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Musiktruhen anno 2018 im Vergleich: Technics SC-C70 OTTAVA ƒ und Roberts Radio S300

Vorstellung Technics SC-C70

Unter dem blumigen Namen „OTTAVA ƒ“ (das „ƒ“ bedeutet „Forte“) und der nüchternen Modellbezeichnung SC-C70 bietet Technics eine Art Eierlegende Wollmilchsau an. Oder einen „Hans Dampf in allen Gassen“. Auf einer Stellfläche von ca. 44,5 x 26 cm bei etwa 13 cm Höhe birgt das Gehäuse des OTTAVA ƒ eine komplette, netzwerkfähige HiFi-Anlage inklusive Stereolautsprechern und Subwoofer.


Kompakt
Marke Technics
Bezeichnung SC-C70
Art All-In-One Soundsystem
Empf. Preis (€) 899
Verfügbarkeit sofort
Das Ziel: Mit so geringem Installationsaufwand wie möglich soll der Kunde einfach nur Musik genießen können, egal, aus welcher Quelle. Tatsächlich gestaltet sich die Einrichtung des SC-C70 recht einfach. Im Grundsatz reicht es aus, das mitgelieferte Antennenkabel anzuschließen, den Stecker in die Steckdose zu stecken und einzuschalten. Über die große und übersichtliche Fernbedienung wählt man dann Radio oder CD als Quelle aus und schon spielt die Musik. Aber sein volles Potential entfaltet der Technics natürlich nur mit einer Netzwerkverbindung. Die erfolgt entweder per LAN-Kabel oder drahtlos über WLAN. Leider unterstützt das Gerät hier nur 2,4GHz. Der Grund dafür liegt in der komplizierten und teuren Zertifizierung für Apple AirPlay. Eine einfache Möglichkeit zur Verbindungsaufnahme bietet der Technics nach dem ersten einschalten von selbst an: den sogenannten „WAC Modus für iOS“. Wird der aktiviert, greift man zu seinem iPhone oder iPad, geht in die Einstellungen > WLAN und dort taucht der Technics als neu einzurichtender AirPlay-Lautsprecher auf. Der Vorgang ist selbsterklärend. Einmal verbunden kann man sich die zugehörige Technics-App aus dem Store laden und darüber das Gerät steuern und weitere Einstellungen vornehmen.



Die Wiedergabemöglichkeiten des SC-C70 sind wirklich ungeheuer vielfältig.

Intern:
CD-Player, FM-Tuner, DAB/DAB+ Tuner

Lokal per Kabel angeschlossene Quellen:
USB-Speicher, AUX (analog), Toslink (digital)

Lokales Netzwerk:
AirPlay, DLNA/UPnP (über LAN und WLAN) und Bluetooth

Online:
Internet Radio, Tidal, Spotify


Eine sehr elegante Lösung ist Technics mit dem Toploader CD-Laufwerk gelungen. Die runde Sichtscheibe wird einfach mit dem Finger nach links oder rechts weggedreht, die CD eingelegt und der Deckel auf gleiche Weise wieder geschlossen. Auf der aus dickem Alu gefertigten Oberseite finden sich außerdem noch ein paar Tasten sowie einige Sensor-Funktionsfelder.


Für den bestmöglichen Klang haben die Japaner einiges an High-Tech in die Musiktruhe integriert. Auf der Webseite fallen Schlagworte wie „JENO Digital Engine (Jitter-Elimination und Noise Shaping Optimisation)“ und „LAPC (Load Adaptive Phase Calibration)“. Die ausführliche Erläuterung erspare ich Ihnen und mir. Wer genauer wissen will, was dahinter steckt, findet es auf der Produktseite beschrieben. Interessant für die Praxis ist nur das sogenannte „Space Tune“. Dabei handelt es sich um eine automatische Einmessfunktion des SC-C70 an den Aufstellungsort. Neben voreingestellten Filtern für wandnahe, freie oder Eckenaufstellung kann der Klang damit an individuelle Raumklang-Gegebenheiten angepasst werden. Der Einmessvorgang erfolgt über die App und ist in wenigen Minuten erledigt. Das Ergebnis wird als eigener Preset hinterlegt und kann jederzeit mit anderen Klangeinstellungen verglichen werden.


Ganz so aufwendig, wie die im Apple HomePod verfügbare Einmessfunktion ist die Lösung im Technics allerdings nicht. Allein deswegen nicht, weil das Lautsprecherkonzept nicht omnidirektional ausgelegt ist, wie im Apple SmartSpeaker. Vielmehr finden sich im OTTAVA ƒ links und rechts nach vorne abstrahlende Treiber für Mitten und Höhen, plus ein nach unter abstrahlender Subwoofer. Das alles mit einem herkömmlichen Bassreflex unterstützt. Vor den Fronttreibern angesetzte Diffusoren sollen für eine breite Schallabstrahlung sorgen. Wie gut es damit klingt, lesen Sie weiter hinten im Klang&Praxis-Teil.



Kommentare

Mac-Tom17.02.18 10:33
Habe gestern gerade den Technics als Bürolautsprecher bestellt, anstelle HomePod. Werde dann auch berichten, wenn er mal warm gelaufen ist. Denke jedoch versteht sich, dass man da kein Highend erwartet. Alle Testberichte loben ihn jedoch über den Klee, daher gespannt, wie sich das dann deckt.
+1
orion17.02.18 10:43
Mac-Tom
.... Denke jedoch versteht sich, dass man da kein Highend erwartet. ...
Denke doch das man High End erhalten wird. Sicher nicht über die eingebauten LS, aber versuch mal mit einem guten Kopfhörer und gutem DSD Material... du wirst angenehm überrascht sein!
0
Sahneschnitte17.02.18 11:17
Als eine hübsche (auch klanglich gesehen) Alternative sollte man hier auch noch den „Naim Mu-so“ in die engere Wahl nehmen.
+1
joerchtee17.02.18 11:32
Und nicht zu vergessen:

Ruark Audio - R4 bzw R7. Wobei das R7 preislich nochmal eine schippe drauflegt. Haben hier das R7 und wenn man eine anlage als musiktruhe sehen darf dann dieses.


Schönen samstag aus dem harz joerch
0
Cliff the DAU
Cliff the DAU17.02.18 11:56
„Musiktruhen“ finde ich aber nicht passend. Eher Kompaktanlage ohne Phono.
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
+2
sonorman
sonorman17.02.18 12:04
Den mu-so hatte ich 2015 getestet.
Der ist nicht ganz vergleichbar, weil teurer und ohne CD-Laufwerk. Außerdem ist er deutlich größer (breiter).

Die Ruark-Geräte, insbesondere der R7, sind sehr interessant. Hatte ich ja letzte Woche schon im Messebericht erwähnt. Darüber hinaus gibt es natürlich noch diverse andere Alternativen, wie das ebenfalls letzte Woche erwähnte Gerät von Block. Aber ich kann leider nicht alle Geräte testen.

Ehrlich gesagt wäre meine Empfehlung stets eine klassische Lösung mit getrennten Komponenten und Stereo-Lautsprechern, wenn der Klang im Vordergrund stehen soll. Integrierte Lösungen sind praktisch immer Kompromisse, die Kompaktheit über Klang stellen. Ausnahmen, wie die LS50 Wireless () sind dafür wieder nicht ganz so komfortabel in der Bedienung.
+1
Bitsurfer17.02.18 12:09
Und das Beste dabei: Die Hersteller haben nach einigen Jahren des Experimentierens endlich verstanden, dass die ausschließliche Steuerung per App eben nicht die komfortabelste Lösung ist.
Genau meine Meinung. Nach jahrelangem Networkplaying mit Appsteuerung hat mich Apple genötigt mit dem AppleTv 4 ohne AudioOut, mich nach anderem umzusehen. Mit dem Cambridgeaudio Networkplayer bin ich glücklich. Networkplayer mit Vorverstärkerfunktion und wireless Aktivlautsprecher. Was braucht man mehr. Und die App brauche ich eigentlich nie. Heute Morgen: Power on, Audiosignal wird gesendet, aktive schalten sich automatisch ein, Radiosender läuft. Danke Apple. 😁
+1
Sahneschnitte17.02.18 13:23
sonorman

Ehrlich gesagt wäre meine Empfehlung stets eine klassische Lösung mit getrennten Komponenten und Stereo-Lautsprechern, wenn der Klang im Vordergrund stehen soll. Integrierte Lösungen sind praktisch immer Kompromisse, die Kompaktheit über Klang stellen.

Ich sehe solche Geräte in der Ferienwohnung, Büro, kleinen Apartments und der etwas größeren Küche. Da wo eine 2.0/2.1 stört oder des guten zu viel ist.
Eine Berechtigung sehe ich daher schon. Auch weil es hier auch Lösungen gibt, die recht gut klingen können. Und vom klanglichen Standpunkt aus gesehen, sind solche Lösungen und im allgemeinen höchst individuelle Geschichten. Da gibt es kein gut oder schlecht. Sondern nur ein persönliches gefällt oder gefällt nicht. Die Kostenfrage lassen wir da aussen vor. Das ist wieder eine andere Geschichte.
+1
Turbo
Turbo18.02.18 12:04
Mit Musiktruhen haben die hier gezeigten Produkte in meinem Augen aber nichts zu tun. Da ist Null Flair bei
Richtige Truhen wie oben gezeigt mit heutiger Technik - das wäre mal was. Kann man bestimmt auch in tolle Möbel einbauen. Eigentlich ne' Marktlücke, oder!?
Sei und bleibe höflich!
0
Schallwandler20.02.18 17:58
Danke für den Beitrag!
Ich wollte hier mal noch die wunderbare Firma REVO erwähnen. Ich habe seit Jahren ihren Supersignal im Einsatz. Absolut schön und toll verarbeitet. Und er klingt ganz ordentlich für die Grösse.

Vielleicht wäre der SuperCD oder andere schöne Kisten einen Bericht wert hier.
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