Mobile World Congress: Nokia stellt Android-Smartphone vor
In dieser Woche steht alles im Zeichen des Mobile World Congress in Barcelona, der
bedeutendsten Fachmesse zum Thema Mobilfunk. Viele große Hersteller nutzen die Messe, um neue Smartphones oder andere Mobilgeräte zu präsentieren. Für den bislang größten Paukenschlag sorgte bislang Nokia mit der neuen X-Baureihe - gleich drei neue Smartphones wurden vorgestellt, die preislich unterhalb der 100-Euro-Marke liegen.
Das wirklich Besondere daran ist aber,
welches Betriebssystem zum Einsatz kommt - nicht Windows Phone, wie bei der inzwischen recht erfolgreichen Lumia-Baureihe, sondern Android. Es handelt sich um eine stark angepasste Android-Version, die nicht auf Google sondern auf Microsoft-Dienste setzt und zudem auch die Kachelansicht aus Windows Phone erhielt. Von außen ist daher kaum zu erkennen, welches System die Geräte verwenden.
Da Nokias Gerätesparte aber gerade in den Microsoft-Konzern überführt wird, ist die Vorstellung eines Android-Smartphones dennoch bemerkenswert. Nokia will sich mit der Baureihe an neue Märkte richten, in denen der Preis wichtiger als die eingesetzte Hardware ist.
Warum es dazu allerdings einer Android-Version bedurfte und Windows Phone nicht erste Wahl war, bleibt unverständlich. Möglicherweise hatte Nokia schon vor der Übernahme so viel in die Entwicklung investiert, dass man das Projekt nicht mehr abbrechen wollte.
Microsoft hatte zu Anfang strikte Vorgaben gemacht, welche Mindestvoraussetzungen ein Smartphone mitbringen muss, um Windows Phone ausführen zu dürfen - diese wurden inzwischen aufgeweicht, könnten aber der Grund sein, warum es
trotz Partnerschaft mit Microsoft damals zur Entscheidung kam, die billigste Smartphone-Reihe eben auf Android auszurichten. Es muss sich erst noch zeigen, ob Nokia (und Microsoft) mit dem Konzept Erfolg haben und Marktanteile im günstigen Smartphone-Sektor erobern können. Hierzulande soll die X-Reihe vorerst nicht auf den Markt kommen, Nokia richtet sich wie erwähnt zunächst an Märkte mit weniger Kaufkraft.