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Microsoft weitet Patentklagen gegen Android-Hersteller aus

Für Apples iOS-Plattform ist Android ein gefährlicher Gegner, dessen hohe Wachstumsraten und viele verfügbare Smartphone-Modelle die Marktanteile des iPhones nach und nach eingeholt haben. Doch nicht nur Apple, auch Microsoft beobachtet diese Entwicklung mit Missfallen. Wie jetzt bekannt wurde, weitet Microsoft die Patentklagen gegen Android aus. Es geht dabei nicht direkt gegen den Hersteller eines Android-Gerätes sowie die eingesetzte Hardware, sondern um die Implementierung von Android an sich. Im vergangenen Oktober verklagte Microsoft daher bereits Motorola. Jetzt wird die Klage zudem noch auf Barnes & Noble ausgeweitet, einen Hersteller, der ebenfalls erste Android-Geräte einsetzt. Betroffen sind zudem die Gerätehersteller Foxconn und Inventec. Microsofts Strategie ist vermutlich, es Herstellern schwieriger zu gestalten, auf Android OS zu setzen. In Microsofts Unternehmensgeschichte waren Patenklagen bis jetzt die Ausnahme. Während Apple in den letzten Jahren einige Verfahren anhängig hatte, reichte Microsoft in drei Jahrzehnten gerade einmal sieben Patentklagen ein. Aus der Rechtsabteilung Microsofts war zu hören, man könne ein solches Ausmaß an Patentverletzungen nicht ignorieren. Ein Bestandteil der Patentrechtklage ist unter anderem die Statusanzeige von Downloads. Man habe mehr als ein Jahr Anstrengungen unternommen, um ein Lizenzabkommen zu schließen. Anders als mit HTC sei mit Barnes & Noble keine Einigung möglich gewesen. Diese Weigerung mache eine gerichtliche Auseinandersetzung unausweichlich.

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Kommentare

eiPätt23.03.11 08:58
Nun ist Microsoft also beleidigt, weil sie auf dem mobilen Markt kein Land mehr sehen?
Da haben sie wohl die Entwicklung verschlafen und müssen nun das verlorene Geld mit Klagen wieder reinholen. SWEEET
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bono01
bono0123.03.11 09:45
Nun wenn sie im recht sind dann ist es richtig zu klagen. Wer sich ohne bezahlung an anderer Firmen geistigem Eigentum bedient, muss zur rechenschafft gezogen werden.
"Ich glaube nicht an den Teufel oder an sein Buch. Aber die Wahrheit ist nicht dieselbe ohne seine Lügen." (God Part II, Song von U2)
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Etze23.03.11 09:51
Heißt das nun, dass jeder Hersteller, der ein Android-Smartphone anbieten will, ein Lizenzabkommen mit MS unterschreiben muss? Oder was ist nun konkret das Problem?
Retro reloaded !!!
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PeteramMeter23.03.11 10:06
Dass Android auf MS Technologien zurückgreift ist eigentlich unbestritten. Viele Hersteller zahlen ja deswegen schon Lizenzgebühren. Es gibt auch schon ältere bestehende Verträge, die auch auf Android angewendet werden können. Motorola erfüllt im übrigen die Vertragsbedingungen nicht, daher die Klage. Wobei MS dies früher eh ziemlich locker gesehen hat und eben kaum wegen Patentverletzungen gegen andere vorgegangen ist, obschon MS zu den wichtigsten IT Patenteinhabern gehört.
Es ist einfach kaum möglich, ein Smartphone ohne MS oder Nokiatechnologien zu entwickeln. Und was Forschung und Enwicklung anbelangt gehört MS nun einmal zu den BigPlayern.

MS dürfte je verkauftes Androidgerät zwischen 4 und 14 Dollar an Lizenzgebühren kassieren.

