Monster darf keine „Made for iPhone“-Produkte mehr anbieten
Apple greift durch. Der Audio-Ausrüster Monster Cable Products darf ab sofort keine Artikel mehr mit dem „Made for iPhone“-Gütesiegel produzieren; der
Verkauf von bereits an den Einzelhandel ausgelieferten MFi-Produkten ist noch bis einschließlich September erlaubt. Apples strenges Vorgehen kann als Retourkutsche für den von Monster initiierten Gerichtsstreit mit Apple-Tochterunternehmen Beats gesehen werden.
Der Justiziar von Monster, David Tognotti, sprach von einem großen Schlag für sein Unternehmen – fast 25 Prozent der Monster-Produkte seien davon betroffen: „Es zeigt eine Seite von Apple, die Konsumenten nicht sehr oft sehen.
Apple kann ein Tyrann sein.“ Insgesamt habe Monster seit 2008 über 12 Millionen Dollar an MFi-Lizenzgebühren an Apple überwiesen. Laut Tognotti teilte ihm Apples Chefberaterin für juristische Fragen, Noreen Krall, mit, dass das Lizenzabkommen am 5. Mai beendet worden sei. Der Gerichtsprozess würde die Zusammenarbeit zwischen Apple und Monster zunichte machen, so Krall. Apple kommentierte den Lizenzentzug nicht.
Hintergrund ist die seit Januar ausgefochtene juristische Auseinandersetzung zwischen Monster und dem Apple-Tochterunternehmen Beats. Monster-CEO Noel Lee beschuldigt die jetzigen Beats-Chefs Jimmy Iovine und Dr. Dre, das Unternehmen an sich gerissen und Monster mit unlauteren Mitteln aus dem Geschäft mit Beats-Lautsprechern und Kopfhörern gedrängt zu haben. Zudem geht es um angeblichen Diebstahl von Technologie.
Monster entwarf die ersten Beats-Kopfhörer und fertigte viele der frühen Modelle. Im Jahr 2012 trennten sich Beats und Monster einvernehmlich, wie es zunächst hieß. Die finanzielle Kompensation für Monster blieb aber immer ein Streitfall und wird seit Januar 2015 vor Gericht ausgetragen. Lee fordert für seine früheren Unternehmensanteile an Beats über 100 Millionen Dollar.
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