Mögliche Preismodelle für Apples TV-Angebot: Einzel-Abo oder All-in-one inklusive Apple Music
Apple bereitet aktuell eine großangelegte TV-Offensive vor, um Streaming-Platzhirschen wie Netflix Konkurrenz zu machen. Die Apple-Eigenproduktionen werden voraussichtlich ab Frühjahr 2019 erscheinen. Da bislang kaum Details zum möglichen Vertriebsmodell der Serieninhalte bekannt sind, haben sich Marktexperten von Morgan Stanley Gedanken gemacht, wie Apple im TV-Business agieren könnte. Es gäbe zum Beispiel die Möglichkeit eines kombinierten Abos aus Serien und Musik.
Einzelne Streaming-Abos vs. All-in-oneEine Option von Apple besteht darin, Kunden mit einer vergleichsweise preisgünstigen Streaming-Abogebühr von 7,99 US-Dollar pro Monat zu überzeugen. Zum Vergleich: Netflix verlangt aktuell für den HD-Tarif eine monatliche Gebühr von 10,99 US-Dollar. Bis 2025 könnten sich mehr als 50 Millionen Nutzer für das Apple-Angebot entscheiden (Netflix hat aktuell bereits 124 Millionen), was einem geschätzten Umsatz von 4,4 Milliarden US-Dollar entspräche. Für das gleiche Jahr
beziffert Morgan Stanley die Einnahmen von Apple Music auf 18 Milliarden US-Dollar. Apple würde damit 2025 so viel mit Audio- und Video-Streaming einnehmen, wie es Netflix und Spotify zusammengenommen heute schon tun, so die Einschätzung.
Eine andere, für Morgan Stanley plausiblere Vertriebsvariante ist die Kombination aller Apple-Streaminginhalte zu einem Komplettpaket. Der gebündelte Dienst aus Serien, Musik und Nachrichten könnte 12,99 US-Dollar pro Monat kosten. Apple hätte damit ein Alleinstellungsmerkmal, da Konkurrenten wie Netflix und Spotify nur ein einzelnes Segment aus Apples Medienpaket bedienen. Das Angebot wäre für Nutzer zudem attraktiv, da sie alles aus einer Hand bekommen würden und weniger zahlen müssten als bei mehreren Streaming-Abos.
Apple auch an Filmen interessiertApple forciert momentan nicht nur die Produktion eigener Serien, sondern schaut sich auch nach Filmen um. Das Unternehmen soll mehrere Vertreter zum Toronto International Film Festival (TIFF)
geschickt haben, um die Rechte an interessanten Inhalten zu erwerben. Apples Content-Chefs Jamie Erlicht und Zack Van Amburg kümmern sich laut Bericht persönlich um die Akquise. Filme wären in jedem Fall ein wichtiger Faktor, um Kunden für den eigenen Streamingdienst zu gewinnen.
Eddy Cue kündigte bereits für dieses Jahr die Bekanntgabe erster Details zum neuen, hauseigenen Streamingdienst an. Was Apple im Bereich des Videostreaming genau vorhat, wird sich spätestens nächstes Jahr zeigen.