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Microsoft gibt auf: Edge wird beerdigt, kein komplett eigener Browser mehr geplant

Die Browserwelt ist heutzutage bunt gemischt und mehrere Hersteller ringen um die Gunst der Nutzer. Marktführer ist derzeit Google Chrome, laut Net Marketshare mit fast 64 Prozent der erfassten Zugriffe. Kontinuierlich arbeitete sich Googles Browser nach vorne und landete vor zwei Jahren erstmals auf dem ersten Platz. Hinter Chrome rangiert der Internet Explorer mit 11,2 Prozent – und dies ist wirklich eine Entwicklung, die man selbst vor 15 Jahren noch für unmöglich gehalten hatte. Man erinnere sich: Nach der Jahrtausendwende hielt der Internet Explorer je nach Statistik bis zu 95 Prozent Marktanteil und war damit für viele Nutzer gleichbedeutend mit "Das Internet".

Mit Firefox und Chrome sank der Stern
Die Situation änderte sich aber schnell und erst setzte Firefox dem Microsoft-Browser zu, dann kam Chrome als ernstzunehmender Konkurrent. Microsoft wusste um den schlechten Ruf des Internet Explorers und beerdigte den Namen daher vor drei Jahren. Stattdessen stellte Redmond "Edge" vor, den neuen hauseigenen Browser. Überdeutlich zeigte sich, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Microsoft-Produkte zwangsläufig Marktführer werden. Mit kümmerlichen 4,3 Prozent liegt Edge nur ein halbes Prozent vor Safari – wohlgemerkt im Desktop-Bereich, wo Apples Browser lediglich für Macs erhältlich ist.


Das Handtuch ist geflogen
Einem Bericht zufolge hat Microsoft als Reaktion auf die offensichtliche Niederlage im Browsermarkt beschlossen, keinen kompletten Browser mehr zu entwickeln. Zwar gibt es auch weiterhin ein von Microsoft gepflegtes Produkt, dieses setze aber Chromium und nicht mehr auf eigene Technologie. Die Rendering Engine stammt demnach vom quelloffenen Chromium-Projekt, die "EdgeHTML"-Engine wird beerdigt. Die Oberfläche des Browsers stammt somit weiterhin von Microsoft, jedoch nicht mehr die zugrunde liegende Funktionsweise. Google stellt den größten Teil des Chrome-Quelltextes unter BSD-Lizenz zur Verfügung – weswegen es sich beim Nachfolger von Edge also um eine Art "Chrome-Browser in anderem Gewande" handelt.

Der Markt verengt sich damit stark
Was sich Microsoft davon verspricht, erscheint auf den ersten Blick fraglich. Die hauptsächliche Kritik an Edge galt weniger der Performance als Bedienung und Funktionalität. Wenn Microsoft also nur den Unterbau austauscht, bringt dies für Nutzer nahezu keine Vorteile mit – sollte die Umstellung überhaupt auffallen. Gleichzeitig gibt Microsoft aber komplett aus der Hand, was über zwei Jahrzehnte hinweg eines der Kernprodukte war: Den kompletten Browser aus eigener Hand. Fortan scharen sich fast alle Hersteller um einen ähnlichen Teich: Chrome basiert auf WebKit, Safari tut es – und der Edge-Nachfolger auch. Fraglich bleibt noch, ob Microsoft ebenso viel zur Engine beiträgt wie Apple und Google, oder ob es sich langfristig wirklich nur noch um Verwendung bestehender Technologien handelt. In jedem Fall gibt es im Browsermarkt aber keinen "Full Service Provider" mehr, wie Microsoft es einmal war.

Kommentare

Embrace05.12.18 12:01
Fand Edge gar nicht so schlecht …
0
maculi
maculi05.12.18 12:11
das mobile Internet hat zur anderen Nutzung sicherlich auch seinen Teil beigetragen. Auf dem iPhone ist Safari Standard, bei den androiden irgendwas anderes, aber ganz bestimmt nix von ms, und dadurch sind die Menschen mit anderen Browsern als dem ie in Berührung gekommen und haben gemerkt, Internet geht auch ohne explorer. Das wiederum hat dann vermutlich die Bereitschaft gesteigert, auch bei herkömmlichen Computern mal was anderes zu testen.
+4
Retrax05.12.18 12:13
ENDLICH!

Webkit bzw. die Forks haben tatsächlich gewonnen.

