Monitore: Ist größer immer besser? – Am Beispiel eines neuen LG 4K-Monitors mit 42,5" Diagonale
Den richtigen Computer-Bildschirm für den eigenen Bedarf auszuwählen ist für viele in erster Linie nur eine Frage der Größe. Dabei spielen viel mehr Faktoren als nur eine möglichst große Diagonale eine wichtige Rolle. So sollten beispielsweise Fotografen und Grafikdesigner auf Kriterien wie eine möglichst präzise Farbwiedergabe, große Farbraumabdeckung und 10-Bit-Unterstützung achten. Zudem ist für ermüdungsfreies und präzises Arbeiten eine möglichst hohe Auflösung und Bildwiederholfrequenz von Vorteil. Gerade Auflösung ist aber kein fester Wert, sondern eine Funktion aus Bildschirmgröße und Sichtabstand, die am besten in der sogenannten Pixeldichte ausgedrückt wird.
Am Beispiel eines Monitors mit 4K UHD Auflösung sieht das wie folgt aus: Die Auflösung in Pixeln horizontal und vertikal beträgt hier 3840 x 2160. Daraus ergibt sich ein Seitenverhältnis von 16:9, welches das derzeit am weitesten verbreitete Format ist. Hat nun ein 16:9-Monitor eine Bildschirmdiagonale von 21,5" (das entspricht in etwa einem Viertel der Fläche des 42,5" LG-Modells) und eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten (Full HD), ergibt sich daraus eine Pixeldichte von 102,5 ppi (Pixels Per Inch, also Bildpunkte pro Zoll; 1 Zoll = 2,54 cm). Diese Pixeldichte ist für die meisten Anwendungen am Computer grundsätzlich ausreichend, aber nicht so fein, dass man bei einem Arbeitsplatz-üblichen Betrachtungsabstand keine einzelnen Pixel mehr wahrnehmen könnte.
Bei gleichbleibender Auflösung aber zunehmender Bildschirmgröße verringert sich die Pixeldichte (weniger Pixel pro Zoll). Einzelne Bildpunkte werden damit bei gleichem Betrachtungsabstand noch deutlicher sichtbar und das Bild wird "gröber". Full HD (1920 x 1080 Pixel) würde bei einer Diagonale von 42,5 Zoll eine Pixeldichte von nur noch 51,8 ppi ergeben. Das ist weniger als die Pixeldichte eines 12" Atari SM124 Schwarz/Weiß-Monitors aus den 80er Jahren (640 x 480 Pixel, 66,7 ppi, 4:3)
Etwa 100 ppi können für heutige Anwendungen und bei einem Betrachtungsabstand, wie am Bildschirmarbeitsplatz üblich, als Untergrenze angesehen werden. Weniger sollte es möglichst nicht sein. Besser mehr.
Der jetzt von LG neu vorgestellte Monitor 43UD79-B bietet 4K UHD Auflösung. Das sind die oben schon genannten 3840 x 2160 Bildpunkte, was genau dem Vierfachen von Full HD entspricht: Horizontal 1920 x 2 = 3840 und Vertikal 1080 x 2 = 2160). Bei zugleich ungefähr der vierfachen Bildfläche eines 21,5"-Monitors ergibt das wieder eine annähernd identische
Pixeldichte: 103,7 ppi.
Leider werden derzeit noch keine 5K-Monitore mit größerer Diagonale als 27" angeboten. 5K steht für eine Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln. Das entspricht rund 14,75 Megapixeln. 4K sind hingegen "nur" rund 8,29 Megapixel. Also besteht schon zwischen 4K und 5K ein ziemlich großer Unterschied. 42,5 Zoll mit 5K entspräche einer Pixeldichte von 138,2 ppi. Um das noch etwas weiter zu führen: Der nächste Auflösungssprung heißt 8K. Das sind 7680 x 4320 Bildpunkte oder rund 33,18 Megapixel. Ein erster Monitor mit dieser Auflösung ist bereits von Dell in den USA erhältlich, aber der UP3218K wird, wenn er hierzulande verfügbar wird, vermutlich um 5.000 Euro kosten. Entsprechende Grafikhardware zur Ansteuerung mit ausreichend hoher Bildfrequenz ist auch noch Mangelware. Der
Dell UP3218K hat 31,5" Diagonale und damit eine Pixeldichte von 280 ppi. Bei 42,5 Zoll Diagonale läge die Pixeldichte bei 207,3 ppi. – Das ist immer noch weniger als bei modernen Smartphone-Displays heute schon üblich, für die an Bildschirmarbeitsplätzen üblichen Betrachtungsabstände und Bildgrößen aber mehr als ausreichend.
Aber noch ist 8K nicht wirklich spruchreif für den Massenmarkt. 4K UHD ist derzeit der Standard, 5K noch die Ausnahme. Wer sich heute für einen möglichst großen Arbeitsplatz-Bildschirm wie den LG 43UD79-B interessiert, sollte also berücksichtigen, dass er damit trotz scheinbar hoher 4K-Auflösung nur am unteren Ende der empfehlenswerten Pixeldichte arbeitet. Wen das nicht stört, sondern einfach eine große Bildschirm-Arbeitsfläche benötigt, kann sich bei dem neuen LG außerdem auf folgende Features einstellen:
Feature-Übersicht:- 3840 x 2160 @ 60 Hz (max.)
- AH-IPS Panel (Blinkwinkel 178° h/v)
- 99% Abdeckung des sRGB-Farbraums
- vier HDMI-Anschlüsse (zwei HDMI 2.0, zwei HDMI 1.4 – HDCP 2.2 Unterstützung)
- ein DisplayPort (Version 1.2)
- ein USB-Typ-C-Anschluss
- Audio out 3,5 mm Klinke, 2 x USB3.0 downstream, 1 zus. Service Port
- 16,7 Mio. Farben (8-Bit pro Pixel)
- 350 cd/m²
- Vierfaches PBP (Bild neben Bild)
- Harman Kardon Soundsystem mit 2 x 10 W Leistung
- Kontrast 1000 : 1
- Reaktionszeit 5 ms
- Gaming Features wie Black Stabillizer, DAS Mode (Dynamic Action Sync) zum Spielen ohne Latenz und verschiedene Game Modi
- Flickersafe Backlighttechnologie
- Color Weakness Mode für Personen mit Rot-Grün Farbsehschwäche
- Vorbereitet für Wandhalterungen und Schwenkarme nach VESA FDMI
ZielgruppeAufgrund der oben genannten Faktoren in Bezug auf die Auflösung und unter Berücksichtigung seiner Farbwiedergabemöglichkeiten empfiehlt LG den 43UD79-B bewusst nicht als Grafikdisplay. Vielmehr eignet sich dieses Modell für Gamer, Multimedia-Anwendungen oder Filmgenuss. Dank seines schmalen Rahmens bietet er sich auch für Präsentationsanwendungen, Überwachungseinrichtungen oder Konferenzräume an. Eine weitere Zielgruppe sieht LG in Recording-, Mastering- oder Musikproduktions-Studios.
Der LG 43UD79-B ist ab sofort zum Listenpreis von 799 Euro erhältlich.
Bei Amazon ist er derzeit für 768 Euro gelistet. Nähere Informationen finden Sie auf der
Produktseite.