Tim Cook erhält "Mut gegen Hass"-Preis und wettert gegen Verschwörungstheoretiker
Zum ersten Mal hat die
Anti-Defamation League (ADL), die Antisemitismus und Diskriminierung jeglicher Ausprägung bekämpft, jetzt die Auszeichnung "Courage Against Hate" ("Mut gegen Hass") vergeben. Preisträger der Premiere ist Apple-Chef Tim Cook. In seiner Dankesrede fand er deutliche Worte gegen weißen Rassismus und Verschwörungstheoretiker.
Moralische RichtlinienCook hob besonders hervor, dass Apple streng nach moralischen Richtlinien arbeite. "Wir vergessen nie, dass unsere Geräte dazu dienen sollen, das Leben der Menschen zu verbessern", sagte der 58-Jährige. Auf den verschiedenen Plattformen des Unternehmens gebe es daher keinen Platz für all jene, die Hass und Gewalt predigten oder die Gesellschaft spalten wollten. Als Beispiel nannte er iTunes und Apple Music: "Von Anfang an haben wir keine Musik akzeptiert, die im Zusammenhang mit weißem Rassismus steht."
Kein Platz für VerschwörungstheoretikerApple will darüber hinaus Verschwörungstheoretikern keine Plattform bieten. Das Unternehmen hat daher vor kurzem die "Infowars" von Alex Jones, einem bekannten Propagandisten der rechten Szene in den Vereinigten Staaten, aus dem App Store entfernt. Jonathan Greenblatt, der CEO der Anti-Defamation League, nannte dies in seiner Rede einen "Schlüsselmoment" des Kampfes gegen den Hass. Apple habe mit diesem Schritt den Anstoß dazu gegeben, dass "Infowars" auch von anderen Plattformen wie YouTube, Twitter und Facebook entfernt worden sei.
ADL auch in Europa aktivDie ADL wurde 1913 in Chicago gegründet und hat heute ihren Sitz in New York. Seit 1998 ist sie von Wien aus auch in Europa aktiv. In Deutschland kooperiert sie mit dem Bundesinnenministerium. Die Organisation vergibt neben der in diesem Jahr erstmals verliehenen Auszeichnung "Courage Against Hate" einige weitere Preise, unter anderem den "Paul Ehrlich-Günter K. Schwerin-Menschenrechtspreis". Diesen erhielten zum Beispiel die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping.