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Musikgeschäft: Streaming belebt den Markt neu

Die Musikindustrie ist weiter auf Wachstumskurs. Mit 17,4 Milliarden US-Dollar lag der weltweite Umsatz im Jahr 2017 um 8,5 Prozent höher als 2016. Der Hauptgrund für den Anstieg ist erneut das bei Kunden immer beliebtere Streaming von Liedern über Dienste wie Apple Music oder Spotify.

Das Musikgeschäft befindet sich damit wirtschaftlich fast wieder auf dem Level von vor 10 Jahren (17,7 Milliarden US-Dollar). Nach 2008 folgten Jahre des Umsatzrückgangs, bevor Streaming-Anbieter die Musikindustrie wieder vitalisierten.


Streaming für fast die Hälfte des Umsatzes verantwortlich
Das Streamen von Liedern, Alben und Playlisten brachte es auf 43 Prozent des Gesamtumsatzes des Musikgeschäfts (7,4 Milliarden US-Dollar). Dies bedeutet ein Streaming-Wachstum von 39 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Spotify ist mit 71 Millionen zahlenden Abonnenten und insgesamt über 159 Millionen Nutzern der klare Platzhirsch. Apple Music bringt es auf 40 Millionen Kunden. Andere Vertriebswege wie Downloads oder physische Medien verzeichneten dagegen einen Einnahmerückgang um 10 Prozent.

Bei den großen Labels liegt Universal vorne, dessen Musiksparte 5,16 Milliarden US-Dollar und damit 29,7 Prozent des gesamten Umsatzes der Musikindustrie erwirtschaftete. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen Sony (3,64 Milliarden US-Dollar, 22,1 Prozent) respektive Warner (3,13 Milliarden US-Dollar, 18 Prozent). Independent Labels bringen es zusammen auf rund 4,8 Milliarden US-Dollar an Einnahmen, was 27,6 Prozent des Gesamtmarktes entspricht.

Überraschung bei Künstlern ohne Label
Künstler, die bei keinem Label unter Vertrag stehen und ihre Musik direkt vertreiben, konnten sich 2017 mit Einnahmen von 472 Millionen US-Dollar über ein starkes Wachstum freuen. Unabhängige Musiker generierten zusammen 27,2 Prozent mehr Einnahmen als 2016. Der Bereich der freien Künstler im Musikbusiness wird damit nicht nur größer, sondern erreicht mithilfe von Vertriebsplattformen wie Bandcamp auch eine immer signifikantere Marktrelevanz. Trotzdem sind die großen Labels aber von den Einnahmen her weiter unangefochten vorne.

Kommentare

GothicGayTuerke
GothicGayTuerke23.04.18 16:55
Das ist erfreulich für die Indie- und Künstler ohne Labels...
Wie erklärt man einem dummen Menschen, dass er dumm ist?!
0
tk69
tk6923.04.18 17:12
Die paar Kröten, die die Künstler dadurch bekommen... Und auch erst dann, wenn die Songs wirklich bis zum Schluss gespielt worden sind...
0
barabas23.04.18 17:36
Ja Streaming boomt, die Downloadportale hingegen schwächeln.

Heute die Nachricht erhalten das Technics Tracks am 30.06. ihren Laden dicht machen.
+1
ocrho23.04.18 21:43
Das sind Nachrichten die mäßiges als revolutionäre Sogwirkung dargestellt wird: Kaufmusik hat immer noch einen Anteil von 57 Prozent des jährlichen Umsatzes. Aber die Überschrift und Text erwecken den falschen Eindruck als wenn Kaufmusik ein Nischenmarkt wäre.

Die Zahl 57% sollte man sich merken, wenn demnächst wieder mal eine News kommt und vom baldigen Ende des iTunes-Kaufmusik spricht dann sollte man sich vor den Augen halten, dass man dann jeden zweiten Kunden nicht mehr anspricht und 57% ist ein Milliarden-Markt.
+2
Michael McDonald23.04.18 22:31
GothicGayTuerke
Das ist erfreulich für die Indie- und Künstler ohne Labels...