Was den Umgang mit Patenten anbelangt gilt MS als ziemlich grosszügig und tolerant. Wenn man sich überlegt, wie viel weniger Patente Apple innehat.. dafür verhält sich Apple bei den klagen indirekt Proportional..
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Markim
Markim23.03.11 10:09
Ist ja kein Wunder, hat Microsoft in den letzten Jahrzehnten kaum eine Patentklage eingereicht. Microsoft war ja eher auf der anderen Seite und musste Klagen abwehren, was ihnen eben auch, zumindest in den 80er- und 90er-Jahren, sehr gut gelungen ist.
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Thunderbolt23.03.11 10:34
PeteramMeter

Könntest du den letzten Abschnitt bitte mal belegen? Woran misst du die Klagefreudigkeit eines Unternehmens? An der Anzahl der Beklagten? Was ist, wenn ein Patent von vielen verletzt wird? Zählt das bei dir als ein Verfahren?

Woran misst du, dass Microsoft als grosszügig im Umgang mit Patenten gilt?

Wie viele Klagen hat Microsoft denn am Laufen im Vergleich zu wie vielen Patenten? Wie viele Patente hat Apple inne?

(Die Fragen sollten für dich ja kein Problem sein, sonst hättest du den letzten Abschnitt in deinem Kommentar ja nicht geschrieben.)
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Thunderbolt23.03.11 10:53
Habt Ihr euch mal die Punkte angesehen, weswegen MS gegen Android klagt?
• Give people easy ways to navigate through information provided by their device apps via a separate control window with tabs;
• Enable display of a webpage’s content before the background image is received, allowing users to interact with the page faster;
• Allow apps to superimpose download status on top of the downloading content;
• Permit users to easily select text in a document and adjust that selection; and
• Provide users the ability to annotate text without changing the underlying documen

Klingt für mich doch eher trivial.
Quelle:
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speckbretzel
speckbretzel23.03.11 10:58
Und jetzt sieht man, warum Softwarepatente von übel sind. Gott sei's gedankt, sind in Europa solche Patente nicht möglich.
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PeteramMeter23.03.11 11:19
@Thunderbolt
Die Anzahl an Verfahren (in aktiver als auch passiver Position) wird jeweils in den Unternehmensberichten aufgeführt. Und wurde auch hier schon zur Genüge besprochen. Und jemandem wie dir alle Zahlen nochmals auszugraben, das lohnt sich nicht. Lies dir einfach mal die alten Artikel hier durch, oder besser die IEEE Studien.
Aber nur mal ne kleine Zahl als Vergleich: Apple hat im letzten Jahr die Anzahl an eingereichten Patenten fast verdoppelt, und kommt auf 563 zugesprochene Patente. Bei Microsoft sind es ähnlch viele wie in den Vorjahren, rund 3100 Patente. MS befindet sich unter den Top5 der iT Patenteinhaber, Apple taucht in der Top50 Liste nirgends auf. MS betreibt Grundlagenforschung, Apple eigenen Aussagen nach nicht.

Und du solltest auch die News besser lesen:
In Microsofts Unternehmensgeschichte waren Patenklagen bis jetzt die Ausnahme. Während Apple in den letzten Jahren einige Verfahren anhängig hatte, reichte Microsoft in drei Jahrzehnten gerade einmal sieben Patentklagen ein.

Microsoft hat verdammt viele Grundlagenpatetente und gehört zu den wichtigsten Pateneinreichern. Wenn du dir Fachartikel zu dem Thema durchliest und dich auch nur halbwegs in der Materie auskennen würdest wären dir ähnliche Aussage wie die meine schon oft unter gekommen.
Nehmen wir einmal die aktuellen Android Fälle. Bei HTC und Samsung hat MS auf einen Teil der (vertraglich festgesetzten) Ansprüche verzichtet. (IT Mag) Ein erheblicher Unterschied zwischen MS und Apple: Apple versucht es zu unterbinden, dass andere Appleentwicklung benutzen. MS vergibt da wesentlch häufiger Lizenzen.
MS ist im übrigen in vielen Patentpools, allein dies sollte der wesentlich lockere Umgang mit Patenten aufzeigen.

Und nochmals der Tipp, News genauer zu lesen.

