Mit dem 3-Euro-Smartphone gegen Apples Indien-Offensive
Der Preis dieses Smartphones liegt nur bei 251. Wohlgemerkt, bei 251 Rupien,
was umgerechnet etwa 3,29 Euro entspricht. Für diesen Preis erhalten Kunden bald ein voll ausgestattetes Smartphone von dem indischen Anbieter Ringing Bells. Das »Freedom 251«, welches den niedrigen Preis bereits im Namen trägt, soll die indische Bevölkerung „bis zur letzten Person« stärken. Der Kampf um den Wachstumsmarkt Indien, den sich auch Apple auf die Fahne geschrieben hat, hat begonnen.
Wachstumsmarkt IndienIn Indien leben mehr als 1,2 Milliarden Menschen, viele noch unter ärmlichen Umständen. Deswegen ist bisher auch nur knapp jeder fünfte Inder in Besitz eines Smartphones. Das entspricht aber trotzdem mehr als 200 Millionen Kunden, womit der indischen Markt schon etwa so groß ist wie der US-amerikanische. Und er wird wachsen. Die verschiedenen IT-Unternehmen stehen in den Startlöchern, um die Grundlage für einen möglichst hohen Marktanteil unter den zu erwartenden Neukunden zu legen.
Freedom 251Auch Billig-Smartphones sind für Indien keine Neuheit. Doch bewegten sich die bisher günstigsten Geräte immerhin noch in einem Bereich von etwa 25 Euro. Das Freedom 251 legt die Messlatte mit knapp über 3 Euro so niedrig, dass wohl kaum jemand noch darunter hindurch passt. Die Vorbestellung für das Gerät beginnt morgen. Für das kleine Geld erhalten die Kunden ein Android-betriebenes 4-Zoll-Smartphone mit zwei Kameras. Die Rückkamera verfügt den Angaben des Herstellers zufolge über 3,2 Megapixel, die Frontkamera über 0,3 Megapixel. Dem 1,3 GHz Quadcore Prozessor steht 1 GB RAM zur Verfügung. Der Speicher von 8 GB ist gegen Aufpreis auf bis zu 32 GB aufrüstbar. Der Akku besitzt eine Kapazität von 1.450 mAh. Mit dem Kauf erhalten Kunden eine einjährige Garantie auf das Gerät, auf dem Android Lollipop 5.1 System sowie Apps wie WhatsApp, Facebook, YouTube und Google Play ebenso vorinstalliert sind, ebenfalls die lokalen Apps Women Safety, Swachh Bharat, Fisherman, Farmer und Medical.
Apples Angebot in IndienUm in Indien an Attraktivität zu gewinnen, sind auch US-amerikanische Konzerne auf dem Subkontinent aktiv. Mitte Dezember hatte Apple den Preis des iPhone 5s in Indien
um die Hälfte reduziert - es blieben aber immer noch umgerechnet 320 Euro übrig, also knapp das Hundertfache des Freedom 251. Heute Nacht nahm Apple die älteren
Modelle 4s und 5c vom indischen Markt, wahrscheinlich um in den Regalen Platz für das erwartbare iPhone 5se zu schaffen. Dieses könnte als Einsteiger-iPhone für Wachstumsmärkte fungieren, mit geringerem Preis und älterer Hardware - doch diese
Interpretation ist umstritten. Vielleicht entwickelt sich das Gerät doch auch zu einem 4-Zoll-Gerät mit aktueller Technik.
Apples InvestitionenAuch in anderer Hinsicht investiert Apple in Indien. Im Moment wird gerade ein Antrag bearbeitet, demzufolge Apple trotz der strikten Handelsgesetze vor Ort
erstmals eigene Apple Stores im Land betreiben dürfe. Auch Produktion in Indien
ist angedacht. Gestern erst bestätigte Apple den
Bau eines Technologiezentrums in Indiens IT-Metropole Hyderabad für 25 Millionen US-Dollar. Einem
Apple-Statement in der India Times zufolge sollen hier 150 Apple-Angestellte vor allem an der Entwicklung der Apple-Karten arbeiten.
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