Miese Apple-Kommunikation & Sammelklagen: Touch Disease beim iPhone 6
Seit Mitte des Jahres tauchen immer mehr Berichte auf, wonach der Touchscreen des iPhone 6 nicht mehr korrekt reagiert. In erster Linie betroffen ist das iPhone 6 Plus mit 5,5"-Display, beim 4,7"-Modell gibt es aber ebenfalls zahlreiche Nutzerbeschwerden. Vielen Schilderungen zufolge erscheint auf fehlerhaften Geräten eine flackernde graue Linie am oberen Ende des Displays, auf Touch-Eingaben wird anschließend nicht mehr reagiert. Wer anschließend sein iPhone bei Apple zur Reparatur bringt, erhält außerhalb des Garantiezeitraums eine Rechnung von mehr als 300 Euro.
Miese KommunikationspolitikApple blamiert sich leider einmal mehr durch völlig fehlgeschlagene Kommunikationspolitik, wenn es um Hardware-Defekte geht - gegenüber Kunden wird das Problem schlicht geleugnet. Genius-Mitarbeiter sind zwar mehreren Berichten zufolge informiert, haben aber die Anweisung, Nutzern gegenüber Stillschweigen zu wahren. Als einzige Option bietet Apple die kostenpflichtige Reparatur an, die allerdings oft erfolglos verläuft. Untersuchungen zufolge ist nämlich nicht die Displayeinheit, sondern der Touch-Controller auf dem Board Auslöser. Boards werden aber von Apple nicht ausgetauscht, stattdessen ist laut Apple dann der Kauf eines neuen iPhones erforderlich. Für einen Hersteller, der Kundenzufriedenheit und Qualität derart laut propagiert, ist die Reaktion nicht nachvollziehbar und schlicht als unwürdig zu bezeichnen.
Zehntausende KlägerAufgrund Apples beharrlicher Weigerung, sich zur Angelegenheit zu äußern, kam es zu mehreren
Sammelklagen. Zehntausende verärgerte Nutzer klagen gegen Apple, die beiden großen Verfahren laufen in Kalifornien und Utah. Der Druck auf Apple hat in den letzten Wochen erheblich zugenommen, denn immer mehr Anwender schlossen sich der "Class Action" an. Ziel des Gerichtsweges ist, Apple zur kostenlosen Reparatur zu zwingen, anstatt Kunden für die Behebung eines Serienfehlers auch noch üppig zur Kasse zu bitten. Zumindest dem Gericht gegenüber gibt es eine Bestätigung, dass Apple die Angelegenheit wahrgenommen hat - Apples Rechtsabteilung beantragt vor Gericht nämlich, beide Sammelklagen zu einer einzigen zusammenzufassen. Momentan ist betroffenen Kunden damit aber nicht geholfen - und der Ärger bezüglich ausbleibender Kommunikation sowie hoher Reparaturrechnungen bleibt bestehen.