Und bitte, lies dir die genaue Patenbeschreibung durch bevor du etwas als trivial bezeichnest, 23at bezeichnet zum Beispiel die genaue technische Funktion.
Und es sind ja noch weitere 20 Punkte die MS anführt.
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sierkb23.03.11 12:28
Alles schon mal dagewesen. SCO Reloaded. Um sich nicht mit dem eigentlichen Feind anzulegen, tut man's mit den kleineren und schwächeren Freunden des Feindes.

Dieser Satz
Microsofts Strategie ist vermutlich, es Herstellern schwieriger zu gestalten, auf Android OS zu setzen.

dürfte deshalb von zentraler Bedeutung sein, der hinter dem Ganzen steht. Anstatt sich direkt mit Google anzulegen, tut man es indirekt mit Googles Partnern.

Und treffen will man Google bzw. die Android-Plattform, die in direkter Konkurrenz zu Windows Mobile steht.
Wie damals bei SCO: Treffen wollte man Linux im Allgemeinen. Also hat man SCO vorgeschickt, welches sogar die eigenen Kunden (BMW, Daimler etc. pp.) verklagt hatte, weil diese auf Linux setzten (Caldera Linux aus dem Hause Caldera/SCO). Und unterfüttert wurde dieser Klagefeldzug SCOs aus dem Hintergrund und indirekt über einen unauffälligen Dritten von Microsoft mit einer großzügigen Finanzspritze zur Finanzierung der Kosten dieses Feldzuges.

Ebenso auch der Novell-Deal, den Microsoft vor einigen Jahren machte: mit Novell einen Deal gemacht, einen Nichtangrifspakt geschlossen unter Anerkennung vermeintlicher Patente und IP von Microsoft und dem Rest der Linuxdistributoren durch die Blume gedroht, doch auch so einen Nichtangriffspakt und Anerkennung von geistigem Eigentum Microsofts zu schließen.

Ebenso TomTom (dessen Navigationssystem ja Linux-basiert ist). TomTom hat geistiges Eigentum (ob berechtigt oder unberechtigt) -- gemeint ist das dort eingesetzte FAT-Dateisystem -- von Microsoft zwangslizenzieren müssen (ob überhaupt berechtigt oder unberechtigt, sei jetzt mal dahingestellt), sonst wären sie von Microsoft verklagt worden.

Und vor zwei Jahren hat Microsoft ein paar Dutzend Patente an einen Patenthändler verkauft in der stillen Hoffnung, dass diese ein Patenttroll schnell aufgreife und gegen Linux einsetze (so jedenfalls die Aussagen dieses Patenthändlers). Glücklicherweise hat den Braten schnell die OIN-Allianz (Kern-Mitglieder: ) gerochen, Geld zusammengelegt und diese Patente flugs eingekauft, um einem Patentroll zuvorzukommen und sie vor Missbrauch zu sichern: Open Invention Network Acquires Linux-Focused Patents Marketed by Microsoft .

Und jetzt wird halt der größte Widersacher Microsofts, welcher gleichzeitig ein großer Linux-Unterstützer ist, Google, ins Visier genommen. Nicht zu auffällig und eher indirekt, damit die wahren Absichten und der wahre Gegner nicht gleich erkennbar sind. So hat's Microsft bisher immer gemacht. Google direkt anzugreifen traut Microsoft sich wohl nicht, weil auch Google eine nicht kleine und gut bestückte Rechtsabteilung hat und es leichter ist, die Partner ins Visier zu nehmen und wenigstens Angst, Unsicherheit und Zweifel (FUD) bei denen zu erzeugen.

Nach dem Motto: "Alles was Linux und Open-Source und seiner Verbreitung schadet und kleinhält und ausbremst, ist willkommen und nutzt Microsoft, nutzt der Stabilisierung Microsofts wichtigsten Säulen MS Office und MS Windows".

Microsofts größter Gegner ist nicht etwa Apple, sondern ist Linux bzw. alles und jeder, der mit Linux zu tun hat, darauf aufbaut und damit Erfolg hat (wie z.B. Google mit seinem linuxbasierten Android). Diese Aussage stammt nicht von mir, sondern diese Aussage stammt bis in die jüngste Vergangenheit rein von Microsoft und seiner Führungsmannschaft inkl. Steve Ballmer selber.

