Mögliche Auswirkungen der Motorola-Übernahme auf Apples Geschäfte
Die Übernahme von Motorola Mobility durch Google hat
mehreren Analysteneinschätzungen zufolge nur wenig Auswirkungen auf Apple. Gene Munster von Piper Jaffray weist darauf hin, dass auch hohe Wachstumsraten eines Smartphone-System nicht mit einer Niederlage des anderen Systems gleichzusetzen sei. Es könne zwei oder drei Gewinner auf dem Markt geben - anders als bei Desktop-Computern. Die Übernahme werde Google dennoch stärken, unter anderem auch bei Googles TV-Plattform. Google erhalte Zugriff auf Motorolas Technologien im Markt von Set-Top-Boxen - auf längere Sicht hin ein ebenfalls wichtiger Sektor.
Katy Huberty von Morgan Stanley sieht zwar Googles Gewicht angesichts eines sprunghaft angewachsenen Patent-Portfolios als gestiegen an, Apple werde aber weiterhin Wachstumsraten bei den iPhone-Verkaufszahlen verzeichnen. Eventuell profitiere Apple sogar davon, wenn es zu Konflikten im Android-Ökosystem komme. Chris Whitmore von der Deutschen Bank geht ebenfalls auf diesen Punkt ein und sieht die Gefahr, dass Android-Entwickler mit Unsicherheit reagieren könnten. Für Google bietet sich zwar die Chance, besser aufeinander abgestimmte Hardware und Software aus einer Hand zu bieten, ob Googles rechtliche Position allerdings wirklich gestärkt werde, sieht Whitmore als nicht vollkommen sicher an.
Auch Mike Abramsky von RBC Capital Markets meldet sich zu Wort. Der Weg sei frei für ein "Nexus on steroids", also ein neues Smartphone von Google, das allerdings erheblich mehr als das Nexus leiste. Google übe so mehr Druck auf andere Android-Hersteller wie Samsung, HTC oder LG aus, für Apple bringe dies aber seiner Einschätzung nach keine kurzfristigen Auswirkungen mit sich. Auf lange Sicht hin nehme die Fragmentierung des Android-Markts aber wohl ab - zusammen mit besserer Software-Integration könnte sich also doch ein stärkeres Gegengewicht zu Apple aufbauen.
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