Wer hätte dafür 2003 seine Hand ins Feuer gelegt?
+5
pünktchen
pünktchen05.12.18 12:22
Naja. Ich würde eher sagen Google hat gewonnen. Und ob eine Dominanz von Google nun so viel besser ist als eine von Microsoft?
+19
BigLebowski
BigLebowski05.12.18 12:28
Blink (chromium projekt, Fork von webkit) = Chrome, Opera, Vivaldi...
Gecko = Firefox...
WebKit = Safari...

Wozu auch was eigenes entwickeln?
Bei solchen elementaren Dingen die Zugang zum Internet ermöglichen ist doch das Open Source Modell für die Entwicklung perfekt geeignet.
Das hätte Microsoft viel früher machen können.
+2
sffan05.12.18 12:29
Ich bleibe bei firefox.. Das webkit gesumse gefällt mir, nicht nur wegen google, nicht.
Damit bleiben, neben der wachsenden webkit-Mutanten-Armee, ausser firefox nur noch diverse Exoten..
M$ ist in der Ecke wahrlich kein Verlust. Ich hab mir auch schon lange den Tod der IE-Krätze gewünscht. Immerhin ist das nun Fakt. Inkl. dem Edge-Abkömmling.
Ich wünsche mir noch viele weitere Produkteinstellungen bei M$.
-11
LoCal
LoCal05.12.18 12:36
sffan
Das webkit gesumse gefällt mir, nicht nur wegen google, nicht.

Hä?
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
dreikoenig05.12.18 13:10
sffan
Ich wünsche mir noch viele weitere Produkteinstellungen bei M$.

Je mehr MS einstellt desto besser für dich als Kunde oder wie soll ich das verstehen?

Was soll Microsoft aus deiner Sicht noch einstellen?
Viel wichtiger wäre die Frage warum du dir das wünschst.
Was hast du persönlich davon, wenn du keine Produkte von MS nutzt, sonst würdest du dir das nicht wünschen.
Welchen Schaden hast du an MS Produkten, dass du dir das wünschst?

Konkurenz belebt das Geschäft und ist für uns Kunden gut.

Edge hat keinen Marktanteil. Ich bin aber einer der wenigen, der ihn verwendet hat, weil mir der Funktionumfang gereicht hat. Von der Geschwindigkeit und Stabilität ist er super.
+7
Aphorism05.12.18 13:16
dreikoenig
sffan
Ich wünsche mir noch viele weitere Produkteinstellungen bei M$.

Je mehr MS einstellt desto besser für dich als Kunde oder wie soll ich das verstehen?

Was soll Microsoft aus deiner Sicht noch einstellen?
Viel wichtiger wäre die Frage warum du dir das wünschst.
Was hast du persönlich davon, wenn du keine Produkte von MS nutzt, sonst würdest du dir das nicht wünschen.
Welchen Schaden hast du an MS Produkten, dass du dir das wünschst?

Konkurenz belebt das Geschäft und ist für uns Kunden gut.

Edge hat keinen Marktanteil. Ich bin aber einer der wenigen, der ihn verwendet hat, weil mir der Funktionumfang gereicht hat. Von der Geschwindigkeit und Stabilität ist er super.

Die Frage ist gut getroffen. Wobei es weniger um das was (den Inhalt geht). Das Konzept dahinter ist die Theorie des sozialen Vergleichs
Aufwertung des Selbstwerts durch Gruppenzugehörigkeit und Abwertung anderer Gruppen. Ist bei Kunden stark zu beobachten. Und nein, das ist nicht nur meine Meinung, sondern Thema in der Wissenschaft.

Finde es aber auch Schade, Edge hat aktuell eine Reader-Funktion eingebaut, Chrome nicht ohne AddOn. Und er ist seine Kinderkrankheiten los. Aber optisch einfach zu nach am alten IE. Tatsächlich waren damals mehr Browser mit relevantem Marktanteil unterwegs.
Opera, Netscape gab es ja auch mal.
Schauen wir mal, wenn iOS dann dominierende System geworden ist, ob die Regulierungsbehörden eingreifen.

