Miese Nachfrage nach iPad Pro M4? Marktexperten korrigieren Verkaufsprognosen
Apple hat in diesem Jahr mit dem 11- und 13-Zoll iPad Pro seine ersten OLED-Tablets veröffentlicht und hohe Erwartungen geweckt. Die OLED-Technologie, die sich bereits in Smartphones und Fernsehern bewährt hat, sollte das Nutzererlebnis auch bei Apples Premium-Tablet revolutionieren. Doch aktuelle Verkaufszahlen zeigen ein anderes Bild: Die Nachfrage liegt hinter den Erwartungen zurück.
Marktanalysten haben nun die Verkaufsprognosen drastisch gesenkt und sagen für die kommenden Quartale einen signifikanten Rückgang voraus.
Absatzeinbruch bei beiden ModellenLaut einer aktuellen Analyse der Marktforschungsfirma Display Supply Chain Consultants (DSCC) wurde die ursprünglich erwartete Absatzmenge für 2024 deutlich nach unten korrigiert. Ursprünglich war von bis zu 10 Millionen verkauften Einheiten die Rede, jetzt rechnet man nur noch mit 6,7 Millionen verkauften Pro-Modellen. Besonders betroffen ist dabei das 13-Zoll-Modell, mit einem prognostizierten Rückgang der Auslieferungen um über 50 % bzw. 90 % im dritten und vierten Quartal. Auch das 11-Zoll-Modell erlebt deutliche Rückgänge, wobei die Auslieferungen um 40 % im dritten und um weitere 30 % im vierten Quartal zurückgehen könnten.
Hoher Preis als KaufhindernisDie rückläufigen Verkaufszahlen werfen Fragen zur Marktstrategie von Apple auf. DSCC-Analyst Ross Young führt die schwache Nachfrage unter anderem auf den hohen Einstiegspreis der Geräte zurück. Mit einem Startpreis von 999 US-Dollar für das 11,1-Zoll-Modell und 1.299 US-Dollar für die 13-Zoll-Version sind die neuen OLED-Modelle im absoluten Premiumsegment angesiedelt. Viele potenzielle Käufer sehen Tablets jedoch eher als Ergänzung zu ihren Smartphones oder Laptops und scheuen daher die hohen Kosten. Obwohl das neue iPad Pro mit dem leistungsstarken M4-Prozessor und brillanter OLED-Technologie ausgestattet ist, scheint das Preis-Leistungs-Verhältnis für viele Nutzer nicht attraktiv genug zu sein, um ein Upgrade zu rechtfertigen.
iPadOS als limitierender Faktor?Ein weiterer möglicher Grund für die schleppenden Verkaufszahlen könnte die Software sein. Obwohl die Hardware des iPad Pro auf Spitzenniveau ist, bleibt iPadOS in den Augen vieler Nutzer hinter den Möglichkeiten eines vollwertigen Desktop-Betriebssystems wie macOS zurück. Diese Einschränkungen könnten dazu führen, dass viele Nutzer ohnehin nicht das volle Potenzial der leistungsfähigen Hardware ausschöpfen und daher den Wechsel auf das neue iPad Pro scheuen.
OLED-Zukunft des iPad in Gefahr?Die schwache Nachfrage wirft Fragen über die langfristige Zukunft von OLED-Displays im Tablet-Segment von Apple auf. Während sich OLED trotz höherer Kosten auf dem TV-Markt durchgesetzt hat, bleibt der Preisunterschied im Tablet-Bereich ein großes Hindernis. Berichten zufolge arbeitet Apple an einer OLED-Version des iPad Air, die 2026 auf den Markt kommen soll. Angesichts der aktuellen Marktentwicklung bezweifelt Ross Young jedoch, dass dieses Modell wie geplant auf den Markt kommen wird. Es sei mit einer Verzögerung von mehr als einem Jahr zu rechnen.
Hoffnung für OLED bei MacBooksTrotz der enttäuschenden Verkaufszahlen der OLED-iPads bleibt Young optimistisch, was die Einführung der OLED-Technologie bei den MacBooks betrifft. Der Analyst geht davon aus, dass Apple die Pro-Modelle mit 14 und 16 Zoll ab 2026 auf OLED umstellen wird. Diese Geräte könnten durch die OLED-Technologie in puncto Helligkeit, Kontrastverhältnis und Energieeffizienz erheblich profitieren. Zudem könnte der Wechsel zu OLED-Displays Apple dabei helfen, die MacBooks dünner zu gestalten, was ein weiterer Vorteil im umkämpften Markt der Premium-Laptops wäre.