Microsoft muss wegen fehlender Browser-Auswahl in Windows 561 Millionen Euro zahlen
Heutzutage ist es unvorstellbar, aber früher waren nahezu alle Web-Browser kostenpflichtig. Hierbei war Netscape mit dem Navigator führend und dominierte mit neuen Techniken wie JavaScript den Markt. Als Microsoft das Potenzial des Internets für sich entdeckt hatte, etablierte das Unternehmen in wenigen Jahren den Internet Explorer, indem der kostenlose Web-Browser mit jedem Windows-System ausgeliefert wurde. Für konkurrierende Browser blieb schließlich nur noch ein Marktanteil von gut 10 Prozent. In einem Verfahren wegen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung bei Betriebssystemen hatte die EU-Kommission vor einigen Jahren daher Microsoft die Verpflichtung abgerungen, bis 2014 in Windows-Versionen für die EU eine Browser-Auswahl für den Nutzer bereitzustellen.
Mit Windows 7 SP1 hatte Microsoft allerdings
die Browser-Auswahl wieder abgeschafft und erst auf Druck der EU-Kommission einige Monate später nachgereicht. Microsoft hatte den Verstoß gegen die Verpflichtung eingeräumt und sprach von einem Versehen. Dennoch hat die Europäische Kommission Microsoft nun eine Geldbuße in Höhe von 561 Millionen Euro auferlegt, da das Unternehmen seiner Verpflichtung, Nutzern die problemlose Wahl ihres bevorzugten Web-Browsers über einen Auswahlbildschirm zu ermöglichen, nicht nachgekommen ist. Der Kommission zufolge ist es das erste Mal, dass einem Unternehmen wegen der Nichteinhaltung eines Verpflichtungsbeschlusses eine Geldbuße auferlegt werden musste.
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