Mitarbeiter-Aufstand in größter iPhone-Fabrik: Angestellte liefern sich Auseinandersetzung mit Polizei
Apple machte zu Beginn des Monats mit auf Lieferengpässe beim iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max aufmerksam – ausgerechnet im für Kunden und Unternehmen gleichermaßen wichtigen Weihnachtsgeschäft. Aufgrund von Covid-bedingten Einschränkungen und Lockdowns im Foxconn-Produktionswerk in Zhengzhou (China) seien die Produktionsmengen der Pro-Geräte geringer als geplant. Entsprechend verlängern sich die Lieferzeiten, aktuell sogar bis nach Weihnachten.
Eine Entspannung der Lage ist momentan nicht in Sicht. Im Gegenteil: Kürzlich kam es zu Aufständen der Belegschaft in Zhengzhou. Videos zeigen Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Lautstarke Proteste – Polizei setzt Tränengas einDie Revolte brach in der weltweit größten iPhone-Produktionsanlage in Zhengzhou aus. Rund 200.000 Mitarbeiter sind dort beschäftigt und fertigen etwa 70 Prozent der gesamten iPhone-Produktionsenge. In Sozialen Netzen wie Twitter sind Videos zu sehen, die hunderte von Foxconn-Mitarbeitern bei lautstarken und zum Teil gewaltsamen Protesten zeigen. Die Polizei ging mit Tränengas und anderen Eindämmungsversuchen gegen die Menge vor.
Zusätzlich zur Polizei sind auch viele Personen in weißen Schutzanzügen zu sehen, die ebenso gewaltsam reagieren. Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei den Schutzanzugträgern um berüchtigte Sondereinheiten des chinesischen Staates, die mit zum Teil drakonisch harten Methoden für die Einhaltung der Null-Covid-Bestimmungen sorgen.
Angestellte wollen nicht auf Foxconn-Betriebsgelände gefangen seinZhengzhou sieht sich aktuell mit steigenden Covid-Ausbrüchen konfrontiert. Eine der Behördenmaßnahmen zur Eindämmung ist es, Angestellte zum Verbleib auf dem Firmengelände zu zwingen, um die Krankheitsverbreitung einzudämmen. Viele Foxconn-Mitarbeiter möchten aktuell aber so schnell wie möglich nach Hause, um bei strengeren Lockdowns nicht im Firmenareal gefangen zu sein – mit den aktuellen Protesten wollen sie sich Gehör verschaffen und fordern freien Zugang zu ihrer Heimat ein.
Zahlreiche Foxconn-Angestellte sind zudem unzufrieden mit der Versorgungslage hinsichtlich Lebensmitteln und anderen Gütern in der Produktionsstätte. Auch seien Versprechungen der Unternehmensführungen bezüglich Boni-Zahlungen nicht eingehalten worden, so die Vorwürfe der Belegschaft. Im Zuge der Arbeiteraufstände und weiteren Lockdowns könnte die iPhone-Produktion um 30 Prozent einbrechen, so Hochrechnungen.