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Multimedia-Player VLC erhält Bug-Bounty-Programm durch EU-Parlament

Wenn eine kostenlose Software wie der VLC-Player auch in hochrangigen Institutionen wie dem Europäischen Parlament häufig genutzt wird, muss man zu deren Sicherheit auch etwas Geld in die Hand nehmen. Zu dieser Einsicht ist das supranationale Parlament gekommen und hat Gelder aus dem »free software security audit programme« (FOSSA) für den VLC-Player freigegeben.


Schwachstelle melden, Geld verdienen
Für die Dauer von bis zu zwei Monaten können Unternehmen oder Hacker nach Schwachstellen in dem Programm suchen und diese an das VLC Security Team übermitteln. Dies geschieht über die Plattform »hackerone«. Das EU-Parlament belohnt dies mit Preisgeldern in Höhe von 100 bis zu 3.000 US-Dollar. Die genaue Höhe hängt von der Schwere der aufgedeckten Sicherheitslücke ab und wird vom VLC-Entwickler festgesetzt.

Der Multimedia-Player VLC von VideoLAN ist nicht nur bei den Parlamentariern, sondern auch bei Apple-Kunden weit verbreitet. Neben einer macOS-Version stehen auch Varianten für iOS, Windows, Linux und Android zur Verfügung. Ziel des Programmes ist es, alle gängigen Audio- und Videocodecs abspielen und Dateiformate lesen zu können. Auch DVDs und verschiedene Streaming-Protokolle, sowie Schnittstellen für TV-Karten gehören zum Funktionsumfang der App, deren aktuelle Version 2.2.6 von der Entwickler-Webseite geladen werden kann ().

Bug-Bounty-Programme sollen eine Win-Win-Situation eröffnen. Hacker haben eine legale Möglichkeit, gefundene Schwachstellen in Geld umzuwandeln. Der Entwickler erfährt von der Existenz der Probleme und kann sie lösen, ohne dass sie konkret an die Öffentlichkeit gelangen. Auch Apple greift auf dieses System zurück: Bis zu 200.000 Dollar können Computerexperten für gemeldete Sicherheitslücken in der Apples Secure Boot Firmware oder der Secure Enclave verdienen. Kritiker befürchten allerdings, dass die finanziellen Anreize zu niedrig sind, um moralisch flexiblen Hackern wirklich eine Alternative zum Verbrechen schmackhaft zu machen.

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Kommentare

schaudi
schaudi05.12.17 12:47
Kritiker befürchten allerdings, dass die finanziellen Anreize zu niedrig sind, um moralisch flexiblen Hackern wirklich eine Alternative zum Verbrechen schmackhaft zu machen.

"moralisch flexibl" sehr geile Formulierung
Genug Geld für alle wird man wohl nie bieten können. Glaub nicht, dass es da eine feste Grenze gäbe. Und was ist mit denen die moralisch nicht so flexibel sind? Also denen die recht unflexibel einfach gar nichts von irgendwelcher Moral halten?
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+2
jensche05.12.17 13:11
Warum kauft Apple VLC nicht? Ich habe noch nie so ein stabiler, schneller Player erlebt wir VLC... Da hinkt Quicktime 30 Jahre hinterher.
-4
Windwusel
Windwusel05.12.17 14:43
Ich finde den VLC optisch überhaupt nicht ansprechend. Ich nutze daher Movist mit QuickTimeX Theme. Passt wunderbar zum Rest des Systems. Zuvor nutze ich MPlayerX aber seit einem Jahr bestehen schon mehrere Fehler und auf Updates kann man nur Hoffen. Solchen Apps kehre ich grundsätzlich den Rücken.

Solch ein Bug Bounty Programm ist allerdings schon eine tolle Sache, kann mich als Design liebenden Nutzer aber trotzdem nicht überzeugen.
Meine Apple Geräte: MacBook Pro mit Touch Bar (15-inch, 2018), iPhone 14 Pro Max, AirPods Pro (2. Gen), Apple TV 4K (2022) und HomePod mini (1. Gen)
+1
Oceanbeat
Oceanbeat05.12.17 15:43
Dann muss eben ein Design-Bounty Programm her...
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
+1
interference06.12.17 10:33
Also es gibt ein paar nervige Bugs auch in VLC, die seit einer Dekade nicht behoben werden. z.B. "leiert" der Audio-Resampler, wenn man ein 48khz mp3 im VLC abspielt. Offenbar wird das Audio dann 4848khz mit Rundungsfehlern geresampled.

Ob das Bugbounty bei solchen Bugs hilft?
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ssb
ssb06.12.17 13:43
interference
Also es gibt ein paar nervige Bugs auch in VLC, die seit einer Dekade nicht behoben werden. z.B. "leiert" der Audio-Resampler, wenn man ein 48khz mp3 im VLC abspielt. Offenbar wird das Audio dann 4848khz mit Rundungsfehlern geresampled.

Ob das Bugbounty bei solchen Bugs hilft?
Was hilft, sind Bug-Reports an das VideoLAN Team. Ich benutze in einer App das TVVLCKit und auf Bugreports wird recht schnell reagiert.
Also: die aktuelle Beta (oder den Nightly) installieren und verifizieren, dass der Bug noch drin ist. Dann einen Bug-Report einstellen am besten mit Sample-Daten, mit denen das Problem verifizierbar ist.
Die Jungs und Mädels von VideoLAN können nicht alles testen und sie können keine Bugs fixen, von denen sie nichts wissen.

Ansonsten - ich kenne die Code-Basis (libVLC und VLCKit), habe auch schon ein paar kleine Bug-Fixes/Patches vorgeschlagen, die auch eingepflegt wurden - das ist wirklich ein recht komplexes Projekt mit einigen Abhängigkeiten zu anderen Projekten. Aber das VideoLAN Team ist sehr aktiv.

Mal sehen, ob ich mich an dem Bug-Bounty beteilige
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MacBlack
MacBlack07.12.17 01:53
jensche
Warum kauft Apple VLC nicht? Ich habe noch nie so ein stabiler, schneller Player erlebt wir VLC... Da hinkt Quicktime 30 Jahre hinterher.

Na, dann sei doch froh, dass Apple den VLC-Player nicht kauft. So wird er wenigstens weiter entwickelt.
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