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Mit KI-Nacktbildern erpresst: Apple entfernt Kleinkredit-Apps aus dem App Store

In Indien werden Apps, welche schnell und simpel Kleinkredite vermitteln, immer öfter genutzt und natürlich finden sich im App Store viele solcher Angebote wieder. Besonders die ärmere Bevölkerung, welche keinen Zugang zu Krediten von regulären Finanzinstituten bekommt, nutzt derartige Angebote. Doch wie üblich gibt es hier natürlich auch eine Menge schwarzer Schafe, welche mit unlauteren Methoden gegen Kunden vorgehen. Vor einigen Tagen kamen Medienberichte über einige solcher Apps auf – und Apple tilgte diese daraufhin aus dem App Store.


Unter anderem entfernte der Konzern OK Rupee, Apple Pocket Kash, White Kash und Golden Kash aus dem Store. In den Nutzerbewertungen dieser Apps finden sich viele Berichte, dass die Betreiber Schuldner zur Rückzahlung erpressten.

Kontaktliste ausgelesen
Offenbar haben diese Finanz-Apps das Telefonbuch der Nutzer ausgelesen – und kurz vor dem Fälligkeitsdatum des Kredits die Kunden eingeschüchtert: Sollte es zu keiner Rückzahlung kommen, droht der Finanzdienstleister, alle Kontakte im Adressbuch des Nutzers über dessen Schulden und die ausgebliebene Rückzahlung zu informieren.

KI-Nacktbilder
Doch offenbar gibt es noch eine weitere Eskalationsstufe: Über künstliche Intelligenz lassen sich recht einfach täuschend echte Nacktbilder von Personen anfertigen. Einige der Nutzerbewertungen der nun nicht mehr verfügbaren Apps schildern, dass der Kundendienst damit drohte, solche KI-Nacktbilder des Schuldners an alle Kontakte im Adressbuch zu schicken, wenn nicht bald eine Zahlung erfolgt. Noch ist nicht ganz klar, wie das Finanzunternehmen an Quell-Bildmaterial des Schuldners kam, um die KI-Nacktbilder zu fabrizieren: Entweder erfolgte ein Zugriff auf die Fotos-Bibliothek oder der Kreditnehmer musste bei der Aufnahme des Kredits ein oder mehrere Fotos als Verifikation hochladen.

Apple: Keine Finanzinstitution
Wie solche Apps in den App Store gelangen, bleibt ein Rätsel. Apple sagte, dass die Hersteller der Apps fälschlicherweise vorgaben, zu einem Finanzinstitut zu gehören – was aber offensichtlich nicht der Fall war. Wie genau die Hersteller Apple derart hinters Licht führen konnten, wird aber wohl ein Geheimnis bleiben.

Kommentare

ruphi
ruphi10.07.23 09:12
MTN
Apple sagte, dass die Hersteller der Apps fälschlicherweise vorgaben, zu einem Finanzinstitut zu gehören – was aber offensichtlich nicht der Fall war. Wie genau die Hersteller Apple derart hinters Licht führen konnten, wird aber wohl ein Geheimnis bleiben
Bei der extremen Streubreite der App-Review-Qualität wundert mich das ehrlich gesagt nicht mehr. Trotzdem beschämend.
+3
massi
massi10.07.23 09:21
Noch ist nicht ganz klar, wie das Finanzunternehmen an Quell-Bildmaterial des Schuldners kam, um die KI-Nacktbilder zu fabrizieren:
In unserer selbstverliebten Selfiewelt dürfte das wohl das kleinste Problem gewesen sein.
+7
MikeMuc10.07.23 09:27
Da es sich bisher angeblich „nur“ um Drohungen handelt, kann es genausogut sein, das weder Bilder noch das Adressbuch ausgelesen wurden. Oder gibt es geprüfte Berichte, wo dies tatsächlich erfolgt ist.
Aber allein schon die Einschüchterung ist natürlich schäbig.
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fleissbildchen10.07.23 10:28
MikeMuc
Da es sich bisher angeblich „nur“ um Drohungen handelt, kann es genausogut sein, das weder Bilder noch das Adressbuch ausgelesen wurden. Oder gibt es geprüfte Berichte, wo dies tatsächlich erfolgt ist.
Aber allein schon die Einschüchterung ist natürlich schäbig.

Da gebe ich dir recht - andererseits ist es natürlich nicht minder schäbig, einen Kredit nicht zurückzuzahlen.
-1
Wauzeschnuff10.07.23 10:31
fleissbildchen
Da gebe ich dir recht - andererseits ist es natürlich nicht minder schäbig, einen Kredit nicht zurückzuzahlen.

Laut Artikel wurden diese Drohungen ja schon vor dem eigentlichen Rückzahlungstermin erhoben. Ob es also zu einer Rückzahlung kommt, war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar.

Im Übrigen gibt es sicher auch in Indien klare gesetzliche Regelung, wie mit säumigen Schuldnern umzugehen ist. Es gibt also keinen Grund für derartige Drohungen, es sei denn der Gläubiger hat selbst Probleme mit dem Gesetz.
+3
Nebula
Nebula10.07.23 17:31
Wo bleiben die Apps, um mal die Superreichen über's Ohr zu hauen?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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Peter Longhorn10.07.23 17:39
Zu Zeiten als der AppStore die einzige und super überprüfte Quelle für Apps war wäre das niemals passiert! Was die EU da wieder angerichtet hat...
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