Spannendes Thema!
0
LoCal
LoCal05.12.18 13:23
Weil hier auch schon wieder das M$ gebashe losgeht.
Wenn man sich die letzten Jahre mal genauer anschaut, so sieht man doch einen radikalen Wandel bei Microsoft. Der Konzern öffnet sich mehr und mehr. Ausserdem engagiert man sich ziemlich viel in OpenSource-Projekten.
Das Microsoft aus der Ballmer-Zeit ist nicht mehr … vielleicht sollte man seinen Blick auf den Konzern etwas ändern.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+13
Apple@Freiburg05.12.18 13:55
LoCal

Das stimmt. Es fällt allerdings nicht leicht nach all den Jahren.

Bin auch kein M$ Freund und werde, auch wenn das Surface (Hardware) gar nicht so schlecht ist niemals auf M$ setzen.

Aber der neue CEO bringt M$ voran. Während sich Ballmer seinerzeit des öfteren zu Affen gemacht hat.
+3
DTP
DTP05.12.18 14:05
Immer diese Fake News…

"Edge wird beerdigt"
@fen: Es mag ja stimmen, derzeit sind das aber nur Gerüchte.

Im Sinne des korrekten Journalismus solltet ihr unbedingt schreiben "Gerüchte sagen…" oder "Wird Edge beerdigt?" bis das seitens MS bestätigt ist.
-3
sierkb05.12.18 14:11
MTN
Google stellt den größten Teil des Chrome-Quelltextes unter BSD-Lizenz zur Verfügung – weswegen es sich beim Nachfolger von Edge also um eine Art "Chrome-Browser in anderem Gewande" handelt.

Lizenzmäßig genauer:
  • BSD license
  • MIT License
  • LGPL
  • MS-PL = Microsoft Public License
  • MPL+GPL+LGPL tri-licensed
MTN
Was sich Microsoft davon verspricht, erscheint auf den ersten Blick fraglich.

Wird u.a. mit dieser Info und einem zweiten Blick vielleicht deutlicher:
SwiftOnSafety via Twitter
This isn’t about Chrome. This is about ElectronJS. Microsoft thinks EdgeHTML cannot get to drop-in feature-parity with Chromium to replace it in Electron apps, whose duplication is becoming a significant performance drain. They want to single-instance Electron with their own fork
Q: SwiftOnSafety

Wikipedia (de): Electron (Framework)

Ergibt Sinn, wenn man bedenkt, wo Electron herkommt (GitHub) und wer kürzlich GitHub gekauft hat: Microsoft.

Und wozu?

Stichwort: Progressive Web Apps (PWAs)
Wikipedia (de): Progressive Web App (PWA)
MTN
Fraglich bleibt noch, ob Microsoft ebenso viel zur Engine beiträgt…

Sie werden nicht erst, sie tun es bereits kräftig – aktiv Code beitragen (z.B. u.a. , ) zum Chromium-Projekt:

Windows Central (21.11.2018): Microsoft engineers contributing to development of Chrome for Windows 10 on ARM
Code commits have been spotted from a pair of Microsoft engineers in the Chromium codebase.

9To5Google (19.11.2018): Google, Microsoft & Qualcomm working together on Chrome for Windows 10 on ARM computers
+3
sierkb05.12.18 14:28
WebKit = Apples Fork von KDEs KHTML und KJS, der Browser-Engine und JavaScript-Engine von KDEs Browser Konqueror.
Blink = Googles Fork von WebKit

Wikipedia (de): KDE
Wikipedia (de): Konqueror
Wikipedia (de): KJS (KDE)
Wikipedia (de): WebKit: Geschichte
Wikipedia (de): Blink
Opera (06.05.2010): Dear Google: Please fork WebKit (via Web-Archive)
Don Melton (10.01.2013): Safari is released to the world
+2
sierkb05.12.18 14:39
Und warum hat Microsoft (wie auch Opera und andere) Googles Blink statt Apples WebKit gewählt bzw. zieht es Apples WebKit vor? Wird u.a. hier gesagt:

DerStandard (20.01.2015): Spartan: Warum Microsoft auf Webkit verzichtet hat

Paul Thurrott (19.01.2015): So Maybe Windows 10’s Spartan Isn’t Going to Suck

BTW: Interessant wäre mal zu erfahren, warum für Microsoft immer noch nicht Firefoxens Gecko bzw. Quantum in Frage kommt, was deren konkreten Argumente dagegen waren und sind, denn sie werden mit Sicherheit auch den sich erneut näher angeschaut und getestet haben.
+1
MS_Hunter05.12.18 15:04
Weniger Konkurrenz birgt sicherlich gefahren.

