Musks Twitter-Übernahme vorerst auf Eis – mögliche Gründe
Einmal mehr sorgt Elon Musk für Schlagzeilen, denn nachdem ihm die gesamte Aufmerksamkeit der Tech-Welt aufgrund der geplanten Twitter-Übernahme sicher war, legte der Milliardär jetzt mit einem weiteren Schritt nach. So verkündete er Ende vergangener Woche, die Übernahme liege erst einmal auf Eis. Als offiziellen Grund führte er Twitters Aussage an, weniger als fünf Prozent des monetarisierten Traffics stamme von Spam-Bots. Dafür wolle Musk nun aber erst einmal Belege sehen – er stehe zwar weiterhin hinter den Übernahmeplänen, diese seien momentan aber "on hold". Natürlich sorgte die Kehrtwende für einige Überraschungen und nicht wenige sind der Auffassung, Musk habe gar nicht mehr vor, sich Twitter noch einzuverleiben.
Finanzielle Gründe – und Suche nach einem Vorwand?Eine Theorie lautet, Musk habe die Aktienkurse derart in Bewegung gebracht, dass ihm auch die Vertragsstrafe in Höhe von einer Milliarde Dollar relativ egal sein könne. Beispielsweise trennte er sich zur Finanzierung des Deals von Tesla-Aktien im Wert von 8,5 Milliarden Dollar – momentan könnte er selbiges Aktienpaket für nur 6,2 Milliarden Dollar nachkaufen. Besagte Strafzahlung fiele übrigens nicht an, könnte er Twitter Täuschung nachweisen. Die Begründung, warum der Deal angeblich pausiert ist, klingt zumindest etwas an den Haaren herbeigezogen.
Ebenfalls oft zu hören ist, Musk wolle
nachverhandeln, da seine Co-Investoren darauf drängen. Der Preis solle gedrückt werden, ansonsten bestünde die Sorge, möglicherweise noch mehr Tesla-Aktien verkaufen zu müssen – was den Kurs weiter belasten würde. In diese Kerbe schlägt auch die dritte Theorie, welche davon ausgeht, Musk bzw. die Investoren haben sich bei der Größenordnung verhoben und suchen nun nach einem Ausweg.
Fortgang lässt sich schwer vorhersehenMomentan ist es ziemlich offen, ob die Übernahme überhaupt erfolgt. Viele Beobachter wären im Falle des Scheiterns wohl nicht sehr traurig, denn Musks Pläne sorgen für Bedenken. So möchte Musk völlige Redefreiheit herstellen, Account-Sperrungen aufgrund von Beiträgen sollen nicht mehr möglich sein. Auch Donald Trump will Musk auf jeden Fall zurückholen, denn dessen Sperrung sei "moralisch falsch". Die Befürchtungen lauten, dass Twitter angesichts einer solchen Geschäftspolitik zu einer noch viel toxischeren Plattform zur Verbreitung von Falschinformationen wird. Gleichzeitig besteht die Hoffnung, ein anderes Problem könne vielleicht angegangen werden: Von Bots produzierte Spam-Beiträge sollen wirkungsvoll bekämpft werden, verspracht Musk kürzlich.