Muss Tim Cook im Kongress aussagen? Druck auf den Apple-CEO wächst
Apple sieht sich sowohl in der EU als auch den USA schon seit längerem dem Vorwurf ausgesetzt, im App Store gegen geltendes Wettbewerbsrecht zu verstoßen und Drittanbieter dadurch zu benachteiligen. Diesbezügliche Untersuchungen reichen inzwischen bis in die höchsten Behördenkreise diverser Länder.
CEO Tim Cook muss zu dem Thema unter Umständen vor dem US-Kongress Rede und Antwort stehen. Das geht aus einem Bericht der Washington Post hervor. Auch die Chefs von Amazon, Facebook und Google sollen vor dem US-Kongress zu ähnlichen Vorwürfen Stellung nehmen.
Zuckerberg, Pichai und Bezos zeigen Bereitschaft für AnhörungSowohl Facebook-CEO Mark Zuckerberg als auch Google-Chef Sundar Pichai signalisierten dem
Bericht zufolge schon die Bereitschaft, an einer Anhörung teilzunehmen. Der Kongress erhielt vor Kurzem entsprechende Schreiben der Unternehmen. Auch Jeff Bezos von Amazon soll sich bereits dazu bereiterklärt haben, vor dem Kongress seine Sicht der Dinge darzulegen.
Apple bestätigt bislang nur „Senior Executive“Apple stimmte zwar ebenfalls zu, an der Fragerunde teilzunehmen – anders als die anderen IT-Größen kündigte das Unternehmen aus Cupertino aber lediglich an, einen „Senior Executive“ zu entsenden, der die Fragen des Kongresses beantwortet. Von Konzernchef Tim Cook ist keine Rede. Wenn die anderen Branchenriesen jedoch allesamt von ihren Chefs vertreten werden, dürfte es sich auch Tim Cook nicht nehmen lassen, ebenfalls persönlich vor dem US-Kongress zu erscheinen – allein schon aufgrund des noch stärkeren öffentlichen Drucks, den sein Fernbleiben erzeugen könnte. Je nach Untersuchungsverlauf kann der US-Kongress Cook auch explizit vorladen.
Vorwurf: Wettbewerbswidrige Ausnutzung der Marktmacht Der Untersuchungsausschuss des US-Kongress beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Tech-Riesen ihre Marktdominanz (und in manchen Fällen praktische Monopolstellung) ausnutzen, um widerrechtliche Vorteile gegenüber kleineren Unternehmen zu erzielen. Zudem wird geprüft, ob das Geschäftsgebaren besagter Konzerne den Kundeninteressen zuwiderläuft. In Apples Fall geht es hauptsächlich um den App Store des Unternehmens. Es gilt herauszufinden, ob Apples Nutzungsbestimmungen mit dem Wettbewerbsrecht übereinstimmen. Vor allem die finanziellen Abgaben bei App-Verkäufen und -Abos, die Drittanbieter an Apple entrichten müssen, stehen im Kreuzfeuer der Kritik.