Musikstreaming: Apple soll Übernahmegespräche mit Tidal führen
Auf dem Markt für Musikstreaming bekämpfen sich die verschiedenen Anbieter vor allem auf einem Feld: der Verpflichtung von Musikern für Exklusiv-Inhalte. Da die monatlichen Kosten bei den großen Diesten Spotify, Apple Music und Tidal identisch hoch sind, müssen exklusive Inhalte den Unterschied für den umworbenen Kunden machen.
Tidal, Nummer 3 im MusikstreamingmarktIm Kampf gegen den Marktführer Spotify ist Apple nun angeblich an einer gemeinsamen Zukunft von Apple Music und Tidal interessiert und befindet sich dafür in frühen Übernahmeverhandlungen. Tidal wurde 2014 von der schwedischen Firma Aspiro ins Leben gerufen und im vergangenen Jahr von dem bekannten Rapper Jay-Z gekauft. Der Dienst sieht sein Markenzeichen in dem Angebot von hochqualitativer Musikqualität (HiFi), wofür allerdings ein Premium-Abo für monatlich 19,99 Euro notwendig ist. Der Basistarif von 9,99 Euro entspricht den Preisen für Apple Music und Spotify.
Exklusive KünstlerTidal hat über das Netzwerk von Jay-Z enge Bande zu verschiedenen, namhaften Künstlern der Musikbranche. Allen voran natürlich Jay-Zs Ehefrau Beyoncé, aber auch Rihanna, Madonna und Kanye West, welcher erst vor kurzem vollmundig
versprach, seine Musik werde es »niemals auf Apple« geben. Genau an solchen Beziehungen ist Apple dem Bericht des Wall Street Journals zufolge bei den Übernahmegesprächen interessiert. Übrigens: Einzelne Lieder von Wests aktuellem Album sind inzwischen doch bei Apple Music zu finden.
Zahlenvergleich Spotify, Apple Music, TidalIm März hatte Tidal 3 Millionen zahlende Abonnenten verkündet. Damit lag der Dienst schon damals weit abgeschlagen hinter Spotify und Apple Music. Die zusätzlichen Abonnements dürften also für Apple höchstens sekundärer Grund für das Interesse an Tidal sein. Marktführer Spotify
verfügt gegenwärtig über eine Nutzerbasis von 100 Millionen, von denen aber 70 Millionen die werbefinanzierte Kostenlos-Variante verwenden. Mit demzufolge 30 Millionen zahlenden Kunden sind die Schweden aber immer noch doppelt so groß wie Apple Music, was jüngst 15 Millionen Kunden zählte.
Übernahmegespräche ergebnisoffenDie Übernahmegespräche befinden sich den Quellen des Wall Street Journal zufolge noch in einem sehr frühen Stadium, ein Scheitern sei keineswegs ausgeschlossen. Sollte Tidal allerdings zwei Jahre nach Beats ebenfalls im Apple-Besitz landen, finden sich die Hiphopper Dr. Dre und Jay-Z plötzlich im gleichen Konzern wieder.
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