Wenn man das mal alles über die Jahre Revue passieren lässt und die einzelnen Puzzleteilchen zu einem Bild zusammenträgt, wie und auf welche Weise Microsoft mit dem Thema Linux und Open-Source in der Vergangenheit bisher umgegangen ist und in der Gegenwart umgeht, so ist da durchaus ein roter Faden trotz gewisser zwischenzeitlicher Strategiewechsel (weg von direkten Angriffen und weg von direkten Kampagnen gegen Linux und Open-Source und hin zu indirekten Kampagnen und indirekten Angriffen über Partner des Gegners) zu erkennen, ohne aber unterm Strich vom eigentlichen Ziel und Anliegen abgewichen zu sein.
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Thunderbolt23.03.11 12:48
PeteramMeter

Danke. Na also, geht doch. Nun kann man dein Argument nachvollziehen.

Und du solltest meine Kommentare genauer lesen: Ich habe geschrieben "das klingt nach Trivialpatenten". Nicht es sind Trivialpatente. Ist dir der Unterschied bewusst?

Und zum Beispiel der zweite von mir angeführte Punkt, klingt wirklich trivial. Die Reihenfolge in der ein Browser bestimmte Elemente einer Seite lädt und wann ich auf einzelne Elemente während des Ladevorgangs zugreifen kann, also das ist für jeden Webseitenentwickler wirklich nichts besonderes und trivial.

Hat denn Android bei 23at die genaue technische Funktionalität kopiert?

Und weshalb verzichtet MS auf vertragliche Ansprüche gegenüber HTC und Samsung, wie du schreibst? Was ist denn das für eine Geschäftsführung?

Das würde mir als Aktionär gar nicht gefallen. Das könnte auch mit ein Grund für die müde Performance der MS-Aktie sein.
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PeteramMeter23.03.11 15:17
@Thunderbolt
Du bringst gerade ein schlechtes Beispiel für trivial. Browserhersteller verwenden gerade für den von dir genannten Punkt sehr viel Zeit. Denn die Ladereihenfolge kann sehr wichtig sein, insbesondere bei grossen, überladenen Seiten. So kann man die Nutzbarkeit einer Seite erheblich beschleunigen und die (gefühlten) Wartezeiten wesentlich verkürzen. Auch muss ja erkannt werden, welche Bereiche wichtig sind, welche weniger wichtig, welche also zuerst geladen werden sollen. Allein schon hier entsprechene Erkennungs- Algorythmen zu entwickeln ist ein immenser Aufwand. Wär ja doof, wenn zuerst die Werbebanner geladen werden, dannach die Grafiken und erst ganz am Ende die Texte..
Oder seh ich das falsch?

Inwieweit Anroid welche Funktion kopiert hat kann ich nicht sagen, dafür ist die Materie zu komplex. Aber es ist eigentlich unmöglich ein Smartphone zu entwickeln, ohne MS Patente zu berühren. MS war mit Nokia zusammen diesbezüglich absolut führend. Genauso unmöglich ist es, ein Handy zu entwickeln ohne Nokiapatente zu berühren. Vorteile welche die Grundlagenforschung bringt.

Und auf Ansprüche verzichten kann sehr sinnvoll sein. Apple ist ja eher als Einzelkämpfer einzustufen, Microsoft als Teamplayer. MS ist von Cooperationen abhängig. Bei HTC auf Ansprüche zu verzichten um die Zusammenarbeit zu verstärken ist nicht das schlechteste, insbesondere da HTC jetzt zu den WM7 Hauptpartner gehört. Ähnlich auch bei Samsung. Kurz nachdem bekannt wurde, dass MS sich mit Samsung geeinigt hat und nicht die volle Patensumme fällig wird, wurde mitgeteilt, dass Samsung ebenfalls WM7 Geräte auf den Markt bringt.
MS profitiert also im mehrfacher Hinsicht: MS verdient an Android Geräten mit und MS hat einen weiteren WM7 Partner.

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