Microsoft beschränkt Windows 10 S auf Edge-Browser und Bing-Suche
Nachdem Microsoft Anfang der Woche eine neue Windows-Version speziell für Bildungseinrichtungen vorgestellt hatte, sind nun mittlerweile mehr Details bekannt. Das neue Windows 10 S, welches auch auf dem neuen Surface Laptop (MTN berichtete:
) zu finden sein wird, beschränkt aus Sicherheitsgründen nicht nur die Installationsmöglichkeiten auf den
Microsoft Store, sondern beschneidet auch die Wahlmöglichkeiten beim Web-Browser und der Suchmaschine. Hier muss sich der Nutzer auf Microsofts Web-Browser Edge und die Microsoft-Suchmaschine Bing beschränken.
Damit ist Windows 10 S noch stärker beschränkt als Smartphone-Plattformen wie Android und iOS. Es stellt sich nicht nur die Frage, inwieweit die Beschränkung der Standard-Suchmaschine einen Sicherheitsgewinn darstellt, sondern auch die Rechtmäßigkeit der Maßnahme. Nach wie vor weist Microsoft eine marktbeherrschende Stellung bei PCs auf, weswegen mit Blick auf den Wettbewerb für den Redmonder Konzern besondere Bedingungen gelten.
So hatten die Wettbewerbshüter der EU-Kommission in der Vergangenheit Microsoft dazu verpflichtet, Windows-Nutzern in der EU die Wahl des Web-Browsers anzubieten. Die EU reagierte damals auf Microsofts marktbeherrschende Stellung, welche von Microsoft dazu ausgenutzt wurde, die Browser-Konkurrenz zu jener Zeit in die Bedeutungslosigkeit zu schicken, indem der Edge-Vorläufer Internet Explorer als Standard-Browser kostenlos mit jedem Windows gebündelt war.
Vor einigen Jahren musste Microsoft deswegen weitere Strafzahlung von mehr als 500 Millionen Euro zahlen, weil man die Wahl der Browsers in Windows 7 und 8 entfernt hatte. Mit dem nun angekündigten Windows 10 S könnte es daher wieder zu einer Prüfung durch die EU-Wettbewerbshüter kommen. Allerdings müsste dazu die Konkurrenz formal Beschwerde bei der EU-Kommission einreichen. Mit Google hat Microsoft allerdings vor einem Jahr ein Friedensabkommen geschlossen.