Für die Weiterentwicklung, insbesondere im Bereich PWAs, und zeitnahe Umsetzung von neuen Funktionen und Standards sehe ich aber einen großen Vorteil.

Wenn die MS Entwickler zukünftig die bisher verwendete Zeit mit in Blink einfließen lassen, ist meiner Meinung nach der Allgemeint damit mehr gedient.

Bedenklich wird es, wenn Google die Entwicklung zu sehr auf eigene Interessen lenkt. Stichwort AMP.

Persönlich hätte ich mir lieber die Einstellung von Safari gewünscht, der mir in Webprojekten inzwischen mehr Probleme bereitet als EDGE.
0
herwighenseler
herwighenseler05.12.18 15:59
sierkb
BTW: Interessant wäre mal zu erfahren, warum für Microsoft immer noch nicht Firefoxens Gecko bzw. Quantum in Frage kommt

Ich würde tippen auf: Wegen GPL

Herwig
Life is a heuristic guided depth-first search without backtracking
0
SK8T05.12.18 16:16
Aus Sicht eines Web-Developers kann ich sagen: Safari ist der neue IE6
+2
My2Cent05.12.18 16:26
Microsoft hat sich selbst vom Markt gekegelt, weil sie den Edge Browser im Jahr 2015 in völlig unfertigem Zustand auf den Markt warfen.
Microsoft Nutzer waren damals gezwungen, entweder den neuen aber unfertigen Edge zu benutzen, oder sich nach Alternativen umzuschauen.
Da aber Googles Android Smartphones im Jahr 2015 schon weit vebreitet waren war absehbar, dass Googles Chrome Browser dieses Spiel gewinnen würde.
+1
sierkb05.12.18 16:39
herwighenseler
sierkb
BTW: Interessant wäre mal zu erfahren, warum für Microsoft immer noch nicht Firefoxens Gecko bzw. Quantum in Frage kommt

Ich würde tippen auf: Wegen GPL

Firefox bzw. Quantum steht aber nicht hauptamtlich unter der GPL, sondern vor allem unter der BSD-artigen eigenen Mozilla Public License (MPL) , , , , welche Sun damals sogar als Vorbild diente für deren Common Development and Distribution License (CDDL) (https://de.wikipedia.org/wiki/Common_Development_and_Distri bution_License) und in einigen wenigen Teilen unter der GPL2 und der laxeren LGPL2 bzw. ist mehrfach-/crosslizenziert (wie WebKit und Blink übrigens auch, die sind ebenfalls mehrfach-/crosslizenziert bzw. stehen ebenfalls ganz oder teilweise in einigen Teilen unter der GPL2 bzw. LGPL2). Und mit der GPL2 und erst recht der LGPL2 haben weder Apple noch Microsoft Probleme, Microsoft sogar noch weniger inzwischen als Apple, ja sogar mit der GPL3 hat Microsoft inzwischen keine Probleme mehr, liefern sie doch in ihrem Linux-Stack von Windows 10 sogar selbst GPL3-Software aus, z.B. eine aktuelle Bash 4.x – im Gegensatz zu Apple – und tragen seit längerem durch eigene Code-Beiträge zu GPL- bzw. GPL3-lizenzierter Software sogar bei (z.B. Samba, welches schon länger unter GPL3 lizenziert ist). Auch hat Microsoft zum Betrieb seiner Azure-Cloud bereits eine eigene entwickelte und zusammengestellte In-House-Linux-Distribution im Einsatz, welche in großen Teilen ebenfalls mindestens GPL2, wenn nicht sogar GPL3-lizenziert sein dürfte (der Linux-Kernel steht unter GPL2).

Sprich: an der Lizenz bzw. den Lizenzen kann es nicht liegen (im Gegenteil), weder gäbe es da Hinderungsgründe (im Gegenteil, eben durch die MPL, eben durch die LGPL) noch gibt es da (mittlerweile, das war mal anders, ganz anders) Berührungsängste seitens Microsoft zu vermelden.
0
Marcel_75@work
Marcel_75@work05.12.18 17:50
LoCal: Weil Du Dich hier weiter oben über das "M$ gebashe" wunderst:

Ganz ehrlich, aber mit keiner Software haben wir hier in diversen Verlagen und Agenturen mehr Ärger unter macOS, als mit den Microsoft-Produkten!