Nur wenn man sich keinen Bären aufbinden lässt...
Am Streaming verdienen nur die Big Player.
Der gewaltige Rest darf sich dann die übrigen paar Kröten teilen.
+1
Torsten Mewes
Torsten Mewes24.04.18 07:17
@tk69: Falsch, ein Song muss mindestens 30 Sekunden gehört werden, damit er vergütet wird. Diese Regelung nimmt bei so manchem Künstler schon Einfluß auf das Songwriting, bzw. editing.
So wie man als Künstler oder Label vor Jahren noch zusätzliche Radio-Edits eines Songs erstellt hat (nach spätestens 60 Sekunden muss der Refrain kommen, der Song sollte nicht länger als 03:30 sein) gehen manche mittlerweile dazu über die Regelung der Vergütung zu berücksichtigen. Ähnlich wie Radiomacher die Sorge haben, dass Hörer bspw. bei einem zu langen Intro den Sender wechseln, machen sich Künstler heutzutage über die Skip-Rate Gedanken. Ist diese zu hoch, rächt sich der Algorithmus, ist diese niedrig wird der Titel in Playlisten adaptiert.

Was die "paar Kröten" angeht... Aktuell kommen bei den Aggregatoren im Schnitt ca. 0,0035€/Stream an - je nach dem über welchen Streamingdienst und in welchem Land die plays generiert wurden. So ist die Ausschüttung für einen stream bei Apple Music bspw. höher als bei Spotify.
Wenn man sich jetzt mal deutschsprachige HipHop Künstler anschaut, die kommen mit ihren Tracks gern mal auf 10-20 Millionen streams, somit liegt die Ausschüttung bei ca. 35-70k €, die bei dem Vertrieb landen. Zudem arbeiten viele dieser Künstler direkt mit einem Vertrieb zusammen und erhalten somit ca. 75% des Incomes - 26-52k €.

Wie gesagt, dass nur für einen (1) Track und auch nur im deutschsprachigen Raum. Bei einem Album kommen hier gern mal 300k nur durch streaming zusammen. Von ein "paar Kröten" kann hier wirklich nicht die Rede sein, auch wenn es sicherlich noch Optimierungsbedarf bei der Vergütungshöhe gibt.
wer zuletzt lacht, denkt zu langsam
+2
herrMartin24.04.18 10:44
aber wenn man das in Relation zu den Einnahmen sieht die mit Gigs und insbesondere mit Merch gemacht werden, ist das Eher niedlich. Was früher Plattenverkäufe waren ist heute Merchandise
Torsten Mewes
@tk69: Falsch, ein Song muss mindestens 30 Sekunden gehört werden, damit er vergütet wird. Diese Regelung nimmt bei so manchem Künstler schon Einfluß auf das Songwriting, bzw. editing.
So wie man als Künstler oder Label vor Jahren noch zusätzliche Radio-Edits eines Songs erstellt hat (nach spätestens 60 Sekunden muss der Refrain kommen, der Song sollte nicht länger als 03:30 sein) gehen manche mittlerweile dazu über die Regelung der Vergütung zu berücksichtigen. Ähnlich wie Radiomacher die Sorge haben, dass Hörer bspw. bei einem zu langen Intro den Sender wechseln, machen sich Künstler heutzutage über die Skip-Rate Gedanken. Ist diese zu hoch, rächt sich der Algorithmus, ist diese niedrig wird der Titel in Playlisten adaptiert.

Was die "paar Kröten" angeht... Aktuell kommen bei den Aggregatoren im Schnitt ca. 0,0035€/Stream an - je nach dem über welchen Streamingdienst und in welchem Land die plays generiert wurden. So ist die Ausschüttung für einen stream bei Apple Music bspw. höher als bei Spotify.
Wenn man sich jetzt mal deutschsprachige HipHop Künstler anschaut, die kommen mit ihren Tracks gern mal auf 10-20 Millionen streams, somit liegt die Ausschüttung bei ca. 35-70k €, die bei dem Vertrieb landen. Zudem arbeiten viele dieser Künstler direkt mit einem Vertrieb zusammen und erhalten somit ca. 75% des Incomes - 26-52k €.

Wie gesagt, dass nur für einen (1) Track und auch nur im deutschsprachigen Raum. Bei einem Album kommen hier gern mal 300k nur durch streaming zusammen. Von ein "paar Kröten" kann hier wirklich nicht die Rede sein, auch wenn es sicherlich noch Optimierungsbedarf bei der Vergütungshöhe gibt.
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