Mit Bluetooth-Kabel: Shure SE215 Wireless In-Ears (139 Euro) im Test
Shure SE215 BT1 – Zubehör, Praxis und KlangAusstattungVom fehlenden Klinkenkabel abgesehen ist der SE215 Wireless mit allem nötigen Zubehör ausgestattet. Neben dem Bluetooth-Kabel und dem dafür erforderlichen USB-Ladekabel werden eine Transporttasche, ein Reinigungswerkzeug, drei Paar Gummi-Ohrpassstücke und drei Paar Compli-Foam-Ohrpassstücke mitgeliefert.
Der im Kabel integrierte Akku soll bis zu 8 Stunden Musikgenuss am Stück ermöglichen. Das Wiederaufladen dauerte in meinem Test mit rund 5 Stunden ziemlich lange. Über die ebenfalls integrierte Kabelfernbedienung lassen sich die üblichen Funktionen wie Titelsteuerung, Freisprechen, Siri und natürlich das Bluetooth-Pairing steuern. Das Modul arbeitet mit Bluetooth 4.1 und kann sich die Verbindung zu zwei unterschiedlichen Devices merken.
Leider geht aus den technischen Daten nicht hervor, ob das RMCE-BT aptX oder AAC unterstützt. Um das herauszufinden, habe ich den SE215 Wireless mit dem Mac gekoppelt. Im Gegensatz zu iOS beherrscht macOS aptX. Über das Bluetooth-Symbol in der Menüleiste lässt sich per Alt-Klick herausfinden, welches Protokoll gerade benutzt wird. Ergebnis: Der Shure-Adapter unterstützt leider kein aptX und damit auch nicht das für iOS erstrebenswerte AAC. Für einen modernen BT-Hörer ist das etwas bedauerlich. (Mehr zu dem Thema aptX und AAC finden Sie im
Test des Focal LISTEN Wireless.)
PraxisShure hat sich bei In-Ears ursprünglich auf Musiker und Bühnentechniker konzentriert. Daher sind auch die Consumer-Modelle des Herstellers fast ausschließlich in einer Form gefertigt, die sich für Bühnenauftritte besonders bewährt hat. Das Gehäuse steckt dabei in der mittleren Höhlung der Ohrmuschel (Concha auriculae) und die Kabel werden über das Ohr nach hinten geführt. Zusammen mit den am besten für den jeweiligen Träger passenden Ohrstücken sorgt das für einen sehr sicheren Sitz und hohe Außenschallisolierung. Das Einsetzen erfordert aber recht viel Übung und ist längst nicht so komfortabel, wie beispielsweise bei den AirPods oder gar bei Bügelkopfhörern.
Hat man erst die idealen Ohrstücke gefunden, den Sitz im Ohr optimal justiert und die oberen, verstärkten Kabelenden in die korrekte Form für die Ohrmuschel gebogen, tragen sich die SE215 ausgesprochen komfortabel und sicher. Selbst ich als jemand, der In-Ears gegenüber eher abgeneigt ist, kann damit sehr gut leben. Mit der aufwendigen Prozedur zum Einsetzen hingegen weniger.
KlangDafür entschädigen die SE215 – trotz Verzicht auf aptX/AAC – mit einem für ihre Preisklasse äußerst lebendigen und dynamischen Klang und einer enorm guten Außenschallisolierung. Der Wunsch nach aktiver Geräuschkompensation kommt damit gar nicht erst auf. Die Abstimmung des SE215 ist bassbetont, aber nicht übertrieben wummerig. Tiefe Frequenzen kommen satt aber ausgewogen und klar. Auch in den Mitten überzeugt der SE215 durch eine weitgehend verfärbungsfreie und offene Darbietung. Lediglich in den Höhen vermisse ich ein wenig an Transparenz und Feinzeichnung, doch das verleiht dem SE215 auch einen angenehm warmen Charakter, der für viele Stunden Dauerbeschallung taugt. Vor allem bezogen auf den Preis ist das Klangergebnis aller Ehren wert!