Angefangen vom unglaublich schlechten "Skype for Business" (da läuft selbst die alte Lync-Version von 2011 zuverlässiger und hat mehr Features implementiert), über das aktuelle "Microsoft Outlook" (wüsste nicht einmal, wo man anfangen und aufhören sollte, all die Fehler aufzuzählen – so buggy ist das … insbesondere auch bei "Exchange", was es ja eigentlich perfekt beherrschen sollte).

Und selbst PowerPoint versagt in so vielen Bereichen, weil Features fehlen, die in der Windows-Welt genutzt werden (z.B. das einbetten von Fonts in Präsentationen), in der macOS-Version so aber nicht implementiert sind, da rollen sich einem die Fußnägel hoch.

Excel ebenso, DER KLASSIKER schlechthin, wenn man komplexere Tabellen bekommt, die womöglich noch mit Hilfe zusätzlicher (Windows-only) Excel-Erweiterungen erstellt wurden … am Mac öffnen? Nur mit unglaublich umständlichen Verrenkungen, und unter Umständen klappt es eben auch mal gar nicht.

Wie unzuverlässig sich Word verhalten kann beim gemeinsamen arbeiten an Dokumenten, muss man da sicher auch nicht mehr erwähnen …

Also, noch einmal deutlich: M$-bashing im Mac-Bereich kommt ganz sicher nicht von ungefähr …
0
Pixelmeister05.12.18 18:31
Zum einen wundert mich wiederholt, wie leicht(fertig?) Microsoft heute "loslassen" kann. Nach vielen hart umkämpften Niederlagen der Vergangenheit (Zune vs. iPod, proprietäre Multimedia-Formate (WMV...), Plays-for-Shure-DRM inkl. Music-Store, UMPC, NetBook vs. iPad) konnten sie in letzter Zeit relativ kampflos Märkte aufgeben, wie zuletzt den Smartphone-Markt – und jetzt geben sie anscheinend im aktuellen "Browser-Krieg" auch ganz ohne Krieg auf.

In anderen Bereichen, wie Social Networks, mobiles Bezahlen, Maps, Video-Portale, TV/Serien/Streaming, Car-Multimedia, überhaupt Automobilität – haben sie gar nicht erst angefangen, sich dem Wettbewerb mit der Konkurrenz zu stellen.

Man fragt sich, hat Microsoft einfach nicht mehr die Puste, die Eier, das Durchhaltevermögen, die nötige Sturheit – oder wirft Nadella einfach nur Ballast ab, um sich aufs Wesentliche (Cloud und Abos) zu konzentrieren? Ein Browser bringt ja erstmal kein Geld ein – und die Zeiten, als MS darüber proprietäre Standards durchsetzen konnte, sind ja nun auch lange vorbei.

Etwas Angst macht mir jetzt aber die immer weiter zunehmende Marktmarkt von Google. Sie SIND quasi das Internet, schon alleine über die Suchmaschine und die ganzen Trackingfunktionen (in fast allen Werbebannern und natürlich über Google Analytics). Jetzt wird es auch noch eine Renderengine-Monokultur unter Googles Fuchtel geben – bei den Videoformaten wird sich (über YouTube) ähnliches tun. Microsoft ist überall aus dem Wettbewerb ausgestiegen – wer bleibt denn noch?
+3
sierkb05.12.18 19:09
Vor 10 Jahren:

MacTechNews (07.11.2008): Microsoft erwägt Umstellung des Internet-Explorer auf Webkit
+1
sierkb06.12.18 18:39
Windows Central (06.12.2018): Microsoft is bringing its Edge browser to Windows 7 and macOS
Edge is going truly cross-platform, as Microsoft announces plans to bring it to Windows 7, Windows 8, and macOS.

Windows Central (06.12.2018): Microsoft confirms plan to rebuild Edge browser using Chromium on Windows 10
Edge UWP is no more, as Microsoft commits to rebuilding it from the ground up as a desktop app, this time powered by Chromium.
Windows Central, 06.12.2018
Microsoft today confirmed plans to rebuild its Edge browser using Chromium, in a move designed to improve web performance and app availability across platforms. Windows Central reported earlier about the shift in strategy and now it is official.

Microsoft Windows Blogs (06.12.2018): Microsoft Edge: Making the web better through more open source collaboration
0
sierkb06.12.18 18:55
Windows Central (06.12.2018): Microsoft Edge, Chromium, and Blink FAQ: Everything you need to know
You have questions about the upcoming changes to Microsoft's Edge browser, and we have answers.
+1

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