Milliardär fordert: Apple soll Twitter aus dem App Store werfen
Ausgerechnet mit einer Serie von Tweets startete der Mark Cuban, seines Zeichens Self-Made-Milliardär aus der IT-Branche und Besitzer des Basketballteams Dallas Mavericks, einen
Feldzug gegen den Kurznachrichtendienst Twitter. Insbesondere forderte er Apple dazu auf, die App des Gemeinschaftsnetzwerks aus dem App Store zu werfen. Als Begründung gab er an, Twitter wehre sich nicht genug gegen Nutzerinhalte mit terroristischem Bezug.
Verstößt Twitter gegen die App-Store-Richtlinien?„Wie kommt es, dass Apple Twitter noch nicht wegen Verletzung der Bestimmung für Nutzerinhalte und persönliche Attacken aus dem App Store geworfen hat?“, twitterte der Milliardär gestern Abend und fügte einen Ausschnitt aus Apples App-Store-Richtlinien bei. Darin heißt es unter anderem: „Apps mit Nutzerinhalten müssen Filter für anstößige Inhalte, einen Mechanismus zur Markierung beleidigender Beiträge und die Möglichkeit zum Ausschluss missbräuchlicher Nutzer einbauen.“ In Cubans Augen wird diese Bestimmung von Twitter verletzt, ohne dass er mit konkreten Belegen dafür aufwartet.
Im Falle eines Ausschlusses werde Twitter innerhalb von Tagen eine Lösung bieten, alle fragwürdigen Nutzerinhalte blockieren zu können, ist sich Cuban sicher. Auch Instagram habe aufgrund der Leitlinien in kurzer Zeit Methoden entwickelt, um nackte Brüste aus dem Bildernetzwerk zu entfernen. Andere Apps seien aus den gleichen Gründen aus dem App Store geflogen, warum also nicht Twitter?
Erst in einem verbalen Schlagabtausch von Tweets zwischen ihm und dem Twitter-Investor Chris Sacca wurde Cuban etwas konkreter. Er fühle sich besser, wenn er wüsste, dass „terroristische Nutzerinhalte“ innerhalb von 24 Stunden gelöscht würden. In letzter Zeit häuften sich Berichte, nach denen Terrororganisationen wie der IS über Plattformen wie Twitter Nachwuchs rekrutierten. Allerdings verfügt Twitter bereits über die Möglichkeit, dass Nutzer anstößige Inhalte melden können.
Schutzmaßnahmen oder Selbstzensur?Außerdem sollte auch hinterfragt werden, ob Apple jedoch seine Macht über den App Store ausnutzen sollte, um eine gewisse Selbstzensur von Apps zu erzwingen. Just dieser Vorwurf traf Apple aber schon öfter. Ein Beispiel wäre der schon von Cuban angeführte Schritt von Instagram, neue Richtlinien für Nacktheit aufzusetzen. Im Juni hatte Apple eine Reihe von Anwendungen und Spielen aus dem App Store geworfen, weil sie die Flagge der Südstaaten zeigten (MTN berichtete:
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