Musikindustrie: Spotify, Apple Music & Co. beherrschen den Markt – Vinyl legt weiter zu
Musikstreaming ist gut fürs Geschäft: Wer vor einigen Jahren eine solche Aussage getroffen hätte, wäre bei der Musikindustrie wohl auf vehementen Widerspruch gestoßen. Mittlerweile sind der digitale Umbruch und das damit verbundene Verhalten der Konsumenten eine Selbstverständlichkeit, und in der Branche gehören die anfänglichen Sorgenfalten der Vergangenheit an. Dienste wie Apple Music, Spotify oder Deezer und all die anderen sorgen nämlich seit geraumer Zeit für ein ansehnliches Umsatzwachstum. Dieser Trend hat sich im ersten Halbjahr 2022 fortgesetzt.
Musikindustrie setzt 967 Millionen Euro umIn den ersten sechs Monaten dieses Jahres setzte die deutsche Musikindustrie insgesamt 967 Millionen Euro um. Das geht aus dem aktuellen
Trendreport des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) hervor, der jetzt veröffentlicht wurde. Die Branche verzeichnete somit nach eigenen Angaben ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 mit einem Zuwachs in Höhe von 10 Prozent, der BVMI zeigt sich allerdings dennoch sehr zufrieden. Angesichts der aktuellen Situation sei das derzeitige Wachstum eine sehr gute Nachricht, sagte Dr. Florian Drücke, der Vorstandsvorsitzende des Branchenverbands.
80 Prozent der Erlöse durch Streaming und DownloadsDas Umsatzplus verdankt die deutsche Musikindustrie vor allem den digitalen Angeboten, welche nicht an physische Medien gebunden sind. Von Januar bis Juni dieses Jahres machten sie 80,2 Prozent der Gesamterlöse aus. Der Löwenanteil von 73,3 Prozent entfällt dabei auf Audio-Streamingdienste, ein Zuwachs von 9,1 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Downloads und sonstige Dienste kamen zusammen auf 6,9 Prozent. Welche Anteile einzelne Anbieter wie Apple Music oder Spotify haben, geht aus dem BVMI-Trendreport nicht hervor.
Vinyl kräftig im Aufwind – CD verliert weiter an BodenSteil nach oben zeigen auch die Umsätze von klassischen Schallplatten. Vinyl kam auf einen Marktanteil von 6,2 Prozent, die Erlöse kletterten im Vorjahresvergleich um 12,3 Prozent. CD-Verkäufe waren hingegen weiter rückläufig, unter dem Strich gingen die Umsätze mit den Silberlingen um 6,5 Prozent zurück. Die Erlöse reichen allerdings immer noch für einen Marktanteil von 12,8 Prozent und somit den zweiten Platz in der Rangliste der Formate.