NES-Emulator erscheint im App Store – und verschwindet ebenfalls sofort wieder
Das Zeitalter von Emulatoren im App Store ist vor wenigen Tagen angebrochen. Jene Aussage trifft zumindest auf die neuen Nutzungsbedingungen zu, denn wie schon in der Meldung zum GameBoy-Emulator
beschrieben, war es bislang verboten, ausführbaren Code nachzuladen. Im Falle von Emulatoren und deren ROMs änderte Apple jedoch die Bestimmungen, weswegen entsprechende Apps nun aus dem Boden schießen. Allerdings zeigt sich sehr schnell, dass die Probleme an ganz anderer Stelle liegen, nämlich im Urheberrecht.
Die kurze Zeit des NES-EmulatorsSo tauchte auch der "Bimmy NES Emulator" auf – gemäß offizieller Beschreibung kein Nintendo Entertainment System, sondern nur eine Emulationsumgebung, um Spieleentwicklung zu unterstützen. Angesichts des Namens ist aber ziemlich klar, um welche (vor langer Zeit entwickelten) Spiele es gehen sollte. Für wenige Stunden kostete Bimmy NES 99 Cent, wurde dann plötzlich kostenlos, um anschließend direkt in der Versenkung zu verschwinden. Die erste Vermutung, Nintendo habe mit rechtlichen Schritten reagiert, lag zwar recht nahe, doch dem Entwickler zufolge war das nicht der Grund.
Rückzug bevor es zu Problemen kommtStattdessen habe er sich nach kurzer Zeit dazu entschlossen, seinen Emulator für iOS, iPadOS und auch macOS "aus Angst" aus dem Store zu entfernen. Dies erfolgte aus freien Schritten, so
Tom Salvo, er wollte schlicht keine Risiken eingehen. Niemand sei von offizieller Seite auf ihn zugekommen, allerdings dominierte wohl Sorge vor rechtlichen Auseinandersetzungen, vor allem angesichts der zunächst kommerziellen Verbreitung der Software.
Das iPhone wird nicht (so schnell) zum GameBoyWer sich als Retro-Gamer also darauf freute, bald die komplette Spielewelt der 80er und 90er Jahre auf dem iPhone ausführen zu können, muss wohl weiterhin auf andere Emulationsumgebungen setzen. Apple machte zwar klar, sich nicht um Urheberrechtsverstöße durch ROMs zu kümmern, dennoch stellt genau dieser Punkt das Kernproblem dar. ROMs mit bekannten Retro-Spielen stammen nicht von den Herstellern, sondern aus Quellen, die eben keine Lizenzrechte besitzen.