu verwenden oder keine einfach zu erratenden Kennwörter anzulegen: Nutzer machen es unbeirrt trotzdem. Im kommenden Jahr soll ein größeres Update für Windows 10 einen Schritt hin zur passwortlosen Zukunft des Systems machen und PIN-Codes stärker als bislang hervorheben.
Wer sich wie vom System angeboten für "Machen Sie das Gerät passwortlos"
entscheidet, entfernt damit die Kennwort-Eingabe komplett. Stattdessen ist das Entsperren entweder per "Hello Face", per Fingerabdruck oder per Eingabe eines PIN-Codes erforderlich. Letzteres bietet aus Systemsicht den Vorteil, dass Nutzer auf anderen Plattformen wohl eher nicht mit diesen Codes arbeiten. Microsoft argumentiert, eine PIN sei sehr viel sicherer als ein Kennwort – selbst wenn es sich nur um eine kurze Zahlenfolge handle. Jener Code werde nicht online verbreitet, sicher auf dem Gerät abgelegt und sei im Falle eines Diebstahls nicht zu extrahieren.
Mit besagtem Update im kommenden Jahr dürfen Anwender natürlich weiterhin auch ein Passwort einsetzen, wenn sie es denn gerne wollen. Allerdings wird Microsoft immer deutlicher darauf hinweisen, dass andere Authentifizierungs-Methoden nicht nur sicherer, sondern gleichzeitig auch komfortabler sind. Langfristig gesehen gelten biometrische Authentifizierung über Finger, Auge, Gesicht oder Venen, kombiniert mit einem weiteren Merkmal wie beispielsweise einer PIN, als der von Microsoft bevorzugte Weg. Einfach nur das Passwort durch eine PIN zu ersetzen, ist allenfalls eine moderate Verbesserung, denn viele der aktuellen Kennwort-Probleme sind dadurch noch nicht gelöst.