Microsofts Visionen für die Zukunft: Einblicke ins Entwicklungszentrum
Microsoft setzt ganz auf Künstliche Intelligenz: In seinem Entwicklungszentrum in Redmond im US-Bundesstaat Washington treibt das Unternehmen den Ausbau der digitalen Welt voran. Anlässlich der Entwicklerkonferenz "Build 2019" hatten jetzt einige Journalisten die Gelegenheit sich anzusehen, wie der Software-Gigant die Zukunft plant.
Arbeitswelt steht im FokusBesonders im Blick hat Microsoft dabei das Arbeitsleben. "Die Welt, in der wir arbeiten, verändert sich dramatisch und rasend schnell", sagte Anton Andrews, der Leiter des "Envisioning Center", dem Magazin "
The Verge". Vor allem die enormen Datenmengen, mit denen heutzutage in vielen Unternehmen umgegangen wird, erschwerten es den Mitarbeitern, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Benötigt werden daher nach Ansicht des Softwareherstellers völlig neue Ideen bei der gemeinsamen Arbeit an Projekten.
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Neue Hardware und veränderte SoftwareMicrosofts Vision hierfür nennt sich "
Fluid Framework" und besteht sowohl aus neuer Hardware als auch vor allem einem völlig veränderten Ansatz in Sachen Software. Dieser sieht vor, dass große Daten- und Dokumentstrukturen in kleine modulare Einheiten zerlegt werden. Anton Andrews verglich diese Elemente mit Lego-Steinen, die - richtig zusammengesetzt - schließlich wieder ein großes Ganzes ergeben. Gearbeitet werden soll mit den einzelnen Modulen dann zum Beispiel auf großen Bildschirmen, mit denen Wände sich bei Bedarf in riesige Arbeitsflächen verwandeln.
Steuerung mit Sprache und GestenTastatur und Maus haben in dieser Vision ausgedient. Bedient werden die Computer und die Webanwendungen der Zukunft in der Vorstellung der Microsoft-Entwickler durch Sprach- und Gestensteuerung. Anton Andrews demonstrierte während des Rundgangs den Prototyp eines Videokonferenzsystems, das bis zu neun Gesprächsteilnehmer unterscheiden kann und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz auch feinste Nuancen der Körpersprache erkennt und auswertet. Dank "erweiterter Realität" versieht das System die Teilnehmer eines Video-Meetings automatisch mit virtuellen Namensschildern, für Unterstützung sorgt darüber hinaus Microsofts Sprachassistent Cortana. Bei dessen Weiterentwicklung hat das Unternehmen zukünftig weniger den Privatanwender als vielmehr Geschäftskunden und deren Anforderungen im Blick. Zudem erstellt das System automatisch ein Wortprotokoll der Konferenz, in dieses können auch präsentierte Dokumente eingebunden werden.
Community ist zur Mitarbeit eingeladen"Fluid Framework" ist nach dem Willen von Microsoft ein offenes System, an dem sich eine weltweite Gemeinschaft beteiligen kann. Der Vision sollen die verschiedenen Produkte des Unternehmens nach und nach angepasst werden, vor allem Windows gibt es dann irgendwann in auf die jeweilige Hardware abgestimmten Varianten. Aber auch die Art, wie man mit den Office-Programmen arbeitet,
ändert sich in der Vorstellung der Mitarbeiter des "Envisioning Center" in den kommenden Jahren